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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Service – die Beste und die Gescheiteste.«
    »Und entsprechend hoch waren die Erwartungen.«
    »Das gilt für jeden Agenten. Man setzt allerhöchste Erwartungen in ihn, verlangt von ihm praktisch Perfektion.« Bishop hielt kurz inne und fuhr dann fort: »Ich weiß, dass Ihre Leistungsbilanz vor dieser Angelegenheit makellos und Ihr weiterer Aufstieg so gut wie vorprogrammiert war. Ich weiß, dass Sie eine tolle Agentin sind – aber jetzt haben Sie einen unverzeihlichen Fehler begangen. Wir haben eine Schutzperson verloren und einer unserer Agenten sein Leben. Ich würde das nicht unbedingt fair nennen, aber so ist es nun mal – die beiden Betroffenen sind noch ärmer dran als Sie.« Wieder hielt er inne, und sein Blick schien sich plötzlich in der Ferne zu verlieren. »Sie können beim Service bleiben, irgendeine Aufgabe wird sich für Sie finden. Aber Sie werden diese Geschichte niemals vergessen. Sie wird Ihnen von jetzt an jeden Tag, jede Minute präsent sein, bis an Ihr Lebensende, und das wird Ihnen viel mehr wehtun und viel schlimmer für Sie sein als alles, was der Service Ihnen antun könnte, glauben Sie mir.«
    »Sie scheinen sich Ihrer Sache sehr sicher zu sein.«
    »Ich war mit Bobby Kennedy im Ambassador Hotel. Ich war damals ein blutiger Anfänger bei der Polizei in Los Angeles und hatte die Aufgabe, dem Secret Service ein paar Hintergrundinformationen aus der lokalen Szene zu besorgen, als Robert Kennedy vorbeikam. Und da stand ich plötzlich und sah vor mir auf dem Boden den Mann verbluten, der Sekunden vorher noch auf dem besten Weg war, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Seit jenem Tag frage ich mich, was ich hätte tun können, um dieses Ereignis zu verhindern. Das war für mich einer der Hauptgründe dafür, dass ich Jahre später zum Service ging. Ich glaube, ich wollte das irgendwie wieder gutmachen.« Ihre Blicke trafen sich. »Aber es ist mir nicht gelungen. Und Sie – nein, Sie werden auch niemals vergessen können.«

KAPITEL 9
    Da die Medien ihr Haus in Virginia belagerten, nahm sich Michelle ein Hotelzimmer in Washington, D. C. Sie nutzte die Atempause zu einem informativen Mittagessen mit einer Freundin, die zufällig FBI-Agentin war. Dass Secret Service und FBI einander auf Augenhöhe begegneten, war nicht selbstverständlich, galt doch das FBI in Justizkreisen, verglichen mit den anderen Sicherheitsbehörden, als das einzig wahre Schwergewicht – was Michelle jedoch nicht daran hinderte, ihren Kollegen vom FBI immer mal wieder unter die Nase zu reiben, dass ihre Behörde ursprünglich von sieben ehemaligen Secret-Service-Agenten gegründet worden war.
    Beide Frauen gehörten überdies der Gruppe WIFLE an, Women in Federal Law Enforcement . Dabei handelte es sich um eine Unterstützungsvereinigung für Frauen in sicherheitsrelevanten Diensten. Es gab regelmäßige Treffen und Jahreshauptversammlungen. Obwohl ihre männlichen Kollegen sie immer wieder damit aufzuziehen versuchten, hatte Michelle von ihrer Mitgliedschaft sehr profitiert, wenn sie am Arbeitsplatz mit frauenspezifischen Themen konfrontiert wurde.
    Die Freundin konnte ihre Nervosität angesichts der Begegnung mit Michelle kaum verbergen. Aber Michelle hatte ihr vor Jahren zum Gewinn einer Silbermedaille bei den Olympischen Spielen verholfen und damit einen Bund geschmiedet, der praktisch durch nichts zu zerstören war.
    Bei Caesar’s Salad und Eistee erfuhr Michelle nun, was die Ermittlungen bisher erbracht hatten. Simmons gehörte der Wach- und Schließgesellschaft an, die mit der Beaufsichtigung des Bestattungsinstituts betraut war. Eigentlich hätte er an diesem Tag keinen Dienst gehabt, denn es waren nur nächtliche Patrouillen vereinbart. Simmons – der natürlich einen falschen Namen trug – war nach der Tat verschwunden, und die Unterlagen im Büro der Wach- und Schließgesellschaft gaben nichts über ihn her. Alle Angaben zur Person waren falsch. Die Sozialversicherungsnummer war gestohlen, der Führerschein und sämtliche Zeugnisse professionell gefälscht. Der Mann war erst vor knapp einem Monat eingestellt worden. Die Spur »Simmons« hatte sich bislang als eine einzige Sackgasse erwiesen.
    »Als er auf mich zugerannt kam, hielt ich ihn für einen unbedarften Hilfspolizisten«, sagte Michelle. »Also habe ich ihm Anweisungen erteilt und ihn auf Posten geschickt. Wir haben nicht einmal seinen Lieferwagen durchsucht. Ich habe ihm also direkt in die Hände gespielt und ihm einen unserer Männer

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