Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)
da und taten nichts anderes. Der Unbekannte sprach, Hayworth schrieb und stellte nur ab und zu eine Gegenfrage, wie es schien.
Derek konnte nicht mehr länger bleiben. Er musste ins Sherman House. Zähneknirschend stand er auf und verließ den Park, obwohl er hin- und hergerissen war. Er musste der Sache auf den Grund gehen, aber er musste auch zu Simon. Verdammt, seine Gefühle für den Earl gefährdeten seine Arbeit!
Er musste endlich handeln, auch wenn ihm der Schmerz schon jetzt zu schaffen machte.
*****
Derek trank bereits das dritte Glas Wein und marschierte dabei in seinem luxuriösen Liebeszimmer auf und ab. Es war kurz vor Mitternacht. Gleich würde Simon kommen.
Und dann musste Derek ihre Liaison beenden.
Aber wie konnte er das, wenn er sich selbst so nach dem Mann sehnte, nach seinem Duft, seinen Berührungen – doch das Risiko aufzufliegen war zu groß. Außerdem behinderte es seine Ermittlungen, wenn Derek immerzu an ihn denken musste.
Er schwitzte unter der Maske. Auch seine Handflächen waren feucht. Warum war er nur so nervös? Sonst hatte er sich nie dermaßen angestellt, wenn er eine »Beziehung« beendet hatte.
Derek fluchte leise. Er war ja selbst an seinem Zustand schuld; er hätte das Ganze bei einer einmaligen Angelegenheit belassen sollen – so wie sonst auch. Es war zu leicht, sich an einen anderen Menschen zu gewöhnen, ihm immer mehr zu verfallen. Verdammt!
Als es an der Tür klopfte, wäre Derek beinahe das Glas entglitten. Er stellte es auf den Nachttisch zu der halb geleerten Flasche und prüfte den Sitz seiner Maske, um Simon zu öffnen.
Sein Anblick brachte Dereks Herz zum Flattern. Gut sah der Earl aus – Derek nannte ihn für sich lieber wieder »Earl«, um Abstand zu schaffen –, bestens gekleidet, wie immer, doch am meisten gefiel Derek Simons Lächeln.
Das würde gleich aus seinem Gesicht verschwinden.
»Setz dich bitte, Stuart«, sagte Derek leise und deutete auf das Bett. Er musste sich erst räuspern, um weiterreden zu können, denn der Kloß in seinem Hals schnürte ihm die Kehle zu. »Ich habe etwas mit dir zu besprechen.«
Simons Lächeln entglitt, aber er setzte sich. »Ich höre dir an, dass es nichts Gutes zu verheißen hat.«
Derek atmete tief durch und nahm neben ihm Platz. Nicht zu dicht, denn Simons Duft brachte seine Vorsätze arg ins Wanken. Unter anderen Voraussetzungen hätte Derek jetzt keine Sekunde gezögert, sondern Simon bewiesen, wie versiert er in gewissen Liebeskünsten war.
Derek räusperte sich erneut und krallte die Finger in die Bettlaken. Wie sollte er nur beginnen, ohne Simon zu verletzen?
Als Derek einfach kein passendes Wort über die Lippen kam, sagte Simon: »Du willst es beenden, nicht wahr?«
Derek versteifte sich. Ein kalter Schauder lief ihm über den schweißnassen Rücken. »Nicht beenden!«, schoss es viel zu heftig aus ihm hervor. »Nur …«, fuhr er ruhiger fort, »lass uns eine Pause machen.«
Simon drehte ihm den Kopf zu. »Warum?«
»Hast du von den Mordfällen gehört?«, fragte Derek.
»Sprichst du vom Maskenmörder?«
Derek nickte. »Vielleicht sollten wir uns nicht mehr hier treffen. Es ist zu gefährlich. Alles sieht danach aus, dass die Opfer Besucher dieses Hauses waren.« So, der erste Schritt war getan.
»Das hatte ich auch schon vermutet«, erwiderte Simon zu Dereks Erleichterung.
Er atmete auf. Gut – der Earl würde es vielleicht verstehen. Doch Derek musste vorsichtig sein mit dem, was er sagte, denn er kannte mehr Details als die Öffentlichkeit. Er riskierte viel, weil er mit Simon über den Fall sprach. Allerdings wusste er, dass Simon diese Informationen ohnehin mit niemandem würde teilen können.
Simon rückte scheu lächelnd ein Stück näher. »Da ich jetzt schon mal hier bin, können wir nicht …« Er räusperte sich und starrte auf seine Hände, die er im Schoß knetete.
Wie sehr Derek sich beherrschen musste! Aber wenn sie sich jetzt erneut der Leidenschaft hingaben, würde es beim nächsten Mal noch schwerer werden.
Dereks Herz schmerzte, in seinen Lenden zog es unerträglich. Nur mit Mühe konnte er seinen Cockney-Dialekt aufrecht erhalten. »Ich möchte, dass du jetzt gehst, zu deiner eigenen Sicherheit.«
Simon schaute ihn nicht an und schwieg, den Kopf gesenkt. Derek hörte ihn seufzen. »Können wir uns nicht woanders treffen, Marcus?«
Oh Simon, wenn du wüsstest, wie schwer es mir fällt, dein Angebot abzulehnen! »Lass uns ein weni g warten. Ich werde mich bei dir
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