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Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Titel: Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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dabei auch bedroht zu haben, konnten aber genau belegen, wo sie sich gestern Abend zwischen 17 und 22 Uhr aufhielten und was sie in der Zeit unternommen haben. Der eine besuchte mit seiner Partnerin einen Tanzkurs in Schwäbisch Gmünd, der andere hielt selbst einen Vortrag in Ulm an der Volkshochschule. Ich sprach sowohl mit der Veranstalterin des Tanzkurses als auch mit einem Zuhörer des Vortrags.
Beowulf, Hagbard und Kunimund
oder so ähnlich lautet der Titel,
Götter und Helden des germanischen Walhall
. Weiß Gott, wer sich für so was interessiert. Der Mann ist Historiker und auf frühe Geschichte spezialisiert.« Sie reichte ihm das Papier.
    Braig überflog den Text, der ihre Ausführungen bestätigte, erkundigte sich nach einer eventuellen Forderung der Kidnapper. »Hat sich jemand gemeldet?«, erkundigte er sich.
    Neundorf machte eine abwehrende Handbewegung. »Die Telefone der Harttvallers in Ludwigsburg werden überwacht. Ohmstedt und Schöffler sind bei der Familie, bis jetzt ohne Erfolg.«
    »Weil Schwalb im Krankenhaus liegt?«
    »Du glaubst tatsächlich …« Sie hielt inne, überlegte. »Verdammter Mist«, sagte sie dann, »das könnte natürlich die Erklärung sein.« Sie erhob sich von ihrem Stuhl, lief unruhig in ihrem Büro auf und ab. »Die hocken in der Wohnung und warten auf eine Forderung des Entführers und der liegt derweil bewusstlos im Krankenhaus. Nehmen wir mal an, das ist tatsächlich der Grund, weshalb sich niemand meldet. Das bedeutet doch, der hat das ganz allein gemacht. Ist das realistisch?«
    »Der muss es nicht allein gemacht haben«, warf Braig ein, »da kann durchaus ein weiterer Täter oder gar eine kleine Gruppe am Werk gewesen sein. Vielleicht sind die jetzt aber paralysiert, weil sie nicht mit unserem schnellen Zugriff auf Schwalb gerechnet haben. Und jetzt ist auch noch der Unfall geschehen und ihr Kumpel liegt bewusstlos im Krankenhaus …«
    »Der oder die weiteren Täter haben jetzt schlicht und einfach Schiss, meinst du. Wenn wir uns Schwalb so schnell geschnappt haben, sind Lösegeldforderungen jetzt zu riskant.« Neundorf blieb stehen, musterte ihren Kollegen. »Weißt du, warum mir diese Version ganz schön Angst macht?«
    Braig verstand auf Anhieb, worauf sie hinaus wollte. »Das Kind«, sagte er, »was ist dann mit dem Kind?«
    »Ein störendes Objekt, mit dem sie jetzt nichts mehr anzufangen wissen. Ich will gar nicht daran denken, welche Konsequenzen daraus resultieren könnten.«
    Er spürte wieder seine Kopfschmerzen, massierte mit beiden Händen seine Schläfen.
    »Selbst wenn er allein war«, setzte Neundorf hinzu, »ist das Mädchen jetzt in Gefahr. Wer weiß, wo er es versteckt hat. Solange er bewusstlos im Krankenhaus liegt …«
    »Darüber habe ich mir auch schon den Kopf zerbrochen«, bestätigte Braig. »Wie wir es auch wenden und drehen, die Sache sieht nicht gut aus.«
    »Wir müssen die Baustellen in Augenschein nehmen, möglichst schnell. Es sei denn, dieser Architekt gibt Schwalb doch noch ein Alibi. Du hast mehrfach bei ihm angefragt?«
    Er nickte. »Ich habe drei oder vier Mal auf seine Mailbox gesprochen. Vielleicht sollten wir es auf einem anderen Weg versuchen, den Mann zu erreichen.« Braig fuhr sich nachdenklich durch die Haare. »Eine andere Frage: Was ist mit dem Profil des Schuhs auf dem Waldparkplatz? Ich habe auf der Rückfahrt von Gärtringen mit Rössle telefoniert. Sie waren heute Morgen gemeinsam mit Frau Harttvaller an der Stelle, wo das Auto entführt worden sein soll. Die Frau erinnerte sich an eine Pfütze, neben der sie geparkt haben will, und Rössle …«
    »Er hat die Abdrücke isoliert, ja. Einen vom Schuh von Frau Harttvaller und einen anderen unbekannten. Sie wollen ihn untersuchen. Das Profil scheint deutlich ausgeprägt. Rössle schätzt ihn auf Größe 44 oder 45, etwas größer als der Durchschnitt und wahrscheinlich männlich. Wenn der Entführer dort in das Auto stieg, könnte er von ihm stammen. Wir sollten Schwalbs Schuhe mit dem Abdruck vergleichen.«
    »Ich werde Aupperle sofort damit beauftragen. Was macht Knudsen?«
    »Er ist in Glupfmadingen. Die Nachbarn der Freundin befragen, die Frau Harttvaller gestern besuchte. Eine Frau …«, Neundorf blätterte in ihren Unterlagen, suchte nach dem Namen, »Marissa Leitner. Die Frau war zuerst total entsetzt und kaum ansprechbar, als sie hörte, dass es sich bei dem entführten Kind um die kleine Elena handelt. Wie Frau Harttvaller konnte auch sie nicht mehr genau

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