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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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hatte sich nicht unter dem Sitz versteckt, um ihn irgendwann anzuspringen. Er hatte sich dort zusammengekauert, voller Angst vor dem Himmel, dem Lärm des Flugzeuges und allem anderen um ihn herum.
    Und mit dieser Erkenntnis kam die Wut. Auf diese Weise würde er nicht aus dem Leben gehen! Nicht nach allem, was er überstanden hatte. Luftkämpfe, Abstürze, Dutzende von Beinahezusammenstößen. Der ganze Sinn
der Feigheit bestand darin, nicht ums Leben zu kommen. Aber Schlacke schien das nicht zu kapieren. Er war bloß ein dummes Tier, zu ängstlich, um zu wissen, was gut für ihn war.
    Sogar noch ängstlicher als Harkins.
    Harkins langte über seinen Kopf und packte Schlacke fest im Genick. Er zog ihn von sich herunter, ohne auf den brennenden Schmerz zu achten, als sich die Krallen lösten. Dann ließ er den zappelnden Kater vor seinem Gesicht baumeln.
    »Böses Kätzchen!«, schrie er und schlug Schlacke mit aller Kraft ins Gesicht. Dann schleuderte er seinen schlaffen, schielenden Widersacher nach hinten, in den rückwärtigen Teil des Cockpits, und packte den Steuerknüppel.
    Die Firecrow raste auf den Erdboden zu, von den Winden geschüttelt, irrwitzig trudelnd. Er biss die Zähne zusammen und versuchte, die Drehbewegung zu stoppen. Sein Kopf fühlte sich an, als ob er gleich platzen würde. Der Kater war vergessen. Es gab nur noch ihn selbst und die Firecrow.
    Doch dies war kein Wettstreit der Willenskräfte. Hier, wenn auch sonst nirgends, war Harkins der Herr.
    Die Maschine reagierte. Die Drehbewegung verlangsamte sich und hörte dann ganz auf. Harkins fand den Horizont über ihm. Jetzt war er stabil. Er öffnete die Bremsklappen und zog den Steuerknüppel zurück.
    »Harkins! Zieh hoch, du blöder Sack! Du stürzt ab!«, brüllte ihm Pinn ins Ohr.
    »Ich weiß!«, brüllte Harkins zurück. »Glaubst du, ich weiß das nicht?«
    Der Winkel der Firecrow wurde flacher. Er bremste immer
noch stark ab, aber nicht stark genug. Er öffnete das Ventil, um die Tanks mit Aerium zu fluten und die Maschine leichter zu machen, damit die Bremsen besser arbeiteten. Er war so niedrig, dass er in den Straßen unter ihm weglaufende Menschen sah, und die Manen, die sie verfolgten.
    »Komm schon! Komm schon!«, schrie er sein Flugzeug an. Die Nase kam langsam in die Waagerechte … langsam … zu langsam …
    »Komm schon!«
    Die Firecrow kreischte eine von Sakkans Hauptstraßen entlang, wobei ihr Bauch den Boden ganz leicht berührte und eine Fontäne von Funken hinter sich ausspie. Dann stieg sie nach oben, immer weiter nach oben, sauste über die Dächer hinweg und zurück in den gesegneten Himmel.
    Harkins schloss die Augen und atmete aus.
    »Harkins?« Es war Pinn. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Mir geht’s gut«, sagte er leise. Sein Kopf war völlig leer, also sagte er das Einzige, was ihm einfiel. »Ich habe gerade den Kater ausgeknockt.«
    Von dem anderen Piloten kam eine ganze Weile nichts. »Du hast was getan?«

NEUNUNDDREISSIG
›Das ist höchstwahrscheinlich eine dumme Idee‹ – Keine Umkehr – Der größte Feigling überhaupt – Eine private Botschaft
    Die Ketty Jay schaukelte und erzitterte unter dem Ansturm der Druckwellen der überall um sie herum explodierenden Artilleriegeschosse. Frey hatte den Kopf zwischen die Schultern gezogen, als könnte er die Ketty Jay schrumpfen lassen und ein schwerer zu treffendes Ziel abgeben, indem er sich kleiner machte. Sein Blick war auf den sturmdurchtosten Vortex vor ihm gerichtet, einen riesigen, blitzenden Strudel wogender Wolken. Granaten kreuzten seine Flugbahn und krachten in die Flanken von Marine-Fregatten, die sich drohend an seiner Backbordseite abzeichneten. Windblades schossen an ihnen vorbei, verfolgt von Blackhawks-Schwärmen.
    Frey flog mit Volldampf durch das Kreuzfeuer und hoffte.
    Crake starrte mit großen Augen auf das flackernde, brodelnde Maul am Himmel, das darauf wartete, sie zu verschlingen, wie es die Storm Dog verschlungen hatte.
    »Kapitän«, sagte er. »Das ist höchstwahrscheinlich eine dumme Idee.«
    »Höchstwahrscheinlich«, stimmte Frey ihm zu. Aber
seine Entschlossenheit war unerschütterlich. Er hatte sich schon seit langem nicht mehr so sicher gefühlt, ganz gleich, worum es ging.
    Grist mochte geisteskrank sein, aber er war kein Selbstmörder. Im Gegenteil, er wollte unbedingt weiterleben. Frey musste davon ausgehen, dass der andere Kapitän wusste, was er tat, indem er sich in diesen Vortex stürzte. Und wohin die Storm Dog

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