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Seelenband

Seelenband

Titel: Seelenband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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flüsterte sie und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
"Was hindert dich denn daran?"
"Ich weiß nicht. Es ist alles einfach so verrückt."
Er lachte leise. "Wem sagst du das? Ich hätte mit Inara sterben sollen, stattdessen habe ich Lichtjahre entfernt, auf einem fremden Planeten, eine neue Seelengefährtin gefunden, die mir nicht glauben möchte."
Valerie hob ihren Kopf und sah ihn erstaunt an. "Ich soll deine Seelengefährtin sein?"
"Aber ja", er sah sie liebevoll an. "War dir das noch nicht klar?"
"Nein", sagte Valerie ein wenig abwehrend. Sie hatte sich zwar vor nicht allzu langer Zeit selbst gewünscht, den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen, aber das ging ihr nun doch ein wenig zu schnell. "Wie kannst du dir da so sicher sein? Ich bin die erste Frau, die dir seit dem Tod deiner Frau begegnet ist, ich könnte auch ein einfacher Lückenbüßer für dich sein." Jetzt hatte sie das ausgesprochen, was sie schon seit Wochen befürchtete.
"Ein was?" John sah sie entgeistert an.
"Ein Lückenbüßer, die erste Person, zu der man sich nach einem großen Verlust hingezogen fühlt. Sie hilft dabei, wieder ein wenig Freude zu haben, sein Selbstwertgefühl aufzubessern, damit man dann für die nächste große Beziehung bereit ist."
"Das ist völlig ausgeschlossen", murmelte John.
"Wie kannst du dir da so sicher sein?"
"Hast du etwa meine überlegenen geistigen Fähigkeiten vergessen?" fragte er neckend.
"Nicht witzig", grollte Valerie.
"Du hast Recht. Und die haben auch nichts damit zu tun. Ich hatte dir doch erzählt, dass die Bindung zwischen Seelengefährten sehr tief ist, oder?"
Valerie nickte.
"Sie ist so stark, dass sie sogar für andere sichtbar ist. Sieh her." Er machte seine Ärmel auf und rollte sie ein Stück hoch, so dass die Muster um seine Handgelenke zu sehen waren.
Valerie hatte so lange auf eine Gelegenheit gewartet, sie aus der Nähe zu sehen, dass sie jetzt nicht widerstehen konnte. Neugierig drehte sie den Kopf, um sie besser betrachten zu können. "Die Tätowierung ist hübsch, aber was genau soll ich hier sehen?"
"Hübsch!" Er schnaubte ungläubig. "Sieh genau hin. Fällt dir nichts auf?"
Valerie schaute genauer hin, sah die verschlungenen Muster, die eine angenehme braune Farbe hatten.
"Fällt dir wirklich nichts auf?" fragte John enttäuscht. "Keine Veränderung?"
"Ich habe sie nur einmal flüchtig und im Dunkeln gesehen", sagte Valerie empört. "Was soll mir denn da jetzt auffallen?"
"Zum Beispiel die Farbe", schlug John vor.
"Sie ist angenehm", sagte Valerie. "Irgendwie passt sie zu dir."
Er lächelte. "Ja, das tut sie. Weißt du noch, welche Farbe sie am Anfang hatte?"
"Schwarz, wie deine Augen damals", sagte Valerie sofort. "Ist sie ausgeblichen?"
"Nein", John schüttelte den Kopf und legte einen Arm vorsichtig um ihre Schultern. "Es ist die Farbe deiner Augen."
"Du hast deine Tätowierung der Farbe meiner Augen angepasst?" fragte Valerie ungläubig und sah ihn besorgt an. Trotz Allem konnte er kaum richtig im Kopf sein.
"Das ist keine Tätowierung", widersprach John. "Und ich habe gar nichts getan, zumindest nicht bewusst."
"Und was ist es dann?"
"Das sind meine Bindungsringe."
"Du meinst, sie sind echt?"
"Ja, sie sind ein Teil von mir, so wie du nun immer ein Teil von mir sein wirst."
"Und was bedeuten sie?" fragte Valerie eingeschüchtert. Das alles ging ihr definitiv zu schnell. War sie jetzt etwa mit einem Alien verheiratet? Wenn auch mit einem so wunderbaren wie John. Hatte er sie überhaupt gefragt, ob sie das wollte?
"Sieh dir das Muster genau an", bat er sie leise.
Valerie fuhr mit dem Finger die verschlungenen Linien nach. "Darunter ist noch eins", sagte sie plötzlich. "Ein ganz blasses."
"Ja, das ist Inara", stimmte John ihr leise zu.
"Und das da bin dann ich?" fragte Valerie skeptisch.
"Ja. Oder besser gesagt, so wie ich dich sehe."
"Und wie wäre das?"
Er gluckste leise. "Verschlungen, mit Verzweigungen und ungeahnten Tiefen, ein wenig kompliziert und unberechenbar. Keine Form gleicht genau einer anderen. Die Linien sind voller Elan und Energie und doch sanft gerundet und wunderschön."
Valerie wandte ihren Kopf und sah ihm tief in die Augen. "So siehst du mich?" flüsterte sie überwältigt.
"Das beschreibt es nicht einmal annähernd", flüsterte er heiser und beugte sich zu ihr herunter, um ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss zu geben.
Wider Willen mitgerissen, erwiderte Valerie stürmisch den Kuss. Und auf einmal zählte nichts mehr. Nur er und sie und diese

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