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Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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war sie vor Schmerz wie gelähmt, konnte aber noch klar genug denken, um die Waffe zu ziehen, sie allerdings bedeckt zu halten.
    Goose kam zu ihr gerannt und riss die Fahrertür auf. »Geht es Ihnen gut? Ich wollte doch nur, dass Sie an der Seite ranfahren. Ich hatte hier keine Steve-McQueen-Nummer erwartet.«
    Sie hob stöhnend den Kopf. Der Lederüberzug des Lenkrads war blutverschmiert. Sie löste den Gurt, hielt die Glock weiterhin außerhalb seiner Sichtweite versteckt. »DeNiro. Die Verfolgungsjagd in
Ronin
war eindeutig besser als die in
Bullitt

    »Na gut. Treffen wir uns in der Mitte. Hackman.« Er nahm ihr Kinn in die Hand und begutachtete die Platzwunde auf der Stirn. »Sonst tut Ihnen nichts weh? Nackenschmerzen?«
    »Nein. Mir geht’s gut. Hackman.
French Connection
. Darauf können wir uns einigen.«
    Er lehnte sich in die Fahrerkabine und wischte ihr mit seinem Kopftuch das Blut von der Stirn. »Ich denke nicht, dass Sie genäht werden müssen. Ist trotzdem eine fiese Beule.«
    Sie rammte ihm die Pistole in die Brust und drängte ihn zurück, während sie ausstieg. Dann schob sie sich an ihm vorbei, die Glock weiterhin fest auf ihn gerichtet, obwohl ihr Blut von der Stirn in die Augen lief.
    »Umdrehen, Hände über den Kopf und schön nach oben in den Himmel schauen.«
    Er gehorchte und bewegte sich dabei betont langsam, wie um ihr zu zeigen, dass er keinerlei Bedrohung darstellte. »Es ist nicht so, wie Sie denken. Uns bleibt nicht viel Zeit, ich versuche nur zu helfen.«
    »Wohl eher, mich umzubringen. Dachten Sie wirklich, dass ich auf diesen fingierten Anruf reinfallen würde?«
    »Etwas Wahres ist trotzdem dran gewesen. Lena Hale schwebt
tatsächlich
in großer Gefahr. Aber sie ist nicht im alten Haus ihres Vaters. Wenn Sie sie retten möchten, kann ich Ihnen sagen, wo Sie sie finden. Ich verlange nur, dass Sie mich anhören.«
    Sie überlegte. Irgendetwas an Goose hatte ihr keine Ruhe mehr gelassen, seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Es wäre gut, endlich die Wahrheit herauszufinden. »Einverstanden. Reden Sie.«
    »Nicht hier.« Er wandte den Kopf, um sie über die Schulter hinweg anzuschauen. »Irgendwo, wo wir ungestört sind. Ich darf nicht mit Ihnen gesehen werden.«
    »Und was hatten Sie sich da vorgestellt?«
    »Dort oben.« Er deutete mit dem Kinn auf den Feldweg, der zu den Mingo Falls hinaufführte – ihr Dad war diese Strecke früher oft mit ihr entlanggewandert. Es konnte sich um eine Falle der Reaper handeln, aber das alles erschien ihr doch viel zu kompliziert, nur um sie auf den Weg zu bekommen. Und etwas an Goose verriet ihr, dass er die die Wahrheit sagte.
    Caitlyn beschloss, sich auf ihren Instinkt zu verlassen und nicht nach den üblichen Regeln zu spielen. Sie ließ die Waffe sinken und deutete mit dem Kinn auf sein Motorrad. »Sie fahren vor, nicht mehr als anderthalb Meter Abstand.« In ihrem Wagen mitnehmen würde sie ihn auf keinen Fall, die Harley durften sie aber auch nicht zurücklassen, damit keiner der Reaper die Maschine entdeckte und ihnen folgte.
    Goose antwortete nicht, aber sie sah, wie sich die Anspannung in seinen Schultern löste. Er lächelte sie an – nicht dieses schmierige Lächeln, das sie von ihm gewohnt war, sondern ein echtes Lächeln, das auch seine Augen erreichte. »Danke.«
    Der Schotterweg war menschenleer – im Winter besuchten nur wenige Touristen die Wasserfälle, und wenn, dann nahmen sie eher die befestigte Straße auf der anderen Seite des Berges, die sich auf Indianerland befand. Bis zum Parkplatz, einem abgelegenen Fleckchen am Ausgangspunkt des Wanderweges, war es nicht weit.
    Goose stieg ab und wartete auf sie, die Hände offen neben dem Körper. Keine Bedrohung.
    Sie hielt die Waffe fest in der Hand, einstweilen aber gesenkt. Ein stechender Schmerz fuhr ihr in den Kopf und ihr war leicht übel, eine Nachwirkung des Adrenalins. Das würde sie sich ihm gegenüber jedoch niemals anmerken lassen.
    »Was zum Teufel geht hier vor?«, wollte sie wissen. Er seufzte, fuhr sich durchs Haar, und sie hatte plötzlich den Eindruck, er sei noch nicht gewohnt, es in dieser Länge zu tragen.
    »Ich heiße gar nicht Jacob Clay«, sagte er. »Sondern Jake Carver.«
    Für einen Decknamen, der einer NCIC -Datenbanksuche durch den Sheriff standhielt, gab es nur eine Erklärung. Verflucht. Sie hatte doch gleich gewusst, dass mit ihm irgendwas nicht stimmte.
    »Sie ermitteln bei den Reapern. ATF ? DEA ?« Wenn es um kriminelle

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