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Schwarze Sonne

Schwarze Sonne

Titel: Schwarze Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Käfer was aushält.«
    Doch das musste er gar nicht. Denn zur Verwunderung der Jungen fanden die Hunde sie nicht. Und nach einiger Zeit hörte auch das Bellen und das Knurren auf. Ziemlich abrupt sogar, wie Justus bemerkte.
    »Komisch.« Bob kurbelte das Fenster herunter. »Alles ruhig.« Tatsächlich war von den Hunden nichts mehr zu hören.
    »Die laufen doch sicher da draußen rum und suchen nach uns. Oder warten hinter einem der Bäume, dass wir aussteigen.« Peter war diese plötzliche Ruhe gar nicht geheuer.
    »Aber da ist nichts.« Bob deutete nach draußen. »Kein Schnüffeln, kein Rascheln, nichts. Alles still.«
    Justus lauschte noch einen Moment. Dann sagte er: »Das ist in der Tat merkwürdig. Sehr merkwürdig.«
    Die drei ??? warteten noch fünf Minuten, und als dann immer noch alles ruhig war, stiegen sie aus. Nach einer kurzen Beratung beschlossen sie, zurück zur Küstenstraße zu laufen und auf dem Weg dorthin zu Hause anzurufen. Jemand musste sie abholen. Am besten Bobs Vater oder Mutter. Er oder sie konnte dann gleich den Ersatzschlüssel mitbringen.
    Aber bei Bob ging niemand ans Telefon. Und Peter erinnerte sich, dass seine Eltern hatten ausgehen wollen, und auch Onkel Titus und Tante Mathilda nahmen nicht ab.
    »Die schlafen beide vor dem Fernseher«, brummte Justus. »Wie fast immer um diese Zeit.«
    »Und jetzt?« Peter sah zum Bäumehimmel. Ein erster Tropfen hatte ihn durch die Zweige hindurch erwischt.
    »Wenn wir niemanden mehr erreichen, müssen wir uns eine Unterkunft suchen.« Justus deutete in Richtung Straße. »Irgendwo in Santa Ysabel.«
    Eine gute halbe Stunde später entdeckten sie ein Motel. Es stand am Ortseingang von Santa Ysabel und sah nicht besonders einladend aus. Fünf oder sechs niedrige Bungalows, vor denen ein einziges Auto parkte. Der erste Bungalow war zu einer Art Rezeption umgebaut worden. Über ihm prangten in roten Neonlettern die Worte Sundown Mote . Das l war ausgefallen.
    Die drei Jungen hätten gerne woanders übernachtet, aber mittlerweile waren sie nass bis auf die Knochen und ziemlich durchgefroren. Sie hatten keine Wahl. Und noch weniger Geld. Sich das Wasser aus den Haaren und von der Kleidung schüttelnd, betraten sie die Rezeption.
    Zu ihrer Überraschung war die alte Frau hinter dem Tresen überaus nett und zuvorkommend. Irgendwie passte sie gar nicht zu der schäbigen Herberge. Zwar sah sie ziemlich verlebt aus, hatte nicht mehr alle Zähne im Mund und Haare, die sie besser unter einer großen Mütze versteckt hätte. Aber sie war ein echter Sonnenschein und freute sich aus ganzem Herzen über die späte Kundschaft. Fröhlich drauflosplappernd brachte sie die drei ??? zu ihrem Zimmer, tätschelte jedem zum Abschied die Wange und wünschte ihnen eine wunderschöne gute Nacht und angenehmste Träume.
    »Ich glaube, die würde dich gerne adoptieren, Bob«, witzelte Peter, als Mrs Maverick – so hieß die alte Dame – aus dem Zimmer war.
    Bob grinste gekünstelt. »Dir hat sie pausenlos zugezwinkert, ich hab’s genau gesehen!« Der dritte Detektiv holte das Handy hervor. »Ich versuch’s noch mal. Vielleicht ist ja jetzt jemand da.«
    Aber immer noch ging niemand ran, weder bei Bob noch bei Peter. Und Justus wollte nicht mehr zu Hause anrufen. Es war ohnehin zu spät, und eine Unterkunft hatten sie ja jetzt. Außerdem hatte er einen Plan, den er jedoch wohlweislich bis zum nächsten Morgen für sich behalten wollte.
     
    Die Wünsche von Mrs Maverick gingen nicht in Erfüllung. Die Nacht war grauenhaft. Peter träumte von einer Meute riesengroßer Bluthunde, die ihn durch einen endlosen, dunklen Wald hetzten, Bob konnte nicht schlafen, weil ihm Justus dauernd die Decke wegzog, und Justus kämpfte mit einer losen Sprungfeder, die auf seiner Seite des Bettes aus der Matratze ragte. Als die drei am Morgen aufstanden, fühlten sie sich wie gerädert.
    »Ich ruf gleich mal zu Hause an.« Bob hievte die Beine aus dem Bett und trabte schläfrig zu seiner Jacke. Gähnend wählte er die Nummer. »Mum?«, sagte er nach wenigen Sekunden. »Gott sei Dank! Hör mal, wir haben ein Problem.«
    Während der dritte Detektiv mit seiner Mutter telefonierte, zogen sich Justus und Peter an. Der Erste Detektiv blickte dabei aus dem Fenster und stellte fest, dass es aufgehört hatte zu regnen. Die Sonne schien, es sah nach einem schönen Tag aus. Sicher immer noch recht kühl, aber schön. Das kam ihm sehr gelegen.
    Bob klappte das Handy zusammen. »Meine Mum kann nicht

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