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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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... zu einem Kanaldeckel führten. Durch diesen Teil des Tunnels hatten sie also einen geheimen Zugang zur Straße.
    Ich eilte zurück zu Delilah und berichtete ihr, was ich gefunden hatte.
    »Aber wozu sollten sie einen Geheimgang brauchen? Warum gehen sie nicht einfach durch ihre eigene Haustür? «
    »Vielleicht benutzen sie ihn gar nicht, aber wer auch immer vorher hier gelebt hat, hatte Grund dazu. Ich meine, das wäre eine perfekte Möglichkeit für ein räuberisches Wesen, unentdeckt zu kommen und zu gehen. Einen Serienmörder oder so.«
    Delilah erschauerte. »Der Gedanke gefällt mir gar nicht. Diese Gruppe ist schon schlimm genug. «
    »Na ja, denk daran, dass ihre Familien schon eine ganze Reihe von Mitgliedern bei Dantes Teufelskerlen hatten.« Ich fragte mich, wie weit diese ganze Sache in Harold Youngs Familie zurückreichen mochte. Seinem Onkel hatte das Haus gehört, und Harold musste diese dämonischen Riten von jemandem gelernt haben. Irgendwie glaubte ich nicht, dass noch so viele Jahre Dungeons & Dragons oder Diablo in dieser Hinsicht viel nützten.
    Ich zeigte nach rechts, und wir gingen langsam die Spirale hinab. Delilah berührte mich plötzlich am Arm.
    »Augenblick mal. Mein Handy ist auf Vibration geschaltet, und irgendwer ruft mich an. Nicht zu fassen, dass es hier unten überhaupt funktioniert. Die müssen irgendwelche Technik hier verbaut haben, mit der Anrufe auch unterirdisch zu empfangen sind.« Sie meldete sich und sagte gleich darauf leise: »Ja, es geht uns gut. Bisher jedenfalls.« Rasch beschrieb sie, wo wir waren, und mir wurde klar, dass entweder Smoky oder Roz sie angerufen hatte. Sie legte auf. »Smoky. Will wissen, warum wir uns noch nicht gemeldet haben. «
    »Ihr guten Götter, der betrachtet sich jetzt tatsächlich als unser großer Bruder«, sagte ich und verzog das Gesicht.
    Delilah lachte leise. »Also, mir gefällt das irgendwie. «
    »Ja, das glaube ich gern.« Ich lächelte sie an. »Also, dann wollen wir mal sehen, was uns am Ende dieser Treppe erwartet.«
    Wir wanden uns weiter abwärts. Der Tunnel war zu einer Wendeltreppe geworden, deren Schacht senkrecht in den Boden gegraben worden war. Als wir das Ende erreichten, sah ich eine Metalltür, die vermutlich in einen weiteren Tunnel führte. Inzwischen hatte ich keine Vorstellung mehr davon, wie tief unter der Erde wir uns befanden, aber der Luftzug schien mir immer noch recht stark, also musste der Gang gut belüftet sein. Ich blickte zur Decke auf und suchte nach Lüftungslöchern. Tatsächlich, an der ganzen Wand zogen sich Rohre entlang, und etwa alle drei Meter war eine Öffnung. Wer auch immer sich dieses unterirdische Versteck gebaut hatte, hatte es wirklich ernst gemeint. Und er musste ziemlich reich gewesen sein.
    Am Fuß der Treppe blieb ich stehen und drückte mich an die Wand. Delilah stellte sich neben mich. Wir warteten und lauschten. In der Ferne waren leise an- und abschwellende Stimmen zu hören. Ich konnte nicht genau einschätzen, wie weit weg die zugehörigen Leute waren, aber im Zweifel ging ich davon aus, dass sie nichts Gutes im Schilde führten und wir uns folglich vor ihnen in Acht nehmen sollten. Ich drückte das Ohr an die Tür, aber von der anderen Seite war sonst nichts zu hören. Ich warf Delilah einen Blick zu, und auf ihr Nicken hin drehte ich vorsichtig an dem Rad und öffnete die Tür einen Fingerbreit.
    Lautlos huschte ein Luftschwall an uns vorbei, und ich spähte durch die Lücke. Den Tunnel, den ich mir hinter der Tür vorgestellt hatte, gab es nicht.
    Stattdessen starrte ich auf die metallenen Wände eines ganzen unterirdischen Gebäudes. Schwache Lichter - wie kleine, runde LED-Leuchten - liefen in zwei Reihen an der Decke entlang. Der breite Flur führte geradeaus, und ich konnte weiter vorn Türen zu beiden Seiten erkennen.
    Scheiße. Wir waren in etwas richtig Großem gelandet, kein Zweifel. Oder etwas, das einmal groß gewesen war. Das war schwer zu sagen. Jedenfalls verriet uns das Echo der Stimmen schwach, aber deutlich zu hören - von weiter vorn, dass der Komplex nicht ganz verlassen war. Und was auch immer der Singsang dieser Stimmen bedeuten mochte, er klang unheimlich.
    Delilah tippte mir auf die Schulter. Sie wies mit einem Nicken in den Flur, und ich zuckte mit den Schultern. Nun waren wir schon so weit gekommen. Da konnten wir ebenso gut einmal nachschauen, was Dantes Teufelskerle hier so anstellten.

 
Kapitel 20
     
    Der Gesang klang nach Latein oder einer

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