Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

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Autoren: C. J. Lyons

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sagen.
    Am besten wäre es, wenn sie ihn wieder auf Tierney ansetzten. Denn sie zu beschatten verschaffte ihm genügend Spielraum, um gleichzeitig nach dem Geld zu suchen. Die anderen wussten nicht, dass er sie sehr gut allein mit dem Handy und seinem Laptop verfolgen konnte. Wenn es selbstverständlich auch mehr Spaß machte, sie auch vor sich zu sehen. Aber erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Er dachte lächelnd daran zurück, wie gut sie sich vorhin geschlagen hatte, als sie Tiny beinahe zum Heulen gebracht hätte. Und das ohne jegliches Blutvergießen.
    »Da ist was dran«, sagte Caruso gedehnt, so als hätte er lange und ausgiebig über das Thema nachgedacht. »Was werden wir wegen deiner Agentin Tierney unternehmen?«
    Poppy zuckte zusammen, überspielte das aber, indem er nach seinem Glas fasste. »Nichts. Da gibt es nichts, weswegen wir uns Sorgen machen müssten.«
    »Du hättest mir sagen sollen, dass jemand vom FBI hier rumschnüffelt«, sagte Caruso in leicht missbilligendem Tonfall.
    »Mach dir wegen ihr keine Sorgen. Ich habe etwas gegen sie in der Hand, falls wir sie auf unserer Seite brauchen.« Das ließ Goose aufhorchen. Was könnte Poppy gegen eine FBI -Agentin in der Hand haben? »Und es könnte unter Umständen dem Geschäft zuträglich sein, eine Agentin in der Tasche zu haben.«
    Caruso schnaufte. »Die hat niemand in der Tasche. Das Mädel ist eine tickende Zeitbombe.«
    Schweigen. Poppy spielte mit seiner Zigarre, zündete sie erneut an, nahm einen Schluck Bourbon. Caruso lümmelte sich mit ausgestreckten Beinen in seinen Sessel, die Füße übereinandergeschlagen, und betrachtete den älteren Mann.
    Als Poppy endlich antwortete, schaute er Caruso nicht an, sondern starrte in sein leeres Glas. »Was soll ich deiner Meinung nach tun?«
    »Sie loswerden. Sofort. Noch vor dem Geldtransfer.«
    Mit Mühe schaffte es Goose, völlig regungslos zu bleiben. Sie hatten das Geld noch nicht zum Kasino gebracht. Also hatte er noch Zeit, es aufzuspüren.
    Poppy nickte und stellte das Glas ab. »Lass mich ein paar Anrufe machen. Sie wird verschwinden.«
    »Nein. Ich meinte nicht, dass du sie fortschicken sollst.« Caruso schaute Poppy so wütend an, als sei er ein Verräter. Ganz offensichtlich hatte der ja auch den Befehl seines Präsidenten falsch verstanden. »Ich meinte, dass du sie erledigst. Heute noch.«
    Scheiße. War Caruso verrückt geworden? Er hatte gerade eben den Mord an einer FBI -Agentin in Auftrag gegeben.
    Poppys Miene blieb ausdruckslose. Er nickte. »Selbstverständlich.«
    Die Eingangstür sprang auf und Weasel kam hineingestürmt. »Dieser Wichser. Ich habe dir gesagt, dass der Kleine für uns nur eine Last ist.« Als er Caruso bemerkte, unterbrach er sich abrupt. »Oh, tut mir leid.«
    Tut mir leid?
Nicht zu fassen, sogar Weasel war von Caruso eingeschüchtert. Goose hatte der oberste Reaper bisher noch nicht sonderlich beeindruckt, wie er mit falschem Politikerlächeln Hände schüttelte, aber irgendetwas musste ihm entgangen sein, so, wie sich die anderen Reaper den Wünschen dieses Mannes beugten. Caruso trug nicht einmal ein Klubabzeichen auf seiner Kutte, wenngleich er offensichtlich ohne Gewissensbisse jemandem den Befehl zu einem Mord erteilte. Typisch Manager. Machte sich nicht selbst die Hände schmutzig.
    »Entschuldige mich einen Moment«, sagte Poppy und erhob sich.
    »Etwas, von dem ich wissen sollte?« Caruso klang locker, aber sein Blick sprach Bände. Er schien bestens über alles informiert, was bei den Mountain Men vorging, und war offensichtlich nicht gerade beeindruckt von Poppys Führungsqualitäten.
    »Nein. Nur einer unserer Anwärter, der Ärger macht.«
    »Das können wir nicht gebrauchen. Du solltest an ihm ein Exempel statuieren.« Caruso paffte seine Zigarre.
    Poppys Schultern versteiften sich. »Du hast recht. Das werden wir.« Poppy gesellte sich zu Goose und Weasel und gab ihnen ein Zeichen, ihm durch den Flur ins Esszimmer zu folgen. »Was hat du herausgefunden?«, fragte er Weasel.
    »Bernie ist nicht wieder aufgetaucht, also bin ich zu ihm rausgefahren. War noch keine zwei Schritte in der Hütte, da bin ich über ein halbes totes Reh gestolpert …«
    »
In
der Hütte?«
    »Ja. Lag da wie ein verfluchtes Selbstbedienungsbüffett. Es wird noch besser. Ein Leopard hat gerade daran herumgekaut. Der Junge hat unseren Scheißleopard geklaut!«
    Poppy tat das mit einer Handbewegung ab. »Was ist mit dem Mädchen? Irgendeine Spur von ihr?«
    »Ich hab