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Schwarztee - Tatort-Salzkammergut Krimi

Titel: Schwarztee - Tatort-Salzkammergut Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Buerkl
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das?«
    »… Frau Schauer bedroht …«, drang es knirschend an
Berenikes Ohr.
    »Susi, du bist das! Gehts dir gut?«
    »… Mann herein …« Dann ruckte es in der Leitung, als
zöge jemand das Kabel straff und die Worte drangen überklar an Berenikes Ohr.
»Der Typ mit den orangen Haaren …«
    Ein Gast kam herein. »Tach!« Berenike nickte ihm freundlich
zu, deutete auf das Telefon. Hoffentlich hatte er Geduld.
    »… ist reingestürmt, hat Frau Schauer bedroht. Ich habe mich
im Klo versteckt. Er wird sich doch nicht aufs Damenklo wagen?«
    »Nein, warum sollte er?«
    »Ja, aber …«
    »Was ist passiert?«
    »Er hat wieder komisch mit der Sekretärin getan. Diesmal hab
ich mich absichtlich in der Nähe herumgedrückt. Er sei von der Zeitung und
suche Rabensteins Artikel. Dass er dafür bezahlt habe, blabla. Die Frau Schauer
hat sich«, Susis Stimme stockte, »so freundlich verhalten, gar nicht so wie
sonst. Aber der, der hat sie gewürgt! Und ich nix wie weg …«
    »Susi, ruf die Polizei!«
    »Ich – welcher Notruf ist denn jetzt der richtige –
Im Handy hab ich sie eingespeichert, aber …«
    »Die Polizei erreichst du unter 133. Sprich mir nach.«
    »Eins – drei – drei.«
    »Sehr gut. Ich lege auf und du rufst eins-drei-drei. Schaffst
du das?«
    »Ja. ›Ich hab jetzt genug!‹, hat er geschrien.«
    »Susi, ruf die Polizei
und meld dich wieder bei mir.« Berenike legte auf. Sie rieb die feuchten
Handflächen aneinander. Ihre Fingerknochen fühlten sich steif an. Sie wusch die
Hände mit warmem Wasser und ging hinaus, den einzigen Gast bedienen. Nachdem
sie ihm eine Bionade gebracht hatte, tauchte eine größere Gruppe auf. Nervös
warf Berenike einen Blick ins Büro, aber das Telefon blieb ruhig. »Grüezi!«,
schallte es mehrstimmig. Schweizer.
    »Grüß Gott, die Herrschaften.« Sie teilte die Karten aus.
»Bitte sehr, was möchten Sie gern?«
    »Was ist denn Rooibos Tee?«
    »Ein koffeinfreier Tee aus Südafrika, ein Buschtee. Sehr
entspannend.«
    »Nein danke. Können Sie uns was Belebendes empfehlen?«
    »Ja, gern …«
    Gelassen blätterten die Schweizer in der Karte. Endlich
läutete das Telefon.
    »Entschuldigung. Ein Notfall, bitte verstehen Sie.« Die Leute
nickten ihr freundlich zu. Berenike flog ins Büro, stolperte über die Schwelle.
»Ja?«
    »Ich bins wieder.«
    »Susi, gut, deine Stimme zu hören.« Berenike ließ sich auf
den Sessel sinken. Ein Stapel Papiere gab nach und rutschte zu Boden. Sie
bückte sich, hatte die Rechnung der Sozialversicherung in der Hand. Ach ja, der
Zahlungstermin …
    Ein Keuchen im Hörer. »Der Typ hat mich in der Toilette
aufgestöbert. Er hat mir eine geknallt. Ich ruf dich jetzt vom Firmentelefon
an.« Berenike hörte Susi schlucken. »Warte, ich muss was trinken.« Im
Hintergrund ein Stimmendurcheinander. »Er hat mich rausgezerrt und dann hat er
Frau Schauer angebrüllt. Irgendwas von einem Laptop. Und wer das alles schon
gesehen habe. Ich und der Computermann, hat Frau Schauer gesagt. Schon nicht
mehr ganz so freundlich. Und dann ist der Wahnsinnige abgehauen. Die
Polizei … der Computerheini … Der ist in Gefahr, Berenike!«
    »Hast du das der Polizei gesagt?«
    »Ja. Ich glaube, es ist jemand unterwegs zu ihm.«
    »Mehr kannst du nicht tun.«
    »Nein. Der Computertyp hat die Daten von Rabensteins Artikel
auf Donners altem Laptop gerettet. Sagt Frau Schauer.« Nach und nach brachte
Berenike Klarheit in die Sache: Der große muskulöse Mann mit den orangen Haaren
war zum zweiten Mal aufgetaucht. Er hatte sich als Redakteur einer Zeitschrift
namens ›Geschichte und Wahrheit‹ vorgestellt. Sein Verlag habe Rabenstein einen
angeblich riesigen Vorschuss für die aufwändige Recherche bezahlt. Jetzt wolle
man Ergebnisse sehen – egal, ob der Verfasser tot oder lebendig sei. Der
Mann hatte den Namen Shanna MacLeod genannt. Wahrscheinlich hatte diese ihm
mitgeteilt, dass das Manuskript bei Donner in Wien hinterlegt sei. Warum die
Schottin einem solchen, ging man nach Susis Beschreibung, windigen Typen
gegenüber mit der Information herausgerückt war, konnte sich Berenike nicht
vorstellen. Vielleicht der Schock, oder der Mann war professionell und fordernd
aufgetreten. Eine kürzlich verwitwete Ausländerin konnte sich davon
verunsichern lassen. Oder – der Gedanke war ungeheuerlich – sie
machte mit dem mysteriösen Orangehaarigen gemeinsame Sache. Mit welchem Ziel
auch immer.
    »Die

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