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Schwarze Schmetterlinge

Schwarze Schmetterlinge

Titel: Schwarze Schmetterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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ist Himberg. Meine Kollegen aus meinem früheren Leben in Kronviken.«
     
    »Und wer ist die blonde Frau? Sie starrt uns an.« Felicia ließ Per Arvidssons Hand los und wartete auf eine Antwort. »Wer ist sie, Per?«
     
    »Maria Wern.«
     
    Da stand sie an der Tür. Ungeschminkt und blass, das lange, blonde Haar zu einem straffen Pferdeschwanz gebunden. Jetzt lächelte sie ihm zu. Jeglicher Verstand wich aus seinem Kopf, und er starrte sie nur noch an. Wie schön sie war und gleichzeitig so elend. Am liebsten hätte er sie in den Arm genommen. Sie beschützt vor … ja, wovor denn? Sie kannten einander schon lange, und er hatte sie nie so erschöpft gesehen. Es musste etwas geschehen sein. Ob sie ernstlich krank war?
     
    »Wer ist sie für dich?« Felicias Gegenwart wurde ihm wieder bewusst, als sie ihre Hand in seine schob. Er sah die Frage in ihren Augen brennen. In diesem Moment wünschte er sie weit weg.
     
    »Ich werde es dir später erzählen.«
     
    Maria kam auf sie zu und stellte sich direkt vor ihn. Er sah das Funkeln in ihrem Blick. Ein Lächeln zuckte in ihrem Mundwinkel. Sie strich sich fast unbewusst mit der Hand übers Haar.
     
    »Maria Wern.« Sie gab Felicia die Hand. »Arvidsson und ich waren Kollegen. Dann ging er in den Kosovo. Und den Rest kennen Sie sicher besser als ich.«
     
    Felicia stellte sich kurz vor. Sie setzten sich gemeinsam mit den anderen Kollegen an den Tisch. Redeten über alles und nichts. Hartman legte seinen großen Arm um Arvidssons Schultern und erzählte die eine oder andere Anekdote aus der gemeinsamen Zeit, um Felicia zu erheitern, die ihm gegenüber neben Maria saß. Maria lachte, vielleicht ein wenig zu laut, ein wenig zu unvermittelt.
     

Per mied ihren Anblick. Jetzt musste er sich wirklich mal zusammenreißen. Er war schließlich mit Felicia hier, der Frau seiner Träume. Und doch fühlte es sich belastend an, dass sie jetzt gerade dabei war. Es störte ihn, dass es keine Gelegenheit gegeben hatte, Maria unter vier Augen von den Veränderungen in seinem Leben zu erzählen, ehe er sie in einer Gruppe wiedersah. Er hätte ihr schreiben oder sie anrufen können, um ihr zu sagen, dass er jemanden kennengelernt hatte. Wenn es sie überhaupt interessierte.
     
    »Dann darf man ja wohl gratulieren.« Maria beugte sich über seine Schulter, als sie auf dem Weg zur Toilette an ihm vorbeikam.
     
     
    25
     
    Kaum hatten sie die Stadt verlassen, da fühlte er auch schon Felicias Hand auf seinem Oberschenkel. Eine vorsichtige Anfrage, nur ein leichtes Streicheln. Er spürte die Wärme durch den Stoff der Hose, als ihre Hand sich in kreisförmigen Bewegungen nach oben tastete. Sie beugte sich vor und küsste ihn auf den Hals, zog sein Hemd hoch und küsste ihn auf den Bauch. Er ließ den Schaltknüppel los und fuhr ihr mit der Hand über die Oberschenkel. Der schwarze Rock war hochgerutscht. Seine Fingerspitzen strichen über die Seidenstrümpfe, die mit einer Spitzenkante abschlossen.
     
    Er nahm den Fuß vom Gaspedal und bog, nachdem sie an den letzten Häusern und einer Tankstelle vorbeigefahren waren, nach rechts in einen einsamen Waldweg ein. Er schaltete sein Handy aus. Auf dem Rücksitz war es eng, aber doch angenehmer als draußen im Wind.
     
     
    »Ich liebe dich, Felicia.« Er sagte es aus ganzer Seele. Hielt ihre Hand an seine Wange, biss vorsichtig in ihren kleinen Finger. »Willst du Kinder mit mir haben?«
     
    Ihr Gesichtsausdruck war nur schwer zu deuten. Sie sah ihn mit einem seltsamen Lächeln an. »Wenn man die Nähe des Todes spürt, dann tauchen neue Gedanken auf, nicht wahr?«
     
    »Wie der Gedanke an Kinder, meinst du? Ich glaube, das wollte ich schon lange.«
     
    »Hätte gar nicht gedacht, dass du den Gedanken mögen würdest, nachts aufzustehen und Windeln zu wechseln.«
     
    »Vielleicht gewöhnt man sich ja daran.«
     
     
    Kurz nachdem sie an Borlänge vorbei waren, fiel Arvidsson sein Handy ein, und er schaltete es wieder an. Auf der Mailbox war die Stimme von Schwester Angelika von der Klinik. Folkes Zustand hatte sich in den letzten Stunden verschlechtert. Die Lage war ernst.
     
    »Ich kann den Zug nach Örebro nehmen. Lass mich einfach am Bahnhof raus«, sagte Felicia. »Ich würde gern mit dir zurückfahren, aber ich kann nicht. Wenn es geht, nehme ich Urlaub.«
     
    »Ich liebe dich.«
     
    »Und ich liebe dich noch mehr. Ich werde dich immer, immer lieben.« Sie küsste ihn, machte die Autotür zu, kam zurück und küsste ihn noch

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