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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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dem verdammten Eis«, sagte sie und machte Anstalten aufzustehen.
    »Sie haben Bruno die Schuld gegeben, nicht wahr? Er hat Washington verlassen, bevor es zum Eklat kam, und Ihrem Mann die Karriere ruiniert – und wurde sogar noch zum Generalstaatsanwalt in Philadelphia befördert. Dort hat er eine Reihe von hochkarätigen Prozessen gewonnen und sich danach in einer lukrativen Privatkanzlei betätigt. Und das alles zusammen gipfelte schließlich in seiner Bewerbung um die Präsidentschaft.«
    »Ich sehe, Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht.«
    »Aber Ihr Ehemann hielt weiterhin große Stücke auf ihn – er hat Ihre Meinung nicht geteilt, oder?«
    Mrs Martin lehnte sich wieder in ihrem Stuhl zurück. »Bill war ein guter Anwalt, aber außerordentlich schlecht im Beurteilen von menschlichen Charakteren. Eins muss ich Bruno lassen: Er hat immer das Richtige gesagt und getan. Wissen Sie, dass er hier angerufen und Bill erzählt hat, er werde sich um die Präsidentschaft bewerben?«
    King sah sie überrascht an. »Wirklich? Wann war das?«
    »Vor zwei Monaten. Ich war am Telefon, und es hat mich schier umgehauen, als ich seine Stimme hörte. Am liebsten hätte ich ihm meine Meinung gesagt, aber dann hab ich doch den Mund gehalten. Und so haben wir miteinander geplaudert wie gute alte Freunde. Er hat mir genau erzählt, was er alles Großartiges vollbracht hat und was für ein wunderbares Leben er in der High Society von Philadelphia führt. Ich hätte kotzen können. Dann hab ich den Hörer an Bill weitergegeben, und die beiden schwatzten eine Weile miteinander. John Bruno wollte weiter nichts als angeben und es meinem Mann so richtig unter die Nase reiben, wie weit er es im Vergleich zu ihm gebracht hatte.«
    »Ich dachte eigentlich, John Bruno hätte schon seit Jahren keinen Kontakt mehr zu Ihnen gehabt.«
    »Stimmt. Es war auch nur dieser eine Anruf, und der war verdammt ärgerlich und überflüssig.«
    »Hat Bill damals irgendetwas gesagt, was John Bruno später dazu hätte verleiten können, in diese Leichenhalle zu kommen?«
    »Nein. Bill hat kaum was gesagt. Er war damals schon sehr schwach. Und ich habe bestimmt nichts zu Bruno gesagt, was den hätte aufregen können. Obwohl ich die allergrößte Lust dazu hatte, das können Sie mir glauben.«
    »Über diese Geschichte bei der Generalstaatsanwaltschaft?«
    »Unter anderem.«
    »Gab es dafür jemals irgendeinen Beweis?«
    »John Bruno war Jurist, der hat seine Spuren gut verwischt. So einer hinterlässt keine Duftmarken. Als die Schweinerei rauskam, war er schon längst über alle Berge.«
    »Dann nehme ich an, dass Ihnen sein Verschwinden nicht sonderlich Leid tut.«
    »John Bruno kann von mir aus zur Hölle fahren. Genau genommen hoffe ich sogar, dass er dort schon ist.«
    King beugte sich vor, und diesmal war er es, der seine Hand auf ihre legte. »Millie, hören Sie gut zu. Obwohl die Autopsie Ihres Mannes zu keinem schlüssigen Ergebnis geführt hat, gibt es doch Hinweise darauf, dass er vergiftet wurde, vielleicht mit Methanol. Wissen Sie, diese Art der Vergiftung hätte durch die Einbalsamierung verschleiert werden können. Sein Tod und die Aufbahrung seiner Leiche in diesem Beerdigungsinstitut haben die ganze Sache doch erst ins Rollen gebracht. Wer immer John Brunos Entführung plante, hätte das nicht dem Zufall überlassen können. Ihr Mann musste zu einer bestimmten Zeit dort sein, und das heißt, dass er an einem bestimmten Tag sterben musste.«
    »Das haben die Typen vom FBI auch gesagt, aber ich sag’s noch mal: Niemand hätte Bill vergiften können. Das hätte ich gemerkt. Ich war jeden Tag bei ihm.«
    »Sie ganz allein? Ihr Mann war schwer krank, bevor er starb. Hatten Sie keine Hilfe? Hat niemand nach ihm gesehen? Hat er irgendwelche Medikamente eingenommen?«
    »Hat er. Und die hat das FBI alle mitgenommen und analysiert und doch nichts gefunden. Ich habe dasselbe gegessen wie er, das gleiche Wasser getrunken. Und mir geht’s gut.«
    King lehnte sich zurück und seufzte. »Irgendwer hat sich in diesem Beerdigungsinstitut für Sie ausgegeben.«
    »Das hab ich gehört. Na ja, Schwarz steht mir gut. Passt prima zu meiner neuen Haarfarbe.« Sie heftete ihren Blick auf Kings zur Hälfte geleertes Glas. »Wollen Sie noch einen?« Er schüttelte den Kopf, und sie fügte hinzu: »Bill trank auch am liebsten Scotch, bis ganz zum Schluss. Das war eine der wenigen Freuden, die ihm noch geblieben waren. Hat sich sogar einen eigenen Vorrat an

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