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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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mit Gesten an, die Kiste in dem engen Freiraum zwischen den festgezurrten Behältern niederzusetzen, unter der Blechlampe, die an einer kurzen Kette von der niedrigen Decke herabhing. Den Finger vor die fest geschlossenen Lippen gelegt, bedeutete er ihnen, über die mitternächtliche Verladung der Kiste striktes Stillschweigen zu bewahren. Dann entließ er sie mit einem Wink. Er wühlte ein wenig herum, fand eine kleine Blechtasse, füllte sie aus einem kleinen Fäßchen mit Fafhrds bitterem Branntwein, leerte die Tasse zur Hälfte und öffnete dann die Kiste.
    Das hereingeschmuggelte Mädchen blickte mit einer Ruhe zu ihm auf, die, wie er sich sagte, wohl glaubhaft war. Sie hatte Mut, wahrhaftig. Er bemerkte jedoch, daß sie dreimal tief Atem holte, als wäre es in der Kiste tatsächlich ein wenig stickig gewesen. Der Silberglanz ihrer blassen Haut und ihres Haars gefiel ihm. Er bedeutete ihr, sich aufzusetzen, und hielt ihr dann die Tasse gekippt an die Lippen, damit sie den Rest trinken konnte. Dann zog er seinen Dolch aus der Scheide, steckte ihn vorsichtig zwischen ihre Knie und schnitt die Fesseln mit einer aufwärts gerichteten Bewegung los.
    Er drehte sich um, tat ein paar Schritte nach achtern und setzte sich auf den niedrigen Stuhl, der vor Fafhrds breiter Koje stand. Dann winkte er sie mit dem gekrümmten Zeigefinger zu sich.
    Als sie dicht vor ihm stand, das Kinn hoch erhoben, die schlanken Schultern aufgrund der Fessel um die Arme nach hinten geworfen, schaute er sie bedeutungsvoll an und sprach dann die Worte: »Wie heißt du?«
    »Ississi«, antwortete sie, ein lispelndes Flüstern, wie wenn die Geister plätschernder Wellen den Schiffsrumpf küssen. Sie lächelte.

Kapitel 2
    An Deck hatte Ourph einen der jüngeren Mingols angewiesen, die Ruderpinne zu übernehmen, und den anderen, ihm Gahveh warm zu machen. Er begab sich in den Windschatten des falschen, von der Holzfracht gebildeten Decks, schaute zur Kajüte hinüber und schüttelte verwundert den Kopf. Der Rest der Besatzung lag schnarchend im Schatten des Vorderdecks. Genau zu dieser Zeit war auf der Reifinsel in ihrem gelben Schlafzimmer mit der niedrigen Decke Cif mit dem Gedanken erwacht, der Graue Mausling sei in Gefahr. Als sie versuchte, sich ihren Alptraum ins Gedächtnis zurückzurufen, erinnerte sie das über die Wand kriechende Mondlicht an das Gespenst aus dem Meer, das Zwaaken ermordet und Fafhrd zeitweise von Schwester Afreyt fortgelockt hatte. Sie fragte sich, was der Mausling wohl auf eine solch gefährliche Herausforderung hin tun würde.

Kapitel 3
    Früh am nächsten Morgen warf der Mausling sich einen kurzen, grauen Umhang über, gürtete ihn und klopfte kräftig an die Decke seiner Kajüte. Mit leiser heiserer Stimme erklärte er dem so herbeigerufenen, ungerührt bleibenden Mingol, er wünsche, sofort Meister Mikkidu bei sich zu sehen. Er hatte die in seiner Kajüte abgesetzte Kiste in dem ohnehin schon engen und durch die Fässer noch schmaler gewordenen Raum abgestellt, sie mit einem Tuch verhüllt und sich nun mit dem Stuhl dahinter gesetzt, als wäre sie ein flacher Kapitänsschreibtisch. Auf der Koje, die die hintere Wand der Kajüte einnahm, lag mit geschlossenen Augen Ississi, ob schlafend oder wach wußte er nicht, zugedeckt bis auf das unter der Decke hervorströmende Silberhaar, und ungefesselt, außer dem dicken, schwarzen Band, mit dem einer ihrer Knöchel, von der Decke verhüllt, sicher am Fußende des Bettes festgemacht war.
    (So ungeheuerlich dumm bin ich nicht , sagte er sich, daß ich glaubte, eine einzige Liebesnacht verhieße schon ein Recht auf Vertrauen.)
    Er pflegte seine Kehle mit einem Tässchen bitteren Branntweins, gurgelte und schluckte langsam.
    (Und doch würde sie eine gute Zofe für Cif abgeben, denke ich, wenn ich sie ausreichend Gehorsam gelehrt habe. Oder vielleicht reiche ich sie auch an den armen Versehrten Fafhrd weiter, der da auf der Insel festsitzt.)
    Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf der verhüllten Kiste herum und fragte sich, was Mikkidu nur so lange aufhalten mochte. Sein schlechtes Gewissen? Höchstwahrscheinlich!
    Abgesehen von einem Schimmer blassen Morgenrots, der durch den Vorhang vor der Luke und durch die beiden mit Glimmerschiefer verglasten Bullaugen links und rechts hereindrang, die durch die festgezurrten Fässer allerdings teilweise verstellt waren, blieb die schwankende Öllampe weiterhin die einzige Beleuchtung.

Kapitel 4
    In einem Trommelwirbel näherten

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