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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Zuschauer hatten. Gemurmel drang an mein Ohr, Pfiffe und Vorschläge, aber Dredge winkte ab. »Nur Geduld. Wir haben alle Zeit der Welt.«
    Er beugte sich herab und leckte mir über den Bauch, von der Brust bis zum Nabel. Ich erschauerte, wollte nicht darauf reagieren und war zornig auf meinen Körper, der mich verriet. Ein Beben im Unterleib ließ mich nach Luft schnappen, und wieder lachte er.
    »Gefällt dir, ja? Gut. Wie ist es damit?«
    Er verschränkte die Finger und ließ die Knöchel knacken. Ehe ich mich versah, riss eine Phalanx rasiermesserscharfer Klingen mir den Bauch auf und hinterließ eine vielfache Spur flacher Schnittwunden, die in meinem Fleisch brannten. Ich war auf den Schmerz nicht gefasst gewesen und kreischte, und Dredge erschauerte vor Genuss. »Schrei, so laut du willst. Niemand hört dich hier. Niemand wird dich retten.«
    Eine weitere Reihe feiner Schnitte, und dann wurde Salzwasser über mein verletztes Fleisch gekippt. Ein paar Minuten lang verbiss ich mir die Schreie, während er gemächlich und sorgfältig in schmalen Linien Muster auf jeden Zoll meines Körpers zeichnete. Jeden Schnitt beträufelte er mit Salzwasser, damit alle zu sichtbaren Narben werden sollten. Nach dem zehnten Schnitt, einer Spirale zwischen meinen Brüsten, begann ich zu schreien. Nach dem dreißigsten brachte ich keine zusammenhängenden Worte mehr heraus. Und nach hundert Schnitten begann erst die eigentliche Folter.
     
    »Menolly? Menolly? Alles in Ordnung?« Delilah berührte mich an der Schulter, und ich erschrak. Rasch sprang sie zurück, als ich ein Fauchen ausstieß.
    Ich schüttelte den Kopf und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Ich hatte jetzt keine Zeit, mich in Erinnerungen zu verlieren. Dredge hatte Erin, und das bedeutete, dass sie verloren war, wenn wir sie nicht fanden, ehe er sie sich vornahm.
    »Entschuldigung... ich habe nur nachgedacht.« Ich sah Delilah einen Blick mit Camille wechseln, die einen silbernen Pfeil aus Mondlicht in der Hand hielt. »Hat euer Zauber funktioniert?«, fragte ich und ignorierte den besorgten Blickwechsel.
    Sie wurde bleich und schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht der geringste Hinweis.«
    »Uns bleiben noch fünf Stunden bis Sonnenaufgang. Wir müssen anfangen, die Stadt abzusuchen... « Ich verstummte, als Delilahs Handy klingelte.
    »Chase«, flüsterte sie und klappte es auf. Bitte, bitte lass zu Hause alles in Ordnung sein, betete ich stumm und hoffte, dass die Götter mir dieses eine Mal Gehör schenkten. Sie legte auf. »Wir müssen nach Hause. Chase hat einen Anruf von Sharah erhalten. Vier neue Vampiropfer – das AETT hat sie zum Glück erreicht, bevor die Polizei davon erfahren hat. Sie haben sich noch nicht erhoben, aber ihr wisst so gut wie ich, dass sie das bald tun werden.«
    Ich warf Tim einen Blick zu. »Tim, wir müssen gehen. Wir müssen uns darum kümmern, bevor sie sich erheben und noch jemanden anfallen. Uns bleibt keine andere Wahl.«
    »Kann Chase das nicht übernehmen? Erin ist irgendwo da draußen mit diesem Monster... «
    »Ich weiß, und wenn es eine Möglichkeit gäbe, sie jetzt sofort zurückzuholen, dann würde ich es tun. Aber wir haben keine Ahnung, wo wir nach ihr suchen sollen. Ich verspreche dir, dass wir alles tun werden, was in unserer Macht steht. Du kannst bei Camille und Morio mitfahren.« Ich wandte mich den beiden zu. »Versucht euch unterwegs etwas einfallen zu lassen, wie wir Erin finden können.« Wortlos flehte ich sie an, mitzuspielen, auch wenn sie meinten, jetzt nichts tun zu können. Tim brauchte eine Hoffnung, an die er sich noch ein wenig klammern konnte. Und ich musste jetzt in den Autopsieraum und ein paar Vampire vernichten.
    Camille verstand meinen Wink. »Es gibt einige Zauber, die wir noch nicht probiert haben. Wir können es zu Hause versuchen. Komm mit, Tim. Menolly, willst du da etwa allein hingehen?«
    Ich warf Wade und Nerissa einen Blick zu. »Nein. Nehmt Nerissa, Iris und Trillian mit. Trillian, du holst Chase zu Hause ab und kommst mit ihm zur Leichenhalle. Delilah, Wade und ich warten dort auf euch.« Ich brachte Delilah sehr ungern in Gefahr, aber uns blieb keine andere Wahl, und in einem echten Kampf war sie eher zu gebrauchen als Camille.
    Die Dinge standen schlecht, aber ich hatte das Gefühl, dass sie in den nächsten Monaten noch viel schlimmer werden würden, und hier an der Front konnten wir uns den Luxus des Rückzugs nicht leisten. Als wir hinaus in die Nacht eilten, sah ich Erin vor

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