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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Aber ich weiß, dass Sie nicht deswegen zu mir gekommen sind. Also stellen Sie Ihre Fragen.«
    »Haben Sie Junior Deaver manchmal auf dem Anwesen gesehen?«, fragte King.
    »Klar, er hat oft für meine Eltern gearbeitet. Junior hat auch einiges für Dorothea und mich getan, und wir hatten nie die geringsten Schwierigkeiten mit ihm. Deshalb verstehe ich nicht, warum er den Einbruch begangen hat. Er hat mit unserer Familie gutes Geld verdient, aber vielleicht war es trotzdem nicht genug. Ich habe gehört, dass es viele Beweise gibt, die Junior belasten.«
    »Vielleicht zu viele«, erwiderte King.
    Eddie sah ihn nachdenklich an. »Ich verstehe, was Sie meinen. Wahrscheinlich habe ich der Sache nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Wir waren in letzter Zeit sehr mit Familienangelegenheiten beschäftigt.«
    »Ja. Tut uns Leid, was mit Ihrem Vater geschehen ist.«
    »Es ist seltsam. Ich hatte immer gedacht, er würde uns alle überleben. Aber wer weiß, vielleicht schafft er’s ja wirklich. Der Alte versteht sich durchzusetzen.«
    King zögerte kurz, bevor er sagte: »Meine nächste Frage könnte ein wenig seltsam erscheinen, aber ich muss sie stellen.«
    »Wie es scheint, ist die ganze Sache ein wenig seltsam. Also fragen Sie einfach.«
    »Ihr Vater hatte in seinem Schrank ein Geheimfach, aus dem etwas entwendet wurde. Ihre Mutter wusste nichts von diesem Fach und kann uns deshalb auch nicht sagen, was darin gewesen ist. Wussten Sie etwas darüber?«
    »Nein. Soweit mir bekannt ist, haben meine Eltern keine Geheimnisse voreinander.«
    »Und warum haben sie getrennte Schlafzimmer?«, warf Michelle ein.
    Eddies strahlendes Lächeln verschwand. »Das ist ihre Sache. Es bedeutet nicht, dass sie nicht miteinander geschlafen oder sich nicht geliebt haben. Dad hat Zigarren geraucht und sein Zimmer nach seinen Vorlieben eingerichtet. Mutter kann Zigarrenrauch nicht ausstehen und hat ihre eigenen Vorlieben. Es ist ein großes Haus, und sie können darin tun und lassen, was sie wollen.«
    King hob entschuldigend die Hände. »Ich habe Sie vor dieser Frage gewarnt.«
    Eddie machte den Eindruck, als wollte er sie erneut anfahren, schien sich dann aber zusammenzureißen. »Ich weiß nichts von einem Geheimfach. Aber ich bin auch nichts Dads Vertrauter.«
    »Hat er einen Vertrauten? Savannah vielleicht?«
    »Savannah? Nein, meine kleine Schwester können Sie als potenzielle Informationsquelle von Ihrer Liste streichen.«
    »Ich nehme an, sie war zu diesem Zeitpunkt auf dem College«, hakte Michelle nach.
    »So ist es, aber das hat nichts damit zu tun.«
    »Sie beide standen sich nicht besonders nahe, oder?«, fragte Michelle.
    Eddie zuckte mit den Schultern. »Das sollte eigentlich niemanden verwundern. Ich bin fast doppelt so alt wie sie, und wir haben keine Gemeinsamkeiten. Ich war auf dem College, als sie geboren wurde.«
    »Ihre Mutter erwähnte, was damals mit Ihnen geschehen ist«, sagte King.
    »Ich erinnere mich kaum noch an Einzelheiten, um ehrlich zu sein«, erwiderte Eddie. »Ich habe den Mann, der mich entführt hat, nie gesehen, bis man mir seine Leiche zeigte.« Er stieß einen langen Atemzug aus. »Ich hatte verdammtes Glück. Als ich zurückkam, waren meine Eltern so glücklich, dass sie Savannah zeugten. Zumindest ist das die offizielle Familienanekdote.«
    »Ihre Mutter hat gesagt, Chip Bailey wäre zu einem guten Freund der Familie geworden.«
    »Er hat mir das Leben gerettet. Wie soll man eine solche Schuld jemals abtragen?«
    King warf Michelle einen kurzen Blick zu. »Ich verstehe, was Sie meinen.«
    Sie hörten, wie sich ein Wagen näherte, der mit quietschenden Reifen vor dem Haus hielt.
    »Das dürfte Dorothea sein. Sie vergeudet nicht gern ihre Zeit, um von einem Ort zum anderen zu gelangen«, sagte Eddie.
    Michelle blickte aus dem Fenster und sah den großen schwarzen BMW. Die Frau, die aus dem Wagen stieg, trug ein enges, kurzes schwarzes Kleid mit schwarzen Schuhen und schwarzen Strümpfen. Das Kostüm passte farblich sehr gut zum gewellten Haar. Sie nahm ihre Sonnenbrille ab, musterte kritisch Kings Wagen und marschierte dann zur Tür.
    Als Dorothea den Raum betrat, wirkte sie – trotz des Schwarz – wie eine blasse Imitation von Remmy Battle. Michelle fragte sich, ob die jüngere Frau bewusst ihrer Schwiegermutter nachgeeifert hatte. Sie war modisch schlank mit runden Hüften, knackigem Hintern und langen, schlanken Beinen. Ihr Busen war unverhältnismäßig groß, was sie zweifellos

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