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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Wisteria in die Küche trug, runzelte Delilah finster die Stirn, öffnete aber nur zu gern die Tür zum Besenschrank. Menolly schleuderte Wisteria unsanft hinein. Sie wollte gerade die Schranktür zuknallen, als ein Klopfen an der Küchentür sie innehalten ließ.
    Chase und Delilah zogen ihre Waffen. Menolly blieb beim Schrank, während ich zum Fenster schlich und durch die Vorhänge spähte. Es war Morio. Vorsichtig öffnete ich die Tür, und er huschte hinein, blieb aber mit verwunderter Miene stehen, als er den offenen Besenschrank, die erzürnte Floreade und Delilahs verbundenen Hals sah.
    »Was ist passiert?«
    »Wisteria wollte sich mal als Blutsaugerin versuchen. Wir schließen sie gerade in den Schrank ein, du kommst genau richtig. Danach werde ich den Findezauber sprechen, um Bad Ass Luke aufzuspüren.« Ich schloss die Küchentür und verriegelte sie sorgfältig. »Hast du schon mit Großmutter Kojote gesprochen? Was hat sie gesagt?«
    »Als Fuchs bin ich ziemlich schnell«, sagte Morio. »Ja, ich habe sie gefunden. Sie ist bereit, uns durch das Portal zu lassen. Ich nehme an, einer von euch kennt sich mit der Prozedur des Übertritts aus?«
    Menolly hob die Hand. »Ich. Das habe ich im Wayfarer gelernt. Wobei mir einfällt, dass ich diesen Job vermutlich vergessen kann, wenn der AND erfährt, dass ich heute Nacht nicht aufgetaucht bin.«
    »Das bezweifle ich, immerhin... « Ich unterbrach mich, als ich merkte, dass Wisteria interessiert zuhörte. »Psst. Feind hört mit.«
    Menolly knallte die Schranktür zu und trat zurück. »Feuer frei.«
    »Danke sehr.« Nicht zu fassen, dass ich das tatsächlich noch einmal versuchen würde. Ich hatte es schon aufgegeben, diesen Zauber je zu meistern. »Wie gesagt, meistens geht das schief, also schlage ich vor, ihr geht alle in Deckung, damit ihr nicht getroffen werdet, falls mir der Spruch gleich um die Ohren fliegt.«
    Als alle sich im Wohnzimmer in Sicherheit gebracht hatten, konzentrierte ich mich auf die Magie, mit der man Situationen erstarren lassen, Türen verschließen, Tore verbarrikadieren und Geheimnisse versiegeln konnte. Erst strömte sie klar durch mich hindurch und floss dick wie Honig in meinen Adern. Mein Vater beherrschte diesen Zauber meisterlich – das war bei ihm eine angeborene Fähigkeit, und ich hatte diese Kraft geerbt, bedauerlicherweise mit einem kleinen Haken.
    Ich versuchte, nicht daran zu denken, was alles schiefgehen konnte, sondern mich auf den Erfolg zu konzentrieren, doch da war wieder dieses vertraute Holpern – als hätte die Energie einen gewissen Punkt überschritten und wäre dann abgewürgt worden. Ehe ich mich versah, hüllte die Kraft, die aus meinen Händen hervorschoss, die Schranktür ein, die Angeln explodierten, und ein Splitter traf mich wie ein Schrapnell am Arm.
    »Zur Hölle!« Mein Arm brannte fürchterlich. Ich packte den Unterarm, in den sich ein fünf Zentimeter langes Stück Metall gebohrt hatte. Die Tür, aus den Angeln gesprengt und von sämtlichen anderen Schließmechanismen befreit, wackelte und kippte auf mich zu, und ich schaffte es gerade noch, beiseite zu springen, ehe sie mit lautem Krachen auf den Boden knallte. Das war’s dann wohl mit meiner Hoffnung, Wisteria magisch im Wandschrank einzuschließen.
    Die anderen eilten herbei. Als Morio das Blut sah, packte er meinen Arm und untersuchte ihn. Er bedeutete mir, mich an den Tisch zu setzen, und Delilah holte den Verbandskasten wieder hervor, den ich eben erst weggeräumt hatte.
    »Du konntest es wohl nicht ertragen, dass ich so einen schicken Verband trage und du nicht, oder?«, neckte sie mich.
    Ich schnaubte. »O ja, das ist dieses Jahr der letzte Schrei bei Hofe. Wie ich gehört habe, wird die Königin auch so einen tragen, wenn Tanaquar mit ihr fertig ist.« Ich seufzte niedergeschlagen. »Meine Magie hat in den letzten paar Tagen prima funktioniert. Ich werde richtig gut darin, Leute magisch umzupusten. Aber das konnte ja nicht ewig halten.«
    Menolly zerrte Wisteria aus dem Besenschrank. Die Augen der Floreade glänzten triumphierend; am liebsten hätte ich ihr eine geknallt, doch ich beherrschte mich.
    »Ich bringe unseren Besuch in die Rumpelkammer«, sagte Menolly. »Sie hat keine Fenster, und wir schließen die Tür einfach ganz normal mit dem Schlüssel ab und hoffen das Beste.« Sie trottete davon, die Gefesselte über eine Schulter gelegt wie einen Besenstiel.
    »Gute Idee«, brummte ich. »Ich hoffe nur, dieser Flop bedeutet nicht,

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