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Schweinsgalopp

Schweinsgalopp

Titel: Schweinsgalopp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Spinne, die in einer Streichholzschachtel gefangen war.
    Die aktuellen Ereignisse gefielen Ponder Stibbons nicht sonderlich, aber ein Teil von ihm war zutiefst beeindruckt.
    Wenn sich Hex früher geweigert hatte, bestimmte Dinge zu berechnen, wenn er sich in eine Phase des mechanischen Schmollens zurückzog und Dinge schrieb wie +++ Kein-Käse-mehr-Fehler +++ und +++ System Reset +++, suchte Ponder mit ruhiger Logik nach einer Lösung des Problems.
    Nie hatte er die Möglichkeit in Erwägung gezogen, den Apparat mit einem Holzhammer zu schlagen. Und genau damit drohte Ridcully.
    Was Ponder sosehr beeindruckte und auch besorgte, war die Tatsache, daß Hex zu verstehen schien.
    »Na schön«, sagte Ridcully und legte den Hammer beiseite. »Lassen wir jetzt den Unfug mit ›nicht genügend Datteln‹, in Ordnung? Im Großen Saal gibt es ganze Kisten voll mit den Dingern. Von mir aus kannst du davon so viel haben, wie du willst…«
    »Es sind Daten, nicht Datteln «, warf Ponder ein.
    »Was? Ist das eine spezielle Dattelart? Sind Daten klebriger als die üblichen Datteln?«
    »Nein, nein, es ist das Hex-Wort für… Fakten«, erklärte Ponder.
    »Es bleibt lächerlich«, sagte Ridcully brüsk. »Wenn das Ding keine Antwort weiß, warum schreibt es dann nicht ›Da muß ich passen‹ oder ›Hab keinen Schimmer davon‹ oder ›Diese Sache ist mir nicht schleierhaft‹? ›Nicht genügend Daten‹ halte ich für reine Widerborstigkeit. Es ist Angeberei, weiter nichts.« Er wandte sich wieder an Hex. »Also gut. Wag es mal, eine Vermutung anzustellen.«
    Der Stift setzte sich in Bewegung und schrieb: »+++ Nicht Genü…« Dann verharrte er plötzlich, zitterte einige Sekunden, glitt eine Zeile nach unten und begann erneut.
    +++ Ich Möchte Darauf Hinweisen, Daß es Eine Reine Hypothese Ist +++
    »Heraus damit«, sagte Ridcully.
    +++ Die Menge Des Glaubens In Der Welt Könnte Begrenzt Sein +++
    »Eine seltsame Vorstellung«, meinte der Dekan.
    »Klingt eigentlich ganz vernünftig«, erwiderte Ridcully. »Die Leute… glauben an Dinge. Und sicher gibt es eine Grenze für das, woran sie glauben. Ich bin immer dieser Meinung gewesen. Na und?«
    +++ Es Erschienen Geschöpfe, An Die Man Einst Glaubte +++
    »Ja. Ja, so könnte man es ausdrücken.«
    +++ Sie Verschwanden, Weil Man Nicht Mehr An Sie Glaubte +++
    »Klingt logisch«, kommentierte der Erzkanzler.
    +++ Die Leute Glaubten An Etwas Anderes – Abfrage? +++
    Ridcully sah zu den anderen Zauberern. Sie zuckten mit den Schultern.
    »Könnte sein«, sagte er vorsichtig. »Die Leute können an viele verschiedene Dinge glauben.«
    +++ Woraus Folgt: Wenn Ein Wichtiger Glaubensfokus Entfernt Wird, Gibt Es Überschüssigen Glauben +++
    Ridcully starrte auf die Worte hinab.
    »Du meinst…, Glaube schwappt herum?«
    Das große Rad mit den Widderköpfen drehte sich langsam. Hunderte von Ameisen krochen schneller durch die Glasröhre.
    »Was ist los?« flüsterte Ridcully.
    »Ich glaube, Hex sucht nach der Bedeutung des Wortes ›herumschwappen‹«, spekulierte Ponder. »Vielleicht ist es im Langzeitspeicher abgelegt.«
    Ein großes Stundenglas kam an einer Feder herab.
    »Wozu dient das?« fragte Ridcully.
    »Es… äh, zeigt, daß Hex beschäftigt ist.«
    »Oh. Und das summende Geräusch? Scheint von der anderen Seite der Wand zu kommen.«
    Ponder hüstelte.
    »Das ist der Langzeitspeicher, Erzkanzler.«
    »Und wie funktioniert er?«
    »Äh… nun, stell dir den Speicher als eine Anordnung aus kleinen Regalen oder…, äh…, Löchern vor, in denen man Dinge verstauen kann, Erzkanzler. Nun, wir haben einen Speicher geschaffen, der sich direkt mit den Ameisen koppeln läßt, aber noch wichtiger ist, daß er wachsen kann, abhängig von der Menge der Dinge, die er speichern soll, und… äh… er mag ein wenig langsam sein, aber…«
    »Es ist ein ziemlich lautes Summen«, stellte der Dekan fest. »Stimmt irgend etwas nicht?«
    »Nein, es weist auf… äh… Aktivität hin«, sagte Ponder. »Das Summen stammt von Bienenstöcken.«
    Er hüstelte erneut.
    »Verschiedene Arten von Pollen, unterschiedliche Dicke des Honigs, die Plazierung der Eier… Es ist erstaunlich, wie viele Informationen man in Bienenwaben speichern kann.«
    Er sah in die Gesichter der Zauberer. »Und die Informationen sind in den Waben gut aufgehoben: Wer versucht, sie zu manipulieren, muß damit rechnen, zu Tode gestochen zu werden. Außerdem glaubt Adrian, daß wir ziemlich viel Honig bekommen, wenn wir Hex im

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