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Seelengesaenge

Seelengesaenge

Titel: Seelengesaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Man wird der Tantu nicht gestatten, irgendwo anzudocken. Irgendwann werden ihr die Vorräte ausgehen, und die Rebellen werden gezwungen sein zu verhandeln.«
    »Niemand an Bord darf das Schiff verlassen?« erkundigte sich Fletcher angespannt.
    »Absolut nicht.«
    »Immer vorausgesetzt natürlich, es gelingt dem hinterherfliegenden Schiff, der Tantu durch ihre ZTT-Sprünge hindurch zu folgen«, sagte Furay pessimistisch. »Falls die Tantu eine automatische Sprungfolge programmiert, hat jedes normale Schiff alle Mühe, ihr zu folgen, es sei denn, es handelt sich um einen Voidhawk. Was nicht der Fall sein wird, weil das Geschwader nicht über einen Voidhawk verfügt …« Er verstummte unter dem strafenden Blick der Kommandantin. »Verzeihung. Aber das ist die verbreitete Methode, um Verfolger abzuhängen, und jedes Navyschiff ist imstande, sequentielle Sprünge durchzuführen. Das wissen Sie genausogut wie ich.«
    »Ma’am, bitte!« flehte Fletcher. »Falls auch nur die geringste Gefahr besteht, daß die Rebellen entkommen, müssen wir ihnen folgen!«
    »Erstens sind Sie nur ein Passagier. Ich glaube, Mister Furay hat Ihnen bereits erklärt, daß wir im Orbit verbleiben müssen, solange es die Navy verlangt, und kein noch so großer Geldbetrag kann daran etwas ändern. Zweitens, falls ich den Orbit verlassen würde, um der Tantu zu folgen, würde mich die Admiralin zurückholen lassen und meines Amtes entheben. Drittens – und wie man Ihnen bereits mitgeteilt hat – ist die Tantu imstande, sequentielle ZTT-Sprünge durchzuführen; wenn nicht einmal eine Fregatte der Navy imstande ist, ihr durch diese Manöver zu folgen, dann ist unser Schiff erst recht nicht dazu in der Lage. Und viertens, Mister – wenn Sie nicht augenblicklich den Mund halten und von meiner Brücke verschwinden, dann lasse ich Sie in ein Rettungsboot setzen und schicke Sie zurück auf die Oberfläche, die Sie so sehr lieben. Haben Sie das alles verstanden?«
    »Jawohl, Ma’am«, sagte Louise und fühlte sich klein wie ein Zwerg. »Verzeihen Sie, daß wir gestört haben. Es wird nicht wieder geschehen.«
    »Verdammte Scheiße!« rief Endron von seiner Beschleunigungsliege her. »Ich habe eine ganze Reihe von ausgefallenen Prozessoren! Was auch immer es ist, es wird mehr!«
    Layia sah Louise an und zeigte mit dem Finger auf die Luke.
    Louise packte Fletchers Arm und stieß sich mit den Füßen in Richtung der Luke ab. Sein wütender Gesichtsausdruck gefiel ihr nicht im geringsten.
    Ihre Flugbahn war nicht besonders gut gezielt, und Fletcher mußte ihren Aufprall gegen eine der Konsolen bremsen.
    »Was soll das werden?« kreischte Louise ihn an, als sie zurück in ihrer Messe waren. »Verstehen Sie nicht, wie gefährlich es ist, sich die Kommandantin zum Feind zu machen?« Sie hielt inne und schlug sich die Hand über den Mund, untröstlich wegen ihres Benehmens. »Oh, Fletcher, es tut mir leid! Ich wollte das nicht.«
    »Und doch habt Ihr die Wahrheit gesagt, Lady Louise. Wie immer. Es war dumm von mir, ich gestehe es ein, und rücksichtslos außerdem. Ich habe Eure und die Sicherheit der kleinen Lady hier oben gefährdet.« Er wandte sich ab und sah auf den Holoschirm. Sie befanden sich über der Duchess zugewandten Seite von Norfolk, und der Planet leuchtete in scharf kontrastierenden Rot- und Schwarztönen.
    »Warum, Fletcher? Warum ist es so wichtig, Quinn Dexter zu folgen? Die Navy kann sich um ihn kümmern. Machen Sie sich Sorgen über das, was geschieht, wenn er den Fuß auf einen anderen Planeten setzt?«
    »Nein, das ist es nicht, Lady Louise. Schließlich sind schon sehr viele Besessene in Eurer feinen Konföderation unterwegs. Nein, ich habe in das Herz dieses Mannes gesehen, und er macht mir schreckliche Angst. Noch größere Angst als die Hölle des Jenseits. Er ist der Fremde, den ich bereits früher gespürt habe. Er ist nicht wie die anderen Besessenen. Er ist ein Monster, ein Bote des Bösen. Ich habe viele Stunden über diese Sache nachgedacht und mir den Kopf zerbrochen, aber mir ist nur eine Lösung eingefallen. Ich muß seine Nemesis sein.«
    »Dexters Nemesis?« fragte sie schwach.
    »Jawohl, Lady Louise. Ich denke, daß er der Grund ist, aus dem Unser Herr im Himmel mir die Rückkehr gestattet hat. Dieses Wissen ist so klar und deutlich in mir, daß ich es nicht ignorieren kann. Ich muß die Menschen warnen, bevor er seine finsteren Pläne weiter verfolgen und andere Welten ins Elend stürzen kann.«
    »Aber es ist

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