Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
Vom Netzwerk:
Mausling fort.
    »Aye, die Bruderliebe und dergleichen«, gab Gwaay heftig zurück, doch seine Stimme war nur noch ein Krächzen. Verwunderung und Entsetzen verdunkelten ihm den Blick. Er fuhr zusammen, als überliefe ihn ein Schauer, und mehrere Tropfen sprühten aus seiner Nase. Drei Haare lösten sich von seinem Kopf und fielen ihm über die Augen. Seine Sklaven wichen vor ihm zurück.
    »Mein Dämon sagt, daß wir schnellstens meinen großen Zauber gegen die unbekannten Mächte einsetzen sollten«, fuhr der Mausling fort, dessen Gedanken sofort wieder um Sheelbas unbenutzten Zauberspruch kreisten. »Meine Magie vernichtet nur Zauberer Zweiten Ranges und darunter. Da die deinen dem Ersten Rang angehören, bleiben sie unberührt. Doch Hasjarls Magier werden verschwinden.«
    Gwaay öffnete den Mund, wollte etwas antworten, doch er brachte nur ein unheimliches Stöhnen heraus, als wäre er stumm. Rote Flecken erschienen auf seinen Wangen, und gleich darauf glaubte der Mausling eine rötliche Tönung auszumachen, die langsam an der rechten Seite des Kinns hochkroch, während sich auf der anderen Seite schwarze Stellen bildeten. Ein entsetzlicher Geruch breitete sich aus. Gwaay stolperte, und grünlicher Schleim erschien in seinen Augen. Er hob eine Hand, um die Erscheinung fortzuwischen, doch sein Handrücken war gelblich verkrustet und wies zahlreiche rötliche Risse auf.
    Gwaays Sklaven ergriffen die Flucht.
    »Hasjarls Zauberkräfte!« zischte der Mausling. »Gwaays Magier schlafen noch! Ich wecke sie! Du mußt ihn stützen, Ivivis!« Und er fuhr herum und hastete wie der Wind durch den Gang und die Rampe hinauf, bis er Gwaays Saal der Zauberer erreichte. Er trat ein, klatschte in die Hände und stieß laute Pfiffe aus, denn tatsächlich lagen die zwölf hageren, lendenschurzbekleideten Greise noch immer schnarchend in ihren Stühlen. Der Mausling rannte an der langen Tafel entlang, schüttelte die Zauberer, ohne Rücksicht auf ihr Alter zu nehmen, brüllte den Männern in die Ohren: »An die Arbeit! Ihr müßt eure Gegenkräfte wirken lassen! Beschützt Gwaay!«
    Elf Zauberer ließen sich auch ziemlich schnell wecken und starrten bald wieder mit aufgerissenen Augen ins Leere, obwohl ihre Körper noch vor und zurück fuhren und ihre Hände und Köpfe noch eine Zeitlang in Bewegung waren – so heftig war der Mausling zwischen sie gefahren, wie ein Sturmwind, der eine Flotte kleiner Schiffe überraschte.
    Mit dem zwölften Zauberer hatte er schon mehr Schwierigkeiten, obwohl auch der langsam zu sich kam und sich bald um seine Pflichten kümmern konnte. Doch plötzlich erschien Gwaay in der Tür, gefolgt von Ivivis, die ihn nicht stützte. Das Gesicht des jungen Prinzen glänzte so hell in der Dämmerung wie die massive Silbermaske seines Kopfes, die in der Nische über dem Torbogen hing.
    »Weg da, Mausling, ich will es dem Faulenzer heimzahlen!« rief er mit schriller Stimme, nahm einen kleinen Steinkrug zur Hand und schleuderte ihn in Richtung auf den schläfrigen Zauberer.
    Den Naturgesetzen folgend, hätte der Krug auf halbem Wege zu Boden poltern müssen. Wollte er den Greis durch das Klirren aufwecken? fragte sich der Mausling. Doch dann starrte Gwaay dem dahinfliegenden Krug nach, der seine Geschwindigkeit plötzlich erschreckend erhöhte. Es war, als hätte er einen Ball in die Luft geworfen und ihn dann mit einem Schläger angetrieben. Wie ein katapultgetriebenes Geschoß zerschmetterte der Krug den Schädel des alten Mannes und bespritzte Stuhl und Tisch mit seinem Gehirn.
    Gwaay lachte ein wenig zu schrill. »Ich muß mich bezähmen!« rief er. »Ich muß! Ich muß! Die plötzliche Errettung von zwei Dutzend tödlichen Krankheiten – oder fünfundzwanzig, wenn man das Nasetropfen hinzuzählt – ist kein Grund für einen Philosophen, die Beherrschung zu verlieren. Oh, was bin ich für ein alberner Bursche!«
    Ivivis schrie plötzlich auf. »Oh, der Raum verschwimmt! Ich sehe silbrige Fische!«
    Auch dem Mausling war plötzlich schwindlig, und er erblickte eine phosphoreszierend grüne Hand, die durch den Torbogen nach Gwaay griff – am Ende eines langen dünnen Arms, der sich auf einige Meter verlängerte. Er blinzelte mehrmals, und die Hand war verschwunden. Doch plötzlich traten seltsame purpurne Wolken an ihre Stelle.
    Er sah zu Gwaay hinüber, der jetzt die Stirn gerunzelt hatte und zu schnüffeln begann, obwohl kein neuer Tropfen an seiner Nasenspitze erschien.
     
    Fafhrd stand drei Schritte

Weitere Kostenlose Bücher