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Schwarzer Engel

Schwarzer Engel

Titel: Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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an denen ich Tony in Erwägung zog, aber dann zwang ich mich rasch, seinen Charme und sein gutes Aussehen zu vergessen. Er war zu beherrschend, wie Pa.
    Als ich den rückwärtigen Teil der riesigen Küche von Farthinggale Manor betrat, fing ich zu schnuppern an. Sogar zu dieser nächtlichen Stunde war Rye Whiskey da und bereitete das Essen vor, das am nächsten Tag serviert werden sollte. Er sang im Takt seiner Nudelrolle und der junge Schwarze, den er ausbildete, schlug hinter ihm mit Löffeln den Rhythmus. Auf Zehenspitzen schlich ich hinter die Küchentür und beschleunigte erst dort meine Schritte. Eine Stunde später lag ich in meinem Bett, starrte zum Fenster hinaus und lauschte dem Wind und meinem eigenen Herzschlag.
    9. KAPITEL

    FEIERTAGE – EINSAME TAGE

    Bereits eine Woche vorher begannen die außergewöhnlichen Vorbereitungen für Thanksgiving. Zwischen Freitag und Montag hatte ich eine Woche lang Ferien. Oben, wo Jillian und Tony fürstlich residierten, schien alles ganz normal, aber drunten in der Küche trudelte allmählich ein solcher Berg von Lebensmitteln ein, daß mir vor Erstaunen fast die Luft wegblieb.
    Frische Kürbisse, und gleich drei Stück, hatte man doch nur sechs Gäste zum Essen eingeladen! Aber mit Jillian und Tony, mit Troy und mir waren’s zehn. Endlich, endlich schloß man Troy als gültiges Familienmitglied ein!
    Thanksgiving brach an, strahlend, sonnig und eiskalt. Ich war so begeistert, daß Troy kam, daß ich mich alle Augenblicke beim Singen ertappte. Ich trug ein ganz besonderes, weinrotes Samtkleid, das Tony ausgesucht hatte. Es schmeichelte mir so sehr, daß ich alle paar Minuten in den Spiegel schaute, um mich selbst zu bewundern.
    Troy kam als erster Gast, und ich rannte, um ihm anstelle von Curtis die Tür aufzumachen. Schließlich hatte ich intensiv das Labyrinth beobachtet. »Guten Tag, Mr. Tatterton, was für ein Vergnügen, Sie nach so langer Zeit als Gast an unserem Tisch begrüßen zu dürfen.«
    Er starrte mich an, als ob er mich nie vorher gesehen hätte.
    Machte ein Kleid so viel aus? »Ich habe dich noch nie so hübsch wie in dieser Minute gesehen«, meinte er, während ich ihm seinen Mantel ausziehen half. Hinten in der großen Eingangshalle blickte Curtis ziemlich sarkastisch in unsere Richtung, aber was kümmerte das mich. Er war nur eine anwesende Figur, die höchst selten sprach.
    Sorgfältig hängte ich seinen Mantel in einen Schrank und achtete darauf, daß die Schulternähte auch korrekt saßen. Dann drehte ich mich um und ergriff seine beiden Hände. »Ich bin so glücklich, daß du hier bist, es zerreißt mich fast. Jetzt muß ich wenigstens nicht mit sechs Gästen allein am Tisch sitzen, die ich noch nie getroffen habe.«
    »Es werden nicht alles Fremde sein, einige hast du schon früher auf anderen Einladungen getroffen… und dann gibt’s noch einen ganz besonderen Gast, der nur um dich zu treffen den weiten Weg von Texas hierher geflogen ist.«
    »Wer denn?« fragte ich mit erstaunt aufgerissenen Augen.
    »Jillians Mutter, die schon sechsundachtzig ist. Jillian wollte wohl die Stories, die sie über dich erzählt hatte, wieder reduzieren, und das machte deine Urgroßmutter so neugierig, daß sie anrief, um ihren Besuch trotz einer Hüftknochenfraktur anzukündigen.«
    Er lächelte und zog mich auf ein Sofa im größten Salon.
    »Schau nicht so betroffen, sie ist ein zäher, alter Vogel und die einzige, die dir nicht eine Lüge nach der anderen auftischt.«
    Vom ersten Moment an, als sie mit zwei Männern durch die Tür kam, die sie an beiden Seiten stützten, überwältigte sie mich. Sie war kaum größer als eineinhalb Meter, ein zierliches Bündel von einer alten Frau, deren Haare noch immer ziemlich golden schimmerten. An ihren krallenartigen Fingern trug sie vier riesige Ringe: Rubin, Smaragd, Saphir und Diamant. Ihre Edelsteine waren alle von Brillanten eingerahmt. Ein leuchtend blaues Kleid hing ihr lose von den Schultern, und ein schweres Saphir-Collier zierte ihren Nacken. »Ich hasse enge Kleidung«, meinte sie mit einem Blick auf mich und bewegte sich gebückt auf Troy zu.
    Genausowenig konnte sie Krücken ausstehen, auf die man sich doch nicht verlassen konnte. Rollstühle waren ihr ein Greuel. Kissen, Stolen und Wolldecken wurden draußen vom Auto hereingebracht, und innerhalb von dreißig Minuten saß sie bequem. Erst dann richtete sie ihre scharfen, schmalen Augen auf mich.
    »Hallo, Troy, es ist nett zu sehen, wie du dich

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