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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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Frauenstimme.
    »Ja.«
    »Hier ist Mr. Blackhawks Sekretärin. Wie sich herausstellt, haben Mr. Blackhawks Termine sich kurzfristig geändert, und er ist heute Vormittag im Büro. Falls Sie noch interessiert sind, könnte er ein paar Minuten für Sie erübrigen.«
    »Prima, ich bin sogar sehr interessiert! Vielen Dank. Um welche Zeit?«
    »Könnten Sie jetzt kommen? Er bleibt nur ungefähr eine Stunde.«
    Oh, Mist!
»Ja, natürlich. Ich bin schon unterwegs.«
    »Sehr schön. Dann bis gleich! Haben Sie die Adresse?«
    Eine Minute später legte Mai auf und wühlte sich durch den Kartoninhalt.
Bitte lass da etwas zum Anziehen drin sein!
, betete sie stumm. Leider waren es nur Schuhe. Sie nahm sich den nächsten Karton vor. Darin fand sie ausschließlich Unterwäsche. Sie schnappte sich einen BH und einen Slip, bevor sie in den dritten Karton tauchte. So verlor sie kostbare Zeit.
    In der dritten Kiste lagen ihre Party-Sachen: kurze Röcke, knappe Tops und enge Kleider, die sie normalerweise nur in Nachtklubs trug. Eilig riss sie jedes einzelne Stück heraus. Irgendein Outfit musste anständig genug für ein Interview sein. Leider wuchs der Haufen auf ihrem Bett zusammenmit Mais Verzweiflung. Wenn sie nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten loslief, konnte sie den Termin vergessen.
    Der Karton war bereits halb leer, als sie eine akzeptable Kombination fand. Der Rock war zu kurz, die Bluse zu tief ausgeschnitten, aber im Vergleich zu den anderen Sachen nahmen diese sich geradezu konservativ aus. Und ihr rannte die Zeit davon, also mussten sie es tun.
    In Rekordzeit zog sie sich an, packte ihren Make-up-Beutel, die Handtasche und das Notizbuch und stürmte aus der Wohnung.
    Wie es das Schicksal wollte, war Will in der Halle, als sie aus dem Aufzug stieg. In dem Moment, in dem er sie sah, quollen ihm beinahe die Augen aus dem Kopf – was bedeutete, dass ihr Outfit eindeutig unpassend für das Interview war. Tja, dann musste sie sich eben bei Mr. Blackhawk entschuldigen und hoffen, dass er es verstand. Vielleicht tat er es, vielleicht auch nicht. Das war ihr jetzt vollkommen egal.
    »Gehst du weg?«, fragte Will, der mit einem breiten Grienen auf sie zukam. Sein Blick verharrte weit unterhalb ihres Kinns.
    »Messerscharf kombiniert!«, antwortete sie lächelnd, um den spitzen Tonfall zu mildern, und eilte an ihm vorbei.
    Draußen schien zwar die Sonne, doch es war kalt, und der Wind pfiff ihr unter den Rock, was ihr umso bewusster machte, wie unangemessen sie gekleidet war. Wenigstens musste sie nicht lange warten, als sie nach einem Taxi winkte.
    Sie stieg auf den Rücksitz und nannte dem Fahrer die Adresse des Blackhawk-Gebäudes. Während der Mann abwechselnd auf die Straße und durch den Rückspiegel zu ihr schaute, schminkte Mai sich.
    Will blickte dem Taxi nach, in dem die Mieterin aus 14-B saß. Mai, korrigierte er sich im Geiste. Ihr Name war Mai. Er probte den Namen einige Male im Kopf durch, genoss seinen Klang. Allerdings passte er nicht zu ihr, wie er fand. Sie sollte einen Namen haben, der ihr Aussehen besser vermittelte, einen wie Sophia oder Esmeralda.
    Sie war wirklich scharf. Und sie wollte ihn, das war offensichtlich. Leider war sie schüchtern, und Will wurde bereits ungeduldig. Die Sache sollte ein bisschen beschleunigt werden.
    Er ging in seine Wohnung, stellte sich vor den großen Wandspiegel und sagte munter: »Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Schönste im ganzen Land?«
    »Du nicht, Arschloch!«, knurrte der Dschinn aus dem Spiegel. »Also, wenn es dir nichts ausmacht, ich bin gerade beschäftigt.«
    Will runzelte die Stirn ob seines mangelnden Respekts. »Was hast du wohl Wichtigeres zu tun, als mir zu dienen?«
    »Was willst du?«, fragte der Dschinn merklich unfroh.
    »Ich will sie, Mai, die neue Mieterin in 14-B.«
    »Keine Chance! Sie spielt nicht in deiner Liga. Wozu deinen einen Wunsch an sie verschwenden?« »Falsch!«, erwiderte Will streng. »Ich habe so viele Wünsche, wie ich will.«
    »Ich hab’s dir schon einmal erklärt: So läuft das nicht! Es gibt Regeln.«
    »Zum Teufel mit deinen Regeln!« Wills gute Laune wich einer rasenden Wut. Er hatte hier das Sagen, nicht der Dschinn.
Er
war derjenige, der das uralte Zauberbuch in dem Krempel seines Großvaters gefunden hatte, als der Alte endlich seinen Löffel abgab. Und
er
hatte den Dschinn heraufbeschworen. Höchste Zeit, dass der Dschinn begriff, werder Boss war! »Dein einziger Job ist der«, erklärte er laut und stach

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