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Schwaben-Filz

Schwaben-Filz

Titel: Schwaben-Filz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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erwähnten
Buddha
angesprochen – ohne Erfolg. Die wenigen Wochen, die Markus Ruppich nach dem Ende seines Gefängnisaufenthaltes bei seiner Schwester verbracht hatte, schienen nicht zu einem innigeren Verhältnis der beiden Geschwister geführt zu haben, im Gegenteil.
    »Ich bin die kleine, dumme Schwester, das lässt er mich auch jetzt wieder spüren«, hatte die junge Frau immer wieder betont.
    Braig war überzeugt davon, dass sie ihm nichts vorspielte; ihr naives Gebaren entbehrte jedes schauspielerischen Talents. Ihre Wohnung diskret überwachen zu lassen, hatte deshalb nichts mit Misstrauen ihr gegenüber zu tun; er sah darin nur eine – wenn auch geringe – Chance, Ruppichs doch noch habhaft zu werden. Nach dem Gespräch mit ihr hatte er die wenigen Habseligkeiten, die der Mann bei seiner Schwester hinterlassen hatte, durchsucht – vergeblich. Er war auf keinerlei Anhaltspunkte gestoßen, die ihnen weiterhelfen konnten.
    Braig hatte sich von Marianne Heun verabschiedet, war unten vor dem Haus auf den gelangweilt den Rauch einer Zigarette inhalierenden Kollegen gestoßen. Felsentretter hatte irgendeine bissige Bemerkung von sich gegeben, die im Aufheulen eines in der Nähe startenden Motors untergegangen war. Braig hatte nicht darauf reagiert, stattdessen auf ihren Wagen gezeigt und dann neben dem Kollegen Platz genommen.
    »Und? Wo steckt das Aas?«
    »Keine Ahnung. Die Frau weiß es nicht.«
    »Das kaufst du der Tussi ab?« Felsentretters geringschätziger Blick war deutlich genug ausgefallen. Hättest du mich mal machen lassen, ich hätte die schon weichgekocht, war darin zu lesen.
    »Davon bin ich überzeugt, ja.«
    »Verdammte Kacke, dann ist es ja mal gut.« Er war mit überhöhter Geschwindigkeit die Filderhauptstraße entlanggejagt, hatte in waghalsiger Manier einen breiten Lastwagen überholt.
    Braig hatte sich von der schlechten Laune seines Kollegen nicht anstecken lassen. »Ich benötige deine Hilfe«, hatte er ihm erklärt. »Ruppichs Gefängniskumpel. Irgendeiner weiß vielleicht, wo er einen Unterschlupf gefunden hat. Der ein oder andere Hinweis, irgendein Tipp, vielleicht kommen wir ihm so auf die Schliche. Könntest du dir die Leute mal vornehmen?«
    Felsentretter hatte ihn missmutig von der Seite gemustert.
    »Die Liste liegt in meinem Büro. Das sind etwa eine Handvoll Personen.«
    »Aber nur auf meine Methode, das muss klar sein.«
    Braig hatte keinerlei Einwände vorgebracht.
    Um 16.40 Uhr war er in seinem Büro angelangt. Die Kanne der Kaffeemaschine war drei Finger hoch mit der gewohnt dunklen Flüssigkeit gefüllt. Er nahm seine Tasse, schenkte ein, trank die kalte Brühe. Kalter, abgestandener Kaffee. War es möglich, dass es sich bei dem frisch gebrühten, wohl schmeckenden Getränk um dieselbe Flüssigkeit handelte wie bei dieser eklig-öligen Masse?
    Er lief zum Schreibtisch, sah die Mitteilung der Gerichtsmedizin in der Fax-Ablage. Ein Herr Dr. Stambler bestätigte darin die Untersuchung der Leiche Rolf Grobes, gab als Todesursache die Schussverletzung im linken Brustbereich an, die unmittelbar von vorne im Abstand von maximal zwei Metern ausgeführt worden war. Braig überflog die weiteren Ausführungen, konzentrierte sich auf die Passage zum Todeszeitpunkt zwischen zwei und vier Uhr in der Nacht, so der vorläufige Befund des Mediziners, eine genauere Festlegung sei ihm leider nicht möglich.
    Der Kommissar notierte sich das Zeitfenster, wusste im Moment keine neue Erkenntnis daraus zu ziehen. Höchstens die, dass das Verbrechen auf jeden Fall im Dunkeln geschehen war und dass die Möglichkeit, dass ein Jogger oder eine andere Person entfernt davon mitbekommen haben könnte, deshalb ziemlich gering war.
    Er schob das Blatt in die vorgesehene Kladde, seufzte laut. Die Dunkelheit als Schutzschild des Täters … Wenn Ruppich jetzt jede Nacht so vorging, hatten sie keine Chance, ihn zu erwischen. Er musste nur versuchen, sein Opfer am Abend zuvor in seine Gewalt zu bringen, so wie er es vor nicht einmal zwanzig Stunden wohl getan hatte und schon …
    Das Läuten des Telefons riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Braig, wie fakturiert sich der Progress der Investigation?«
    Söderhofers Stimme sorgte für einen großen Aufstand auf seinem Rücken. Nicht ein Nackenhaar, das sich nicht blitzschnell wie auf Befehl aufgerichtet hätte, so jedenfalls fühlte es sich an. »Ich bin gerade dabei, diesen Ruppich zur Fahndung auszuschreiben. Selbst seine Schwester traut es ihm zu. Ich lasse die

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