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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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gleichermaßen.
    Sie versuchen nicht zu fliehen. Wohin wollen sie?
    Er verfolgte ihre Bahn bis zum Ende. Ihm fiel das Kinn herunter.
    »Das soll wohl ein Scherz sein«, sagte er leise.
    Sie flogen zum Vortex. Und Trinica war an Bord.
    Auf einmal bekam Frey keine Luft mehr. Es war, als zöge sich ein Eisenreif um seine Brust zusammen.
    Irgendwie hatte er immer geglaubt, dass Trinica schon nichts geschehen würde, dass Grist sie freilassen würde, sobald sie ihren Zweck erfüllt hatte. Nachdem er davongekommen war, hatte es schließlich keinen Sinn mehr gehabt, sie zu töten. Trinica war eine Überlebenskünstlerin. Sie würde es überleben. Hätte er nicht so gedacht, hätte er sie nicht in Grists Händen lassen können.
    Doch nun befiel ihn eine schreckliche Gewissheit. Grist hatte sie sicherlich als Geisel bei sich behalten, bis er weit genug von Frey entfernt war. Das hieß, dass sie sich an Bord der Storm Dog befand. Grist nahm sie mit zu dem Ort, woher die Manen kamen. Trinica und die Kugel. Und sie würden nicht zurückkommen.
    Sie würde nicht zurückkommen.
    Nie mehr.
    Er zündete die Triebwerke und zog am Steuerknüppel. Die Ketty Jay machte einen Satz nach vorn, und ihr Bug hob sich zu dem geschwärzten, unheimlichen Himmel.
    »Setz dich per Elektroheliograf mit Harkins und Pinn in Verbindung«, befahl er. »Lenk ihre Aufmerksamkeit auf uns. Sag ihnen, sie sollen uns die Blackhawks vom Leib halten.«

    Jez hörte die Eindringlichkeit in seinem Ton. Sie eilte zu ihrer Station zurück und begann, auf den Schalter zu tippen, um mit Hilfe der Lampe auf dem Rücken der Ketty Jay kodierte Botschaften auszusenden.
    »Malvery!«, brüllte er. »Schieß auf alles, was in die Nähe kommt!«
    »Auch auf die Marine?«
    »Nein, verdammt, doch nicht auf die Scheiß-Marine!«
    »Alles klar. Dann sollten Sie sich ’n bisschen präziser ausdrücken, oder?«
    Frey übertönte ihn, indem er vollen Schub auf die Triebwerke gab. Die Ketty Jay jagte von Sakkan fort, hinauf in den dunklen Morgen. Während sie emporstiegen, sah er die Zerstörungen in der Stadt unter ihnen. Sakkan war mit Kratern und Narben von den Einschlägen abgeschossener Flugzeuge und Schiffe übersät. Abgestürzte Fregatten hatten Furchen durch ganze Stadtteile gezogen und brennende Trümmerfelder hinterlassen. Eine ölige Rauchwolke dehnte sich in der Luft aus.
    Vor ihnen war ein tödliches Durcheinander wild herumkurvender Jäger. Fregatten und Schlachtschiffe beharkten sich mit ihren Geschützen, ramponierte Schwergewichte, die sich einen verbissenen Kampf lieferten. Frey flog in hohem Tempo geradeaus, mitten zwischen ihnen hindurch, und stieg dabei steil empor.
    »Äh … Käpt’n?«, rief Malvery aus der Kuppel. »Mir fällt auf, dass wir direkt auf diesen furchterregenden Vortex zuhalten.«
    Frey antwortete nicht. Er flog weiter, mit hartem Gesicht und entschlossener Miene.
    »Wir sind hinter der Kugel her?«, fragte Crake, der sich am Türpfosten festhielt. Frey glaubte, einen gewissen
Stolz im Ton des Dämonisten herauszuhören. Die Möglichkeit einer edlen Tat sprach ihn an.
    »Wir sind nicht hinter der Kugel her«, sagte er. Die Bürger von Sakkan konnten für sich selbst sorgen. Er hatte andere Prioritäten.
    »Und hoffentlich auch nicht hinter dieser unausstehlichen weißhäutigen Kuh, an der Sie einen Narren gefressen haben«, warnte Malvery.
    Crake starrte Frey erstaunt an. »Ach, so ist das? Selbst nach allem, was sie Ihnen angetan hat. Sie wollen sie retten.«
    Aus der Kuppel kam ein erstickter Schrei. Jez folgte Crakes Beispiel und starrte ihren Kapitän ebenfalls an. Er warf ihr einen raschen Blick zu. In ihren Augen lag so etwas wie Bewunderung.
    »Es gibt Sachen, für die lohnt sich jedes Risiko, hm, Käpt’n?«
    Er schaute nach vorn und kauerte sich in seinen Sitz. »Verdammt richtig.«
     
    Harkins winselte, als Leuchtspurgeschosse die Luft zerrissen, tödliche Glühwürmchen, die an seinem Cockpit vorbeisausten. Er ging mit seiner Maschine in eine Rolle und kam in steilem Sturzflug heraus. Das Blut wurde ihm in den Kopf gepresst, und sein Gesicht und seine Kopfhaut röteten sich.
    Drei Blackhawks hinter ihm. Schon wieder.
    »Pinn? Pinn? Was … wie … wo bist du?«, fragte er.
    »Noch fünf Sekunden«, kam die Antwort in seinem Ohr.
    »Aber ich habe keine fünf …«, begann er, doch dann sah er Pinn von Steuerbord kommen. Seine Maschinengewehre
blitzten. Ein vernichtender Bleihagel prasselte auf die Blackhawks ein. Eine

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