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Schwesternmord

Schwesternmord

Titel: Schwesternmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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ist.«
    »Dann fangen wir doch unten im Keller an«, schlug Maura vor. »Da ist es auf jeden Fall dunkel genug.«
    Sie packten alle mit an und schleppten die Ausrüstung aus dem Transporter ins Haus: diverse Kameras und Stative, Kisten mit Schutzausrüstungen, Sprühdosen und destilliertem Wasser, eine Kühlbox mit Flaschen voller Chemikalien, dazu Elektrokabel und Taschenlampen. All das trugen sie die enge Treppe hinunter in den Keller, in dem es mit sechs Leuten und der kompletten Kameraausrüstung plötzlich sehr eng war. Noch vor einer halben Stunde hatte dieser düstere Raum in Maura Unbehagen ausgelöst. Jetzt, als sie zusah, wie die Männer nüchtern und sachlich ihre Stative aufstellten und Kabel entrollten, konnte der Raum ihr keine Angst mehr einjagen. Das sind bloß feuchte Steine und gestampfter Lehmboden, dachte sie. Hier unten gibt es keine Gespenster.

    »Ich weiß nicht recht«, sagte Pete und drehte den Schirm seiner Baseballkappe in den Nacken. »Das ist ein Lehmboden hier. Der hat vermutlich einen hohen Eisengehalt. Da könnte es an allen möglichen Stellen aufleuchten. Das wird schwer zu interpretieren sein.«
    »Ich interessiere mich mehr für die Wände«, sagte Maura. »Flecken, Schlieren, Spritzmuster.« Sie deutete auf den Granitblock mit dem Eisenring. »Fangen wir mit dieser Wand an.«
    »Wir brauchen zuerst ein Referenzfoto. Lassen Sie mich rasch das Stativ aufstellen. Detective Corso, könnten Sie bitte den Maßstab dort an der Wand festmachen? Es ist fluoreszierendes Material. Damit bekommen wir einen Bezugspunkt.«
    Maura sah Rizzoli an. »Sie sollten nach oben gehen, Jane. Sie fangen jetzt an, das Luminol zu mischen. Ich denke, Sie sollten sich dem nicht aussetzen.«
    »Ich dachte, das ist gar nicht so giftig.«
    »Trotzdem, das Risiko sollten Sie nicht eingehen. Nicht mit dem Baby.«
    Rizzoli seufzte. »Na gut.« Langsam stieg sie die Treppe hinauf. »Aber ich verpasse nur äußerst ungern eine Light-Show.« Die Kellertür fiel hinter ihr ins Schloss.
    »Mann, sollte die nicht schon längst im Mutterschutz sein?«, meinte Yates.
    »Sie hat noch sechs Wochen«, erwiderte Maura.
    Einer der Techniker lachte. »Wie diese eine Polizistin in Fargo , was? Wie kann man denn Verbrecher jagen, wenn man einen solchen Bauch mit sich rumschleppt?«
    Durch die geschlossene Kellertür hörten sie Rizzoli rufen: »He, ich bin vielleicht schwanger, aber taub bin ich nicht!«
    »Und sie ist bewaffnet«, sagte Maura.
    »Können wir jetzt vielleicht mal anfangen?«, warf Detective Corso ein.
    »In der Kiste da sind Atemmasken und Schutzbrillen«, sagte Pete. »Am besten teilen Sie die gleich mal aus.«

    Corso reichte Maura eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille. Sie setzte beides auf und sah zu, wie Gary die Chemikalien abzumessen begann.
    »Wir gehen mit einer Weber-Lösung ran«, sagte er. »Die ist ein bisschen empfindlicher, und ich glaube, auch sicherer. Das Zeug kann die Haut und die Augen ganz schön reizen.«
    »Sind das vorbereitete Lösungen, die Sie da mischen?«, fragte Maura. Durch die Maske klang ihre Stimme gedämpft.
    »Ja, die bewahren wir bei uns im Labor im Kühlschrank auf. Vor Ort werden dann alle drei mit destilliertem Wasser zusammengemixt.« Er schraubte den Deckel auf den Behälter und schüttelte ihn kräftig. »Trägt hier irgendjemand Kontaktlinsen?«
    »Ja, ich«, sagte Yates.
    »Dann sollten Sie vielleicht lieber rausgehen, Detective. Sie werden empfindlicher darauf reagieren, auch mit der Schutzbrille.«
    »Nein, ich will mir das ansehen.«
    »Dann halten Sie wenigstens Abstand, wenn wir mit dem Sprühen anfangen.« Er schwenkte die Flasche noch einmal und schüttete den Inhalt anschließend in eine Sprühdose. »Okay, jetzt kann’s losgehen. Ich mache erst mal ein Foto. Detective, würden Sie bitte von der Wand weggehen?«
    Corso trat zur Seite, und Pete drückte auf den Auslöser. Das Blitzlicht erhellte die Wand, die mit Luminol eingesprüht werden sollte, und das Referenzfoto war im Kasten.
    »Sollen wir jetzt das Licht ausschalten?«, fragte Maura.
    »Lassen Sie Gary zuerst seine Position einnehmen. Sonst rennen wir uns im Dunkeln doch nur gegenseitig um. Also, jeder sucht sich jetzt einen Platz und bleibt da, okay? Außer Gary rührt sich keiner vom Fleck.«
    Gary ging zur Wand und hielt die Sprühflasche mit dem Luminol hoch. Mit Schutzbrille und Maske sah er aus wie ein Kammerjäger, der gerade einer Kakerlake den Garaus machen wollte.

    »Machen Sie das Licht

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