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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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still. Aber als die Minuten verstrichen, wirkte sich der unerträgliche physische Drang von neuem auf sein Denken aus. Er sagte schwer:
    „Du erkennst natürlich, daß wir unsere Anwesenheit enthüllt haben. Wir hätten warten sollen, bis die anderen eintreffen. Es besteht gar kein Zweifel, daß unser Schiff von dem galaktischen Beobachter in diesem System bemerkt worden ist, noch bevor wir die äußeren Planeten erreichten. Sie werden ihre Suchinstrumente auf uns gerichtet halten, wohin wir auch immer gehen mögen; und sie werden das exakte Versteck unseres Schiffes kennen, ganz gleich, wo wir es vergraben. Es ist unmöglich, die Energien des interstellaren Antriebs zu verbergen. Da sie niemals den Fehler begehen würden, derartige Energien auf einen Planeten dritten Stadiums zu bringen, können wir nicht hoffen, sie auf diese Art aufzuspüren. Aber wir müssen uns auf einen Angriff irgendwelcher Art gefaßt machen. Ich hoffe nur, daß keiner von den Großen Galaxiern daran teilnimmt.“
    „Einer von ihnen!“ Ihr Flüstern war ein erschrockenes Keuchen. Sie riß sich zusammen und sagte ärgerlich: „Versuche nicht, mir Angst einzujagen. Du hast mir ungezählte Male versichert …“
    „In Ordnung, in Ordnung!“ Er sprach mürrisch und müde. „Eine Million Jahre haben bewiesen, daß wir in ihren Augen zu niedrig stehen, um von ihnen beachtet zu werden. Und es soll nur einer von diesen Agenten, die sie auf Planeten dieser niederen Kategorie sitzen haben, versuchen, uns aufzuhalten!“
    „Fußschritte! Schnell, steh auf!“
    Er sah ihre schattenhafte Gestalt in die Höhe schnellen. Dann zerrten ihre Hände an ihm. Taumelnd kam er auf die Füße.
    „Jeel! Es ist ein Mann und eine Frau. Es ist ‚Leben’, Jeel, ‚Leben’!“
Leben!
Er richtete sich auf. In der nächtlichen Düsterheit der Straße kam das Paar auf sie zu und wich seitwärts aus, um sie vorbeizulassen.
Er sah, wie sich Merla auf den Mann warf; dann packte er die Frau und neigte noch im gleichen Moment den Kopf zu jenem anomalen Kuß.
Als alles vorüber war – als sie sich auch des Blutes bemächtigt hatten – breitete sich im Gehirn des Mannes eine nüchterne Überlegung aus, ein hartes Gewebe von Gedanken und Gegen-Gedanken, das sich langsam zu einem logischen Plan umformte. Er sagte: „Wir werden die Toten hier liegenlassen.“
Ihr erschrockenes Flüstern erhob sich protestierend, aber er schnitt ihr energisch die Worte ab. „Laß mich diese Angelegenheit handhaben! Diese Leichen werden neue Nachrichtensammler, neue Reporter zu dieser Stadt ziehen, oder wie man ihre Gattung auf diesem Planeten auch immer nennen mag. Und wir benötigen jetzt eine derartige Person. Irgendwo im Reservoir von Nachrichten und Tatsachen, über die eine Person dieses Typs verfügt, müssen irgendwelche Hinweise enthalten sein, die für sie zwar bedeutungslos sind, uns aber helfen können, die geheime Operationsbasis der galaktischen Beobachters in diesem System zu finden. Wir müssen diese Basis ausfindig machen, ihre Stärke auskundschaften und sie nötigenfalls zerstören, wenn der Stamm eintrifft.
Und jetzt werden wir diese Stadt erforschen, ein stark frequentiertes Gebäude suchen, unter dem wir unser Schiff verstecken können, die Sprache lernen, unsere eigenen lebensnotwendigen Vorräte ergänzen und diesen Reporter schnappen.“
    2
    Hinter Leigh, dem Reporter, öffnete sich plötzlich eine Tür. Augenblicklich verstummte das Gewirr der Stimmen im Raum zu einem Murmeln. Er wandte sich mit angespannter Aufmerksamkeit um.
    Über ihm strahlten die Lampen zu sonnengleicher Helligkeit auf. In ihrem blendenden Schein sah er, worauf die anderen Augen bereits starrten: auf die beiden Leichen, die des Mannes und der Frau, als sie hereingerollt wurden. Das tote Paar lag Seite an Seite auf der ebenen, glänzenden Fläche der Rollbahre. Ihre Körper waren steif, ihre Augen geschlossen.
    Um ihn herum waren die Stimmen jetzt völlig verstummt. Das einzige Geräusch bildeten das rauhe Atmen des Mannes neben ihm und das Schleifen seiner eigenen Schuhe, als er vorwärtsschritt. Er beugte sich über die Toten. Seine Finger betasteten behutsam die Stellen am Hals der Frau, wo sich die Einschnitte befanden. Er blickte nicht auf, um den Wärter anzusehen, als er leise sagte:
    „Hier wurde das Blut entnommen?“
„Ja.“
Bevor er eine weitere Frage zu stellen vermochte, warf
    ein anderer Reporter ein: „Keine besondere Bekanntmachung von den Wissenschaftlern der Polizei?

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