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Schwarzer Kuss Der Nacht

Titel: Schwarzer Kuss Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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bist?«, zitierte er aus dem Film
Jungfrau (40), männlich, sucht.
»Wo hast du die Klamotten her?«
    Nick zog eine Grimasse. »Ist eine lange Geschichte.«
    Nun hatte Pamela ihr Wasser ausgetrunken und stellte die Flasche auf den Küchentresen. »Ich gehe wieder ins Bett«, verkündete sie und tapste quer durch das Zimmer. »Kommst du?«, fragte sie Dave, als sie an der Tür angelangt war.
    »Bin gleich bei dir«, versprach er, ohne zu ihr zu sehen. Er konzentrierte sich vollkommen auf Mai, und nur Nick bemerkte Pamelas Schmollen.
    Ihm reichte es allmählich. »Wenn du uns bitte entschuldigst«, sagte er, nahm Mais Hand und ging mit ihr zu seinem Zimmer.
    »Selbstverständlich! War mir ein Vergnügen, Mai!«, flötete Dave mit einem bedeutsamen Grinsen.
    Als sie in Nicks Zimmer kamen, dankte er den Göttern, dass der Reinigungsservice seine Arbeit erledigt hatte. Sein Bett war gemacht und alles sauber und ordentlich.
    »Setz dich, wo immer du willst!«, forderte er sie auf, ging zu seiner Kommode und holte sich Boxershorts, Unterhemd und Socken. Die Sachen trug er nach nebenan ins Bad und legte sie auf den Waschtisch.
    Während er eine Hose und ein Hemd aus dem Wandschrank holte, bemerkte er, dass Mai sich sehr gründlich umsah.
    Er brachte die restlichen Sachen ins Bad und schloss die Tür hinter sich.
    »Wie geht es deinem Rücken?«, rief Mai ihm durch die Tür zu. »Wir hätten das den Arzt im Krankenhaus einmal ansehen lassen sollen.«
    »Nicht nötig. Es ist schon so gut wie verheilt.«
    »Aber gestern Abend sah es übel aus.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass meine Wunden schnellheilen.« Er zog seine Jeans an, ließ den Reißverschluss aber vorerst offen, damit ihm der Hosenbund nicht in den Bauch kniff, wenn er sich hinunterbückte, um seine Socken anzuziehen.
    »Ich wünschte, bei Jenna wäre es genauso«, seufzte Mai. »Was ist, wenn der Arzt recht hat und es etwas Psychisches ist, weshalb sie nicht aufwacht?«
    »Hmm.« Er wusste nicht, worauf sie hinauswollte.
    »Kannst du in dem Fall nicht etwas für sie tun? Ich meine, dein Vater ist Schamane, und du hast gesagt, dass er dich ausbildet, also müsstest du doch wissen, wie du … na ja, wie man macht, was ein Schamane so macht.«
    Das traf ihn so überraschend, dass er die Tür öffnete und sie ansah, wobei er seine offene Hose vollkommen vergaß.
    Sie blickte für einen winzigen Moment auf seinen Schritt, ehe sie sehr entschlossen in sein Gesicht schaute. »Ich möchte, dass du das … also, dieses Dings machst.«
    »Du willst, dass ich in ihr Unterbewusstsein eindringe?«
    Sie strahlte. »Ja.«
    »Nein.« Er gab ihr keine Chance, etwas zu entgegnen, sondern trat ins Bad zurück und schloss wieder die Tür. Er streifte sich gerade sein Hemd über, als er hörte, wie die Tür hinter ihm geöffnet wurde.
    »Warum nicht?«
    Während er das Hemd herunterzog, drehte er sich zu ihr. »Ich bin kein Schamane. Ich mache solche Sachen nicht.«
    »Aber du weißt, wie es geht.« Sie sah ihn streng an. »Das weißt du.« Es war keine Frage.
    »Ja, ich weiß es. Aber ich habe es schon lange nicht mehr gemacht.«
    »Nick, Jenna braucht unsere Hilfe. Sie braucht
deine
Hilfe!«
    »Wie kommst du auf die Idee, dass ich ihr helfen kann? Ich konnte ja nicht einmal herausfinden, wo ihre Schwester ist!«
    »Ich weiß, dass du es kannst«, erklärte sie mit einer Überzeugung, als könnte er die Welt retten. Er wollte nicht, dass sie ihn so wahrnahm, und den Druck, der damit einherging, brauchte er schon gar nicht. Die Leute in seinem Dorf betrachteten seinen Vater mit demselben Blick, derselben Hoffnung. Und sein Vater tat alles, was in seiner Macht stand, um sie nicht zu enttäuschen. Er trieb es sogar so weit, dass er dafür seine Frau und seine Söhne hatte gehen lassen.
    Seufzend rieb er sich übers Gesicht. »Dir ist nicht klar, was du da verlangst«, warnte er sie. »Vor allem darfst du dir keine Hoffnung machen, dass es irgendetwas bringt.«
    »Dann versuchst du es?«
    Noch während er sich wand, wurde ihm bewusst, dass er es probieren musste. Deshalb nickte er bedächtig. »Ja, aber ich muss ins Krankenhaus zurück. Physische Nähe hilft.«
    »Wie funktioniert es?«
    Er setzte sich auf die Bettkante. »Erinnerst du dich, wie ich dir von einer spirituellen Ebene erzählt habe, die über der physischen liegt?«
    Sie bejahte.
    »Eigentlich ist es ein bisschen komplizierter, weil es mehr als eine spirituelle Ebene gibt. Man muss es sich wie eine metaphysische Zwiebel

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