Schwangerschaft und Geburt
Schwangerschaftsvitamine Ihnen und Ihrem Baby eine zusätzliche Krankenversicherung, die die Nährstoffgrundlagen abdeckt, wenn Ihr Essen dafür nicht ausreicht. Aus diesem Grund wird die tägliche Einnahme von Schwangerschaftsvitaminen empfohlen.
Natürlich können Schwangerschaftsvitamine nur eine Ergänzung sein. Keine Pille, egal, wie perfekt sie sein mag, kann gesundes Essen ersetzen. Deshalb ist es am besten, wenn Sie die meisten Vitamine und Mineralien über das Essen zu sich nehmen, weil die Nährstoffe auf diesem Weg am besten verwertet werden können. Frische Lebensmittel enthalten nicht nur uns bekannte Nährstoffe, die in einer Pille nachgebildet werden können, sondern möglicherweise viele weitere Nährstoffen, von denen wir bis jetzt noch nichts wissen. Über das Essen nehmen wir auch Ballaststoffe und Wasser auf (Obst und Gemüse haben reichlich davon) sowie wichtige Kalorien und Eiweiß. Beides kann nicht effizient in eine Pille gepackt werden.
Denken Sie jetzt aber nicht, dass wenig gut und ein Mehr noch viel besser wäre. Vitamine und Mineralien in hohen Dosen wirken im Körper wie Drogen und sollten auch wie Drogen behandelt werden, vor allem von werdenden Müttern. Ein paar Vitamine, zum Beispiel A und D, haben schon bei einer geringen Überschreitung der empfohlenen Richtlinien für die Tagesdosis (RDA= recommended dietary allowance) eine toxische Wirkung. Alle Nahrungsergänzungsmittel, die diese empfohlene Dosis überschreiten, sollten nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Dasselbe gilt für pflanzliche und andere Ergänzungsmittel. Dagegen ist es nicht möglich, eine Überdosis von Vitaminen und Mineralien über das Essen zu sich zu nehmen. Also legen Sie an der Salattheke keine Zurückhaltung an den Tag, wenn Möhren und Brokkoli Ihnen zuzwinkern.
Was Sie sonst noch wissen wollen
Ohne Milch geht es auch
»Ich vertrage keine Milch. Mir würde schlecht werden, wenn ich vier Gläser Milch am Tag trinken müsste. Aber mein Baby braucht doch Milch?«
Ihr Baby braucht nicht Milch, sondern Kalzium. Milch ist einer der besten und bequemsten Kalziumlieferanten in der Natur. Schwangeren wird meistens empfohlen, viel Milch zu trinken, um den erhöhten Kalziumbedarf während der Schwangerschaft auszugleichen. Wenn Milch bei Ihnen aber nicht nur einen sauren Geschmack im Mund und einen weißen Bart auf der Oberlippe hinterlässt (sondern zum Beispiel Blähungen erzeugt), scheuen Sie sich wahrscheinlich, von dem weißen Zeug zu trinken. Zum Glück müssen Sie das auch nicht, nur damit Ihr Baby gesunde Zähne und starke Knochen bekommt. Wenn Sie eine Laktoseintoleranz oder einfach keine Lust auf Milch haben, gibt es viele Alternativen, um auf die Kalziummenge zu kommen.
Vielleicht vertragen Sie ja andere Milchprodukte, zum Beispiel Hartkäse, Naturjoghurt (mit lebenden Kulturen für eine bessere Verdauung) und laktosefreie Milch, in der die Laktose in eine leichter verdauliche Form umgewandelt worden ist. Laktosefreie Milchprodukte haben noch einen Vorteil, weil einige mit Kalzium angereichert sind. Diese sind besonders zu empfehlen. Nehmen Sie eine Laktasetablette, bevor Sie Milch oder Milchprodukte zu sich nehmen, oder geben Sie Laktasetropfen in Ihre Milch, auch dies kann den Aufruhr in Ihrem Bauch besänftigen.
Vielleicht verkraften Sie trotz Laktoseintoleranz im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel ein paar Milchprodukte, denn in dieser Zeit ist der Kalziumbedarf Ihres Babys am größten. Aber übertreiben Sie es nicht, halten Sie sich an Produkte, auf die Sie weniger stark reagieren.
Auch wenn Milchprodukte für Sie völlig ausgeschlossen sind oder wenn Sie allergisch darauf reagieren, können Sie den Kalziumbedarf Ihres Babys decken: Trinken Sie Fruchtsäfte, die mit Kalzium angereichert sind, und die milchfreien Produkte aus der Kalziumliste in diesem Kapitel.
Sollte Ihr Milchproblem nicht physiologisch bedingt, sondern eine Frage des Geschmacks sein, dann probieren Sie doch kalziumhaltige Milchprodukte und milchfreie andere Produkte. Bestimmt finden sich viele darunter, die Ihnen geschmacklich entgegenkommen. Oder Sie verstecken die Milch in Müslis, Suppen oder Smoothies.
Sollten Sie trotzdem nicht genug Kalzium über die Ernährung aufnehmen, lassen Sie sich vom Arzt ein Kalziumpräparat empfehlen (für die, die nicht gern Tabletten schlucken, gibt es auch Kautabletten). Achten Sie aber darauf, dass Sie genug Vitamin D bekommen (das auch in der Milch enthalten ist).
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