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Schwert und Laute

Schwert und Laute

Titel: Schwert und Laute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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er mein Hemd.
    »Bedaure, ich kann nicht länger warten.«
    Schamhaft schlang ich die Arme um meinen Körper, doch er packte meine Handgelenke und hielt sie über meinem Kopf fest. Sein keuchender Atem strich über mein Gesicht, und er starrte mich aus seinen blauen Augen so durchdringend an, dass mir ganz übel wurde. Ich hasste diesen Mann so sehr, dass ich ihn hätte töten können. Er ekelte mich an. Ich stöhnte vor Schmerz, und meine Seele war zerrissen. Liam, wo bist du? Plötzlich wünschte ich, er wäre da. Ich brauchte ihn so sehr.
    Winston presste die Lippen auf die meinen, küsste mich heftig und stieß mir die Zunge in den Mund.

    »Ihr macht mich wahnsinnig«, stöhnte er und ließ jetzt seine Zunge an meinem Hals entlanggleiten, während ich unter ihm zappelte wie ein Aal.
    »Nein, Winston... Ich bitte Euch«, flehte ich vergeblich.
    Er nahm eine meiner Brustwarzen in den Mund und biss heftig darauf. Ich kämpfte wie eine Rasende, angetrieben von dem dumpfen Entsetzen, das die Aussicht, ein weiteres Mal mit Gewalt genommen zu werden, in mir auslöste. Doch leider war ich diesem Mann nicht gewachsen, denn der Widerstand, den ich ihm entgegensetzte, erregte und enthemmte ihn erst recht. Einen kurzen Moment lang löste er den Griff um eines meiner Handgelenke, um mit der Hand meine Schenkel zu öffnen, was den Zorn, der mich erfüllte, noch vervielfachte. Nein! Ich kann Liam nicht bis zum Letzten verraten! An diesen Gedanken klammerte ich mich und nahm meine verbliebenen Kräfte zusammen, um diesen Mann zurückzustoßen.
    »Nein, genug jetzt«, schrie ich und wehrte mich mit einer Heftigkeit, von der ich nicht gewusst hatte, dass ich sie noch aufbringen konnte.
    Der Dolch, den ich unter dem Kopfkissen versteckt hatte, fiel mir wieder ein. Ich streckte den Arm aus und tastete hektisch danach. Doch als ich die Hand auf die Waffe legte, packte Winston mich erneut am Handgelenk. Er erstarrte, als er die Waffe aufblitzen sah.
    »Was...?«
    Seine Verblüffung verwandelte sich in Ungläubigkeit und dann in offene Bosheit.
    »Du kleine Hure!«
    Er verdrehte mir den Arm und zwang mich, den Dolch loszulassen, der schwer hinabfiel. Er hob die Waffe auf, um sie zu untersuchen.
    »So, so, du kannst es wohl nicht lassen?«, stieß er gehässig hervor.
    Ich gab keine Antwort und wandte den Kopf ab. Er setzte die kalte, tödlich scharfe Spitze der Klinge zwischen meine Brüste, und ich erschauerte.
    »Macht schon, Ihr Rohling, tötet mich doch! Worauf wartet Ihr?«

    »Ich habe noch nicht bekommen, was ich wollte«, flüsterte er leise und drückte ein wenig fester.
    Ein Blutstropfen quoll hervor. Winston nahm ihn mit der Spitze seines Zeigefingers auf und führte ihn an die Lippen. Angeekelt verzog ich das Gesicht. Mit einem Mal packte er mich am Hals, zog mich hoch und stieß mich gegen den Bettpfosten. Das Funkeln in seinem Blick ließ mich vor Angst erzittern.
    »Winston ..«
    Er lockerte seinen Griff ein wenig, ohne seine Hand wegzunehmen. Es gelang mir zu schlucken, obwohl mir die Klinge in die schweißfeuchte Haut meiner Kehle schnitt.
    »Wir werden zu Ende führen, was wir begonnen haben, süße Caitlin.«
    »Eines Tages werde ich Euch dafür töten, Winston...«
    Mit einem gewaltigen Krachen flog die Tür auf. Blitzschnell hatte Winston mich am Arm gepackt und schob mich aus dem Bett. Plötzlich stand ich aufrecht, den Rücken gegen seinen Rumpf gepresst. Sein Arm umschlang meine Taille, und die Spitze meines Dolchs drückte unterhalb meines Kinns leicht in meine Haut. Liam stand vor uns, eine Pistole in der Hand und mit vor Wut glühendem Gesicht.
    »Lasst meine Frau los, Kanaille!«, befahl er mühsam beherrscht und wollte auf uns zutreten.
    Ein brennender Schmerz durchfuhr meinen Kiefer, und ich spürte, wie mir etwas Heißes den Hals hinunterlief.
    »Ihr wollt doch nicht, dass ich Eurer hübschen Gattin die Gurgel durchschneide, oder, Macdonald?«, höhnte Winston. »Das würde mir selbst leid tun, denn sie gefällt mir ebenfalls, wisst Ihr.«
    »Gebt sie sofort frei«, zischte Liam eisig.
    Mein Angreifer bewegte sich hinter mir, und ich spürte, wie sein Körper sich anspannte.
    »Ich habe nicht die geringste Absicht, sie freizulassen. Ich wollte mich gerade über sie hermachen, als Ihr uns unterbrochen habt. Möchtet Ihr vielleicht zusehen? Eure Gattin hat ein verdammt hübsches Hinterteil«, spottete er.
    Liam wahrte seine undurchdringliche Miene und hielt die Waffe weiter auf Winston gerichtet, der sich

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