Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13
entscheidenden Schlag anbringen wollte. Er wurde nicht getroffen, hat aber den letzten Versuch des Dämons vereitelt, das Einhorn zu töten. Feddrah-Dahns sagt, mit diesem Stolpern hätte Vanzir ihm genug Zeit verschafft, so dass er entkommen konnte.«
Ich bedeutete Delilah, mir und Iris beim Abräumen zu helfen. »Jemand hat gerade das Teppichgeschäft abgebrannt, das den Dämonen gehört. Du kannst doch bezeugen, dass Feddrah-Dahns den ganzen Nachmittag lang bei dir draußen war, oder?«
Smoky schnappte sich ein Stück Hähnchen, ehe Delilah ihm den Teller wegzog. »Ja.
Er ist schon seit Stunden da draußen. Wir müssen über dieses Portal in der Innenstadt sprechen. Ich bin schnell durchgesprungen, um nachzusehen, wo es hinführt.«
»Delilah hat uns schon davon erzählt. Und du bist sicher, dass es nach Guilyoton führt?«
Er nickte und biss in das Hühnerbein. Ich sah zu, wie er den Knochen in nicht einmal einer Minute säuberlich abnagte, aber anscheinend ohne zu kauen, geschweige denn seinen leuchtend weißen Trenchcoat zu bekleckern. Unter dem Mantel trug er den üblichen grauen Rollkragenpulli und die hautenge weiße Jeans, die auf wundersame Weise meine Gedanken von dem ablenkte, womit sie sich eigentlich befassen sollten.
Smoky bemerkte meinen Blick, zwinkerte verschwörerisch, spitzte die Lippen und schmatzte einen Kuss in die Luft. Ich ließ mich schwach auf meinen Stuhl sinken.
Als er fertig war, brachte er den Knochen zum Mülleimer, drehte sich dann einen Stuhl herum, setzte sich breitbeinig darauf und stützte die Ellbogen auf die Rückenlehne. »Die Goblingebiete drüben in der Anderwelt sind mir leider ein Begriff.
Die Biester sind in den Nordlanden immer noch sehr zahlreich, und auf einigen höheren Berggipfeln erdseits ebenfalls. Sie vermehren sich wie Ungeziefer und schmecken auch etwa so gut. Ich hatte schon den Verdacht, dass das Portal dort hinführen könnte, und als ich durchgesprungen bin, habe ich sofort gesehen, dass ich recht hatte. Die Sümpfe stinken nach Goblin, und das Land fühlt sich an wie verdorben von ihrer Magie.«
»Das klingt nach Guilyoton, allerdings.« Ich zwang mich zur Konzentration und holte mir Notizblock und Stift. »Also, worum müssen wir uns kümmern? Wir haben das Krypto-Problem, das immer schlimmer wird. Ich bin sicher, dass dieses Goblin-Portal nicht das einzige ist, das derzeit fleißig genutzt wird.«
»Die Dämonen sind im Augenblick unsere größte Sorge. Vor allem, da sie offenbar genau wissen, wer wir sind und wo wir wohnen. Und sie glauben, wir hätten das Geistsiegel oder wüssten, wo es ist.« Delilah holte ihren Laptop und fuhr ihn hoch.
»Wir wissen es doch. Jetzt jedenfalls. Ein weiteres Problem - Morgana und Titania.
Sie suchen nach derselben Höhle, die Benjamin gefunden hat. Ich weiß es einfach.
Und wenn sie sie vor uns finden, werden sie sich das Geistsiegel nehmen.« Ich kritzelte eine weitere Notiz nieder. »Außerdem habe ich das Einhorn-Horn, und sowohl Morgana als auch die Dämonen würden dieses hübsche Spielzeug nur zu gern in die Finger bekommen.«
»Vergiss nicht, dass der Laden des Dämons abgebrannt ist. Was meinst du, wem sie die Schuld dafür geben werden?« Menolly beugte sich vor. »Selbst wenn wir beweisen können, dass wir nicht dort waren, werden sie eine Möglichkeit finden, uns das in die Schuhe zu schieben.«
»Und Benjamin dürfen wir nicht vergessen«, fügte Morio hinzu. »Wenn wir dahintergekommen sind, dass er von dem Geistsiegel weiß, dann fürchte ich, dass die Dämonen nicht lange brauchen werden, das ebenfalls auszuschnüffeln. Was, wenn sie uns dort hinaus gefolgt sind? Sie würden ihn in Stücke reißen, um an die Information über die Höhle zu kommen.«
»Scheiße«, sagte Menolly. »Der Knackpunkt sind die Dämonen. Wenn wir das Geistsiegel zuerst finden und es Königin Asteria übergeben, hätten sie keinen Grund mehr, Benjamin zu Leibe zu rücken. Aber hinter uns wären sie dann immer noch her, also müssen wir sie ausschalten. Diese Dschinniya auch. Wenn sie mit denen herumläuft, wissen wir ja, auf wessen Seite sie steht.«
»Wenn nur Trillian und Roz hier wären«, sagte ich. »Zach und seine Leute müssen das Portal bewachen und fallen für den Kampf aus.
Und Karvanak wird schwer zu töten sein. Verflucht - das habe ich ganz vergessen!
Smoky hat uns Informationen über den Raksäsa beschafft, aber bei dem ganzen Durcheinander heute sind wir noch gar nicht dazu gekommen, einen Blick
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