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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Juliette halb angezogen im Zimmer stand und er in seinen Strümpfen dasaß.
    »Ich würde es als eine Ehre betrachten«, antwortete Nicholas bedächtig. »Sowohl als Freund wie auch als Mitglied der Bruderschaft. Doch im Augenblick ...«
    »Ah ja, unsere Bruderschaft.«
    »Im Augenblick«, wiederholte Nicholas mit Nachdruck, »sind Privatsphäre und danach ein Frühstück erforderlich.«
    »Gabriel ...«, begann Blackford.
    »Er kann bleiben«, sagte Juliette und lächelte den Jungen an, der sich an sie klammerte, während sie ihn sanft in ihren Armen schaukelte.
    »Ja, als einer der Auserwählten«, gab Blackford zurück und stieß sich vom Türrahmen ab, dann schlenderte er durch den Flur davon, während seine Stimme nachhallte. »Wie ist doch ein Waisenkind zu beneiden.«
    Nicholas schaute seinem englischen Freund hinterher, nachdem der längst gegangen war. Schließlich stand er auf und schloss die Tür.
    *
    Die zynische Stimmung des Engländers hatte sich nicht gebessert, als sie in die Stadt zurückkehrten. Nicholas fürchtete, Blackford könnte sich ein eigenes Duell einhandeln, sollte er mit dieser Laune Daspits Sekundanten gegenübertreten. Von entsprechenden Bedenken erfüllt, schickte er ihn schließlich zu seinem eigenen Fechtsalon, um dort auf Daspits Sekundanten zu warten. Die Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet, denn als er keine zwei Stunden später zurückgekehrt war, erklärte er, alles sei arrangiert. Das Duell sollte am nächsten Morgen bei den Eichen auf Allards Plantage stattfinden. Die Waffe war natürlich der Degen, da
    Nicholas herausgefordert worden war und ihm die Wahl zustand.
    Dass die Angelegenheit so schnell geregelt werden konnte, war ein Zeichen für die frühe und unversehrte Rückkehr Daspits und seiner Ehefrau in die Stadt. Zumindest darüber würde Juliette froh sein.
    Er hatte sie im Stadthaus der Armants zurückgelassen, allerdings mit großem Widerwillen. Kurioserweise waren weder Paulette noch ihr Ehemann anwesend, womit sie weder Zeuge des Gesprächs mit seiner neuen Schwiegermutter noch seines Rückzugs werden konnten, als sie zu weinen und Beschimpfungen auszustoßen begann. Juliette hatte darauf bestanden, es sei unter diesen Umständen besser, wenn er aufbrach und sich um seine üblichen Angelegenheiten kümmerte sowie um die bevorstehende Konfrontation mit Daspit. Nicholas vermutete, dass sie ihm damit noch wüstere Beleidigungen ersparen wollte, zu denen sich ihre Mutter in ihrem Kummer vielleicht noch hinreißen ließ. Vielleicht war es auch bloß so, dass Madame Armant etwas weniger aufgewühlt sein würde, wenn sie ihn nicht mehr sehen musste. Es widerstrebte ihm, Juliette allein bei ihr zurückzulassen, aber er wollte die Wünsche seiner Ehefrau respektieren.
    Ihn verwunderte, dass die berüchtigte Truhe mit keinem Wort erwähnt worden war. Juliette schien das Thema nicht anschneiden zu wollen, solange ihre Mutter so durcheinander war. Abgesehen von seiner Rücksicht darauf, was sie in dieser Angelegenheit für das Richtige hielt, kümmerte es ihn ohnehin nicht, ob das Ding nun einen neuen Eigentümer bekam oder nicht. Doch Paulette würde sicher nicht so viel Geduld zeigen und auf eine rasche Klärung der Situation drängen.
    Als er in seinem Fechtsalon eintraf, warteten dort bereits der Amerikaner Kerr Wallace und mehrere andere Männer auf ihn, um zu erfahren, ob er heute Unterricht geben würde. Ihnen zu Diensten zu sein erschien ihm der leichtere
    Weg, anstatt ihnen erklären zu müssen, wieso er sie wegschicken wollte. Zudem war es die beste Gelegenheit, um etwas gegen seine verspannte Seite zu unternehmen.
    Im Verlauf des Nachmittags begann sich die Neuigkeit vom bevorstehenden Duell herumzusprechen, was dafür sorgte, dass sich vor seinem Fechtsalon nun auch die Neugierigen einfanden. Er hörte die Männer tuscheln, die in Dreier- und Vierergruppen zusammenstanden. Das Interesse an seiner Kondition auf der Fechtbahn erschien ihm größer als üblich, und er konnte sich gut vorstellen, dass größere Summen den Besitzer wechseln würden, da etliche Männer auf den Ausgang des Duells wetteten. Die Anfragen auf Einzelunterricht waren ebenfalls häufiger als üblich, und ehe er sich's versah, war es bereits früher Abend.
    Zumindest machte niemand Bemerkungen zu seiner scheinbar übereilten Heirat, oder diejenigen, die darüber diskutierten, waren umsichtig genug, es nicht in seiner Hörweite zu machen.
    »Solltest du nicht zu Hause sein?«, fragte

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