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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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könnten Sie sich ihre Titten auch vernünftig anschauen. Ich glaube, heute Morgen im Daily Record hatte sie ein blaues Auge.«
    »Schönheits-OP wegen Lachfalten, nehme ich an. Das kommt auf uns alle zu«, sagte Lynne.
    »Auf dich nicht, bestimmt nicht«, gab Eve zurück. »Sieh dir an, wie geschwollen und aufgequollen ihre Augen sind.«
    »Rein zufällig ist sie schwanger, und deshalb arbeitet sie auch nicht. Zumindest den Gerüchten zufolge«, hielt Lynne dagegen.
    »Sie hat offensichtlich alle Verträge gekündigt. Eine Schande. Aber mit ihren endlosen Beinen ist sie ein sehr attraktives Mädchen«, sagte Douglas voller Bewunderung und hielt sich das Magazin dicht vor das Gesicht.
    » Funktionierende Beine – die sind immer ein Vorteil.«
    Douglas ignorierte Eves Stichelei. Er reichte ihr die Zeitschrift zurück, nahm einen Schluck Wasser in den Mund und schob eine Kapsel hinterher.
    »Sie sollten lieber Ihre Brille tragen. Diese Anstrengung der Augen ist für die Kopfschmerzen verantwortlich, und am Ende fressen diese Schmerzmittel Ihnen den Magen auf«, sagte Eve und steckte die Nase wieder in das Magazin.
    »Das kommt vom Stress«, schnaubte Lynne. »Sein Beruf ist einfach so anstrengend.«
    Douglas wechselte das Thema. »Also, wenn Sie ihn kannten, was wissen Sie denn über die Gerüchte, die gestern in der Zeitung standen? Dass O’Neill seine größten Hits gar nicht selbst geschrieben hat.«
    »Ich weiß eine ganze Menge …« Eve verdrehte die Augen und seufzte. »Aber meine Lippen sind versiegelt. Sagen wir mal so: Seine beiden größten Hits ›The Lost Boy‹ und ›Tambourine Girl‹ sind echte Ohrwürmer und haben wirklich außergewöhnliche Melodien. Alles andere klingt wie ein armseliger Aufguss irgendwelcher Beatles-Songs. Er glaubt, wir hätten die zwanzig Jahre vergessen, die er durch die schottischen Pubs getourt ist. Eines Tages plötzlich kommt der große Hit – wie aus dem Nichts hat er Talent. Denken Sie mal drüber nach.«
    »Hat das echte Tamburinmädchen das Lied geschrieben?«, wollte Douglas wissen.
    »Na, haben Sie es also begriffen. Dann ist Rogan mit der Knete abgehauen. Hat sie einfach sitzen lassen. Sie hockt ohne einen Penny in einer Dachkammer und ist dem Hungertod nahe. Und Sie wollen mir das Gleiche mit Squidgy antun? Ich soll ihn abgeben und dann in der Dachkammer darben, während Lynne und Sie von meinem Talent leben?«
    »Das ist doch überhaupt nicht zu vergleichen«, sagte Douglas geduldig. »Nicht im Mindesten. Ich habe nur Ihre ureigensten Interessen im Sinn.«
    Eve grinste und freute sich, weil sie ihn am Haken hatte. »Oh, Doogie, machen Sie sich um mich keine Sorgen«, sagte sie. »Ich habe viele Talente, darunter unter anderem ein hervorragendes Gedächtnis. Ich vergesse selten etwas.« Sie blickte ihn scheinbar bewundernd an. »Eigentlich vergesse ich gar nichts.« Ihre linke Hand war unter den Tisch geglitten, zur Seite ihrer Hüfte, zu der Stelle, wo der Kopf des Oberschenkelknochens sich acht Zentimeter tief in ihren Unterleib gedrückt hatte, ehe der untere Teil des Beins zerquetscht worden war. Damals, als ein grüner Mitsubishi frontal in die Seite ihres Wagens gerast war.
    »Das glaube ich Ihnen gern, Eve, das glaube ich Ihnen gern«, sagte Douglas nicht ohne Mitleid.
    »Aber hallo, besser spät als nie.« Professor Jack O’Hare konnte der Versuchung nicht widerstehen und sah durch die graue Haarlocke, die ihm ständig in die Stirn fiel, demonstrativ auf die Uhr.
    »Wir haben unser Dornröschen einfach nicht wach bekommen«, sagte Mulholland. »John Campbells Obduktion?«
    »Sie haben Glück; beinahe hätten Sie die Show verpasst. Costello, wie geht’s Ihnen?«
    »Ich fühle mich entsetzlich, danke der Nachfrage, Prof«, sagte sie liebenswürdig. Heute roch es hier übler als gewöhnlich. Sie fragte sich, ob das Gerücht stimmte, dass das Leichenhaus voll belegt war.
    »Na ja, Sie sehen immer noch besser aus als die meisten meiner Kunden.« O’Hare betrachtete sie genauer. »Allerdings ist der Unterschied nicht so groß. Ehrlich gesagt glaube ich, dass Sie wahrscheinlich als Dornröschen von keinem Königssohn wachgeküsst würden. Waren Sie beim Arzt?« Er trat auf sie zu, aber sie wich zurück, weil er, wie er nun bemerkte, ein Skalpell in der Hand hielt.
    »Mir geht’s gut«, antwortete sie gereizt. »Ich hatte Migräne. Die habe ich oft, wenn ich übermüdet bin. Ich muss nur erst wieder langsam auf die Beine kommen.«
    O’Hare runzelte die

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