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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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vom Tanz zweier sich reibender Katzen.
    Zwischendurch gab er mir einen Kuss. Seine Lippen waren weich und voll, und er drückte sie auf meine, bestimmt, aber sanft. Dabei machte ich die Augen auf. Er zog den Kopf zurück, damit wir uns ansehen konnten, behielt mein Gesicht aber in den Händen. »Ich würde es dir ersparen, wenn du mich ließest.«
    Ich umschloss seine Hände. »Du meinst, du entschuldigst mich bei den anderen, damit ich mich ins Schlafzimmer verziehen kann?«
    Jemand hatte die Haustür zugedrückt. Sie saß schief und ließ ein bisschen Licht durch, aber es war nicht allzu schlimm. Sowie Damian den Streifen Licht sah, packte er meine Schulter. Ich tätschelte ihm die Hand, wusste aber nicht, was ich sonst tun könnte. Micah sagte, er habe in der Küche die Vorhänge zugezogen, um es dort möglichst dunkel zu machen. Das brachte ihm ein Lächeln von mir ein. Er konnte gut vorausdenken. Manchmal störte mich das, aber heute nicht. Heute konnte ich jede Unterstützung gebrauchen.
    Damian wäre der perfekte Vorwand gewesen, um sich in einen dunkleren Teil des Hauses zu verziehen. Doch so wenig ich Richard begegnen wollte, so wenig wollte ich mit Damian allein sein. Männer können sich recht seltsam verhalten, nachdem man Sex mit ihnen hatte. Manche werden richtig besitzergreifend, andere emotional und einige wollen es gleich wiederholen. Auf nichts davon legte ich gerade besonderen Wert. Damian wirkte zwar innerlich ruhig, das hieß aber nicht, dass er aufgehört hatte, ein Mann zu sein. Ich wollte kein Risiko eingehen.
    »Wenn du es so siehst, ja.«
    »Ich sehe es nicht nur so, es ist so, Micah. Es würde bedeuten, dass ich mich verstecke.«
    »Sie will sich nicht verstecken«, bestätigte Nathaniel leise in einem besorgten Ton, den ich nicht verstand, und schon beim Klang seiner Stimme war ich froh, dass wir uns gerade nicht berührten. Es schien nicht gerade Heiteres in ihm vorzugehen.
    »Meinst du nicht, dass Vorsicht besser ist als Nachsicht?«, fragte Micah und guckte ein wenig gequält. Ausgerechnet er gehörte zu den Männern, bei denen ich nie wusste, was in ihnen vorging. Ich sah nur, was er mich sehen ließ, der Rest blieb mir verborgen.
    »Nein«, sagte ich, »Nie. Oder fast nie.« Ich tätschelte seine Hände und trat so weit zurück, dass er mich loslassen musste oder auch gegen meinen Willen weiter festhalten konnte.
    Er ließ die Arme sinken, und in seinem Blick deutete sich der erste Ärger an. »Ich mag es nicht, wenn dich jemand verletzt.«
    »Ich auch nicht.«
    Beinahe musste er schmunzeln. »Wenn du noch versuchst, Witze zu machen, ist das wohl ein gutes Zeichen.«
    »Versuchst? Du meinst, es ist danebengegangen? Ich fand, es war komisch.«
    »Nein, war’s nicht«, sagte Nathaniel. Er drückte mir den Arm und schob sich an mir vorbei. »Ich gehe schon mal Kaffee kochen.«
    »Du willst nicht auf uns warten?«
    Kurz vor der Küchentür drehte er sich um. Er lächelte. »Ich weiß ja, dass du nachkommst, weil du es nicht aushalten würdest, den Schwanz einzuziehen. Aber bis du dich dazu durchgerungen hast, ist dann der Kaffee fertig.«
    Ich zog die Brauen zusammen, und leiser Ärger stieg in mir hoch.
    Damian griff nach meiner Hand, und ich wehrte ihn nicht ab.
    »Sei nicht sauer«, sagte Nathaniel. »Ich werde den Kaffee frisch mahlen und Jean-Claudes Cafetière benutzen.«
    Mein Blick wurde noch finsterer.
    »Ich weiß, du gibst nicht gern zu, dass dir die Cafetière gefällt, aber es ist so.«
    »Sie produziert nie genug auf einmal«, sagte ich. Selbst für meine Ohren klang das kleinlich.
    »Ich werde Jean-Claude sagen, dass du eine riesengroße Cafetière möchtest.« Das sagte er vollkommen ausdruckslos, aber dieses ganz feine Lächeln und das winzige Funkeln in den Augen verrieten, dass noch etwas nachkommen würde. »Eine Queensize«, sagte er und verschwand durch die Tür, ehe ich den Mund zubekam und entscheiden konnte, ob ich schreien oder lachen sollte.

23
    N athaniels Versuch, mich zum Lachen zu bringen, bewirkte immerhin, dass es mir besser ging. Obwohl ich zugeben muss, dass der Duft von frisch gemahlenem Kaffee mich in die Küche lockte. Es ging nicht an, dass sich ein Ex-Verlobter zwischen mich und meinen Kaffee stellte, oder? Nicht wenn ich meine Selbstachtung behalten wollte. Also ging ich rein.
    Richard saß an dem Tisch neben der Tür. Lillian beugte sich über ihn und wurde gerade mit dem Verbinden fertig. Sie schaute kurz auf, als wir hereinkamen, und wandte

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