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Seelenkälte: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition)

Seelenkälte: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition)

Titel: Seelenkälte: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Wassermann
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ich denn dafür, wenn hier alles drunter und drüber geht?« Celinas Stimme klang jetzt weinerlich. »Ich mache das jedenfalls nicht mehr lange mit. Wenn das so weitergeht, kündige ich.«
    Die gebrummelte Antwort der männlichen Stimme im Raum konnte Suna zwar nicht verstehen, sie klang aber nicht gerade freundlich.
    Celina wandte sich wieder der Privatdetektivin zu. Ihre kunstvolle Fassade war nun endgültig am bröckeln. Mit den geröteten Augen und dem hektischen Blick wirkte das einstudierte Lächeln einfach nur noch lächerlich. Trotzdem machte sie eine einladende, weit ausholende Geste in die Richtung, aus der sie gerade kam.
    »Bitte entschuldigen Sie das Durcheinander, Herr Sheridan erwartet Sie jetzt.«
    »Danke.«
    Suna bemühte sich, diesmal wirklich freundlich zu klingen. Sie hatte zwar mit ein wenig Hektik gerechnet, aber dass ihr kleines Spielchen einen solchen Aufruhr verursachte, hatte sie doch überrascht. Sie hatte auf keinen Fall vorgehabt, die Empfangsdame in Schwierigkeiten zu bringen. Während sie auf die Tür zu Sheridans Büro zuging und somit Celina den Rücken zudrehte, biss sie sich betreten auf die Unterlippe. Die Pralinenschachtel würde wirklich riesig ausfallen müssen, geradezu gigantisch.
    Sie schaffte es nicht ganz bis zur Tür, ehe diese von innen geöffnet wurde. Ein schlanker Mann mit dunklen, an den Schläfen leicht ergrauten Haaren kam auf sie zugestürmt. Er streckte ihr beide Hände entgegen und ergriff damit ihre rechte Hand. Seine Finger waren auffallend lang und feingliedrig. Chirurgenhände, dachte Suna unpassenderweise.
    »Frau Lürssen, wie schön, dass Sie kommen konnten«, sagte er ein wenig zu laut, während er Suna in sein Büro schob. »Wir hatten ja bisher noch nicht das Vergnügen, uns kennenzulernen, aber mein Partner, Herr Tenstaage, hat mir schon viel von Ihnen erzählt. Nur das Beste, selbstverständlich.«
    Suna zog die Augenbrauen hoch. »So, hat er das?«
    »Ja, ja, natürlich«, versicherte Sheridan nachdrücklich. Er dirigierte Suna in die Richtung eines Besprechungstisches mit vier weich gepolsterten, lederbezogenen Designerstühlen, bevor er endlich ihre Hand losließ.
    Suna setzte sich. Der Stuhl war erstaunlich bequem. Sie wippte leicht vor und zurück.
    So einen hätte ich auch gern für mein Büro, dachte sie mit einem Anflug von Neid. Aber vermutlich würden die Kosten dafür die Einnahmen von mindestens sechs Wochen verschlingen.
    Sheridan nahm ihr gegenüber Platz. Nicht nur seine Hände waren schmal, auch das Gesicht war eher länglich und wies fein gemeißelte Züge auf. Er sah gut aus, fast wie ein etwas in die Jahre gekommener Hollywoodstar, auch wenn sein Lächeln etwas zu breit und seine Zähne vom Bleaching etwas zu weiß waren. Anscheinend war er sehr bedacht auf ein attraktives Äußeres.
    »Darf ich Ihnen etwas anbieten? Einen Kaffee vielleicht oder ein Glas Wasser?«, begann er förmlich, doch Suna winkte sofort ab.
    »Danke, nein. Ich würde lieber sofort zur Sache kommen.«
    Sheridan hob beide Hände, die Handflächen zur Decke gedreht. Eine Geste, die wohl Offenheit signalisieren sollte. »Gern. Schießen Sie los.«
    Er blickte Suna fragend an.
    Die Privatdetektivin lehnte sich ein Stück auf ihrem Stuhl nach vorn und fixierte ihn genau, als sie ihn ansprach. Er hielt ihrem Blick stand.
    »Herr Sheridan, ich muss Ihnen etwas gestehen«, begann sie mit einem entschuldigenden Lächeln. »Ich war nicht ganz aufrichtig zu Ihnen. Mein Name ist zwar wirklich Suna Lürssen, aber ich bin nicht bei der Melchior AG, und wir hatten auch keinen Termin vereinbart. Es tut mir leid, dass ich Sie und Ihre Sekretärin aufs Glatteis geführt habe, aber ich muss dringend mit Ihnen sprechen. Es ist wirklich sehr wichtig.«
    »Okay«, erwiderte Sheridan gedehnt. Ihm war die Verwirrung klar anzusehen, gepaart mit einem Anflug von Wut. Doch die Erleichterung, dass sie nicht von der Melchior AG kam, überwog deutlich. Einen Termin mit dem wichtigsten Kunden der Firma zu verpassen, war ein Fauxpas, den man sich in keiner Branche leisten sollte.
    »Worüber wollen Sie denn mit mir sprechen?«, erkundigte er sich vorsichtig.
    Suna probierte noch einmal, das professionelle Lächeln aufzusetzen. Diesmal klappte es besser.
    »Können Sie sich das nicht denken?«, gab sie geheimnisvoll zurück. Als er stumm den Kopf schüttelte, fügte sie hinzu: »Über Saskia Christensen.«
    Sofort war die Erleichterung aus Sheridans Miene verschwunden. Er schluckte und

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