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Seelenflüstern (German Edition)

Seelenflüstern (German Edition)

Titel: Seelenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lindsey
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Briefkasten nieder. Ich war stolz auf mich.
    »Falls wir es mal eilig haben, gehen wir lieber zu Fuß.« Alden öffnete mir lachend die Tür. »Mom ist bei einer Konferenz, und Dad hat heute Dienst in der Notaufnahme. Aurora ist also mit Izzy allein zu Haus. Wenn wir Glück haben, schläft meine Schwester schon.«
    »Aurora – das ist die Frau, bei der du sie vorhin abgegeben hast.«
    »Unsere Haushälterin. Wenn meine Eltern nicht da sind, übernachtet sie bei uns. Sie wird uns keine Schwierigkeiten machen.«
    Ich folgte ihm in die Diele. »Warte hier«, flüsterte er.
    Von Weitem hörte ich ihn Aurora mit seiner warmen, angenehmen Stimme erklären, er würde spät nach Hause kommen und sie erst morgen früh wiedersehen. Dann kam er zurück, nahm mich an der Hand und zog mich im Eiltempo hinter sich her die Treppe hinauf. Zunächst schloss er die Zimmertür ab, dann zog er die Schuhe aus.»Ziemlich aufregend. Findest du nicht?« Er schlüpfte unter seine Bettdecke.
    Allem Anschein nach konnte es das tatsächlich werden. »Ehm. Ja«, murmelte ich. »Aufregend.« Was hatte er denn jetzt wieder vor?
    Er breitete die Arme aus. »Komm her, Lilian.«
    Das hörte sich vielversprechend an. »Was willst du, Alden?«
    »Was ich will, und was ich gleich tun werde, sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Meine Seele muss in deinen Körper. Gib mir deine Hände.«
    Als ich nach seinen Händen griff, jagte ein Energiestoß durch mich hindurch – und zwar nicht von der beruhigenden Art. Er empfand genau dasselbe wie ich. Warnung hin oder her, ich beugte mich zu ihm und wollte ihn küssen. Doch bevor unsere Lippen sich berührten, war seine Seele schon in meinem Körper.
    Stopp, Lilian. Ich habe doch gesagt, du sollst zuerst nachdenken.
    »Autsch. Das hat wehgetan … und ich habe nachgedacht.«
    Anscheinend nicht genug. Was du tun wolltest, war spontan und emotional. Dafür haben wir jetzt keine Zeit. In fünf Minuten verlässt Miss Black das Haus. Steig aus dem Fenster. Draußen gibt es ein Rankgerüst, es ist fast wie eine Leiter. Ich benutze es andauernd.
    Schnell öffnete ich das Fenster, schwang ein Bein über den Sims und tastete an der von Ranken überwucherten Hauswand mit dem Fuß nach dem Gerüst. Nicht wirklich elegant, aber unfallfrei kletterte ich schließlich an der Hauswand hinunter. Meine Hände waren klebrig vom Pflanzensaft. Ich wischte sie an meinem Hosenboden ab.
    Alden gab mir auf dem Weg zum Haus von GeorgiasSchwester so etwas wie eine Fahrstunde, was furchtbar irritierend war. Als ob Autofahren an sich nicht schon schwierig genug gewesen wäre, hatte ich nun auch noch einen Beifahrer im Kopf, der mir Anweisungen gab. Ein Albtraum.
    »Und jetzt?«, fauchte ich, nachdem ich den Wagen geparkt hatte.
    Jetzt brechen wir ein.
    »Ich kann’s kaum erwarten. Meine Mom wird unheimlich stolz auf mich sein.«
    Hoffen wir, dass Georgia recht hatte und dass tatsächlich ein Schlüssel unter der Fußmatte an der Hintertür liegt.
    Ich schlich hinters Haus, hob die Matte und stieß dabei eine Keramikschüssel mit Wasser um, auf der SCHMUSEKATZE stand. Der Schlüssel lag tatsächlich dort. »Und?«
    Schließ die Tür auf. Wenn wir drin sind, sage ich dir den Code der Alarmanlage.
    Im Haus angekommen, tippte ich den Code, den Alden mir nannte, in das Nummernpad neben der Hintertür ein. Alle Lichter waren aus, doch selbst im schwachen Schein der Straßenlaternen, der durch die Fenster hereinfiel, konnte ich erkennen, dass das Haus auf den Kopf gestellt worden war. Überall lag Papier herum, kleinere Möbelstücke waren umgestoßen. »Was ist denn hier passiert?«, flüsterte ich.
    Das war wahrscheinlich Georgia. Sie muss hier irgendwo sein. Wenn du sie rufst, kommt sie.
    »Nein danke. Eine Stimme ohne Körper genügt mir im Augenblick völlig. Wo ist die Halskette?«
    Im Schlafzimmer. In der hohen Kommode am Fenster; dritte Schublade von oben. Sie hat einen doppelten Boden. Die Kette liegt im Geheimfach.
    Die Dielen ächzten und quietschten unter meinen Sneakers. Auf Zehenspitzen schlich ich den engen Flur zu Miss Blacks Schlafzimmer entlang. Die Stille im Haus war beklemmend; nur das gleichmäßige Ticken einer großen Uhr kam von irgendwo her. Plötzlich merkte ich, dass ich meine Schritte diesem Rhythmus angepasst hatte.
    Tick-tock, ächz. Tick-tock, quietsch.
    Als das Telefon klingelte, machte ich mir vor Schreck fast in die Hose. Flach an die Wand gedrückt und mit angehaltenem Atem wartete ich, bis das Klingeln

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