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Seepest

Seepest

Titel: Seepest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Megerle
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Kaum hatte er seinen Fuß in das Hotelfoyer gesetzt, kam der
Chefportier auf ihn zugeschossen.
    »Ah, Señor Rottmann, schön, Sie zu sehen«, flötete er
mit seinem maskenhaften Lächeln. »Ich hoffe, Sie hatten einen erfolgreichen
Tag. Hier, bitte, die Karte zu Ihrer Suite.« Nachdem er sich verstohlen
umgesehen hatte, fuhr er mit gedämpfter Stimme fort: »Und was Ihre Bestellung
von heute früh angeht, Señor Rottmann: Ich habe alles Gewünschte für Sie
veranlasst. Die … äh, die Ware befindet sich bereits auf Ihrem Zimmer. Ich
hoffe, es ist alles zu Ihrer Zufriedenheit ausgefallen.«
    »Danke, Felipe.« Er drückte dem Portier einen
Fünfzigeuroschein in die Hand und wandte sich den Aufzügen zu.
    Wenig später öffnete er die Tür zu seiner Suite – und
hielt überrascht inne. Wahrhaftig, Felipe schien ein Händchen für die Wünsche
seiner Kunden zu haben. Auf dem Boden verstreut lagen achtlos hingeworfene
Kleidungsstücke, als wäre eine Spur in den angrenzenden Salon gelegt worden.
Frauenstimmen wehten zu ihm herüber, vermischt mit ausgelassenem Kichern und
Gläserklirren.
    Alex konnte gerade noch die Tür hinter sich schließen,
da war er auch schon von drei halb nackten Mädchen umringt. Während die Erste
ihm ein Glas mit perlendem Inhalt an den Mund führte und ihn gestenreich zum
Trinken aufforderte, drängte die Zweite sich von hinten an ihn heran und ließ
ihre flinken Finger um seine Brustwarzen kreisen. Mit jeder Drehung wurden sie
ein wenig steifer; prickelnde Wonneschauer jagten durch Alex’ Körper.
Unterdessen fasste die Dritte ihm ungeniert in den Schritt, um ohne Scheu sein
rasch anschwellendes Glied zu betasten. Kichernd stieß sie eine Salve
spanischer Worte hervor – offenbar teilte sie den beiden anderen Damen das
Ergebnis ihrer Bemühungen mit. Die Ausgelassenheit der drei Grazien verstärkte
sich, Alex konnte sich kaum der tastenden Hände erwehren.
    Verdammt, die Gören ließen ja wirklich nichts
anbrennen!
    Er schätzte die Mädchen auf höchstens achtzehn Jahre,
Schülerinnen, des Deutschen offenbar nicht mächtig. Das tat der Sache jedoch
keinen Abbruch. Was er mit ihnen vorhatte – und wofür sie fürstlich bezahlt
wurden –, verstand man überall auf der Welt, auch ohne Worte. Weitaus wichtiger
waren ihm andere Attribute, und in dieser Hinsicht wurden seine Erwartungen
mehr als bedient: Alle drei waren prächtig gewachsen – und bildhübsch dazu!
Wohlgefällig ließ er seinen Blick über die schlanken Körper gleiten. Zufrieden
mit dem Ergebnis trank er sein Glas bis zur Neige leer, um es anschließend – in
einem Anflug von Übermut – über die Schulter nach hinten zu werfen. Für die
Mädchen war das so etwas wie ein Signal zum Angriff.
    »Moment, meine Lieben, nicht ganz so stürmisch!«,
versuchte er sich ihrer zu erwehren. Er wollte das Spiel in die Länge ziehen
und verhindern, dass er allzu früh kam. Doch da hatten die Mädchen sein
Vorhaben bereits vereitelt: Mit vereinten Kräften fühlte er sich zu einem Diwan
gezogen und kurzerhand hintenübergeworfen.
    Schneller, als er denken konnte, wurde ihm das Hemd
aufgeknöpft, die Krawatte abgenommen, sein Gürtel geöffnet – bis er, einzig mit
einem Slip bekleidet, willenlos vor den Mädchen lag, bereit, sich ihnen mit
Haut und Haaren auszuliefern. In deren Bemühungen hinein klingelte unvermittelt
ein Mobiltelefon.
    Alex brauchte eine Weile, bis er in die Wirklichkeit
zurückfand. Kein Zweifel: Das verdammte Schrillen kam aus der rechten
Seitentasche seines Sakkos.
    Das durfte nicht wahr sein! Ausgerechnet jetzt! Mit einem
Schlag war seine Stimmung dahin. Fluchend rappelte er sich auf und schob wenig
zimperlich die Mädchen beiseite, bis er schließlich an das Handy gelangte. Dann
legte er beschwörend den linken Zeigefinger an die Lippen, in der Hoffnung,
dass die Gören das Zeichen verstanden.
    »Ach du bist’s, Mutter …«, antwortete er gereizt,
nachdem er sich schließlich gemeldet hatte. »Ich verstehe nicht … was soll das
heißen? Willst du mich unter Druck setzen? Solche Dinge brauchen ihre Zeit.«
    Bei den ersten Sätzen schon war er unruhig geworden,
die Anwesenheit der Mädchen und ihr Getuschel machten ihn nervös. »Augenblick
mal, ich bin gleich wieder da«, unterbrach er den Redefluss seiner Mutter und
legte die freie Hand auf die Sprechmuschel. Mit finsterer Miene wandte er sich
an die Mädchen. »Zieht euch an und verschwindet, aber ein bisschen plötzlich!«
Unmissverständlich wies sein

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