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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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ihr von der Schippe geholfen hat oder sie es selbst getan hat, dann können wir uns schadlos halten. Totschlag, Mord, Selbstmord… das spielt keine Rolle. Und in diese Richtung wollen wir den Karren schieben.«
    Den Karren schieben?, dachte Verlangen. Der spinnt doch.
    »Haben Sie die Bedingungen verstanden?«, wollte Kooperdijk wissen und zwinkerte ihm zu.
    Verlangen antwortete nicht. Ich weiß mehr über Bedingungen, als du ahnst, du kleiner Wicht, dachte er. Aber kapieren tue ich sie trotzdem nicht.
    Verdammt, ich kapiere sie einfach nicht.
    »Sie können zu Krotowsky gehen, der wird Sie detaillierter ins Bild setzen«, erklärte Kooperdijk. »Und sehen Sie verdammt noch mal zu, dass Sie uns hier einen kleinen Dienst erweisen können, dann werden wir die alten Geschichten vergessen. Ich brauche wohl nicht erst darauf hinweisen, dass Geld in dieser Hinsicht keine Rolle spielt…«
    Verlangen kämpfte sich vom Stuhl hoch und fühlte einen Augenblick lang wirklich eine Art von Schwindelgefühl.
    »Krotowsky jetzt sofort, oder…?«
    »Jetzt sofort«, bestätigte Direktor Kooperdijk.
    Inspektor Münster holte bei dem Badmintonmatch gegen Van Veeteren alle vier Sätze nach Hause. Wie üblich. Nur während einer kurzen Zeitspanne zu Anfang war es etwas ungewiss, aber von 5:5 kämpfte er sich über 9:6 und 12:8 zu beruhigenden 15:11. Die übrigen Sätze ähnelten eher der Routine: 15:6, 15:8 und 15:4.
    »Das ist dieses Ziehen im Rücken«, kommentierte der Kommissar auf dem Weg zur Dusche. »Das hemmt mich, nächste Woche werde ich dich vom Platz fegen.«
    »Kommt Zeit, kommt Rat«, sagte Münster.
    »Außerdem geht mir diese Hennan-Geschichte nicht aus dem Kopf«, fuhr Van Veeteren fort. »Ich kriege das einfach nicht in den Griff. Wenn ich ein aufgeweckter Inspektor wäre, würde ich die Gelegenheit nutzen, um zu zeigen, was ich kann.«
    »Botschaft angekommen«, meinte Münster nur.
    Bereits auf dem Weg zur Sporthalle war er im Auto über die neue Entwicklung im Fall informiert worden. Diese Missgeburt von Privatschnüffler!, wie der Kommissar ihn zu nennen beliebte. Außerdem hatte er erzählt, dass er wisse, wer Maarten Verlangen war – offensichtlich einer dieser Polizeibeamten, die auf lange Sicht nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden können – und die mit eingekniffenem Schwanz ihren Dienst quittieren, um einer unsicheren Zukunft entgegenzugehen. Offensichtlich. Fünf, sechs Jahre oder so war es her. Wenn der Kommissar sich recht erinnerte.
    Münster blieb nichts anderes übrig, als ihm zuzustimmen. Das war wirklich eine merkwürdige Geschichte. Er dachte darüber nach, nachdem er Van Veeteren am Randers Park rausgelassen und den Wagen Richtung Zuhause gelenkt hatte.
    Denn wenn Barbara Hennan tatsächlich einen Privatdetektiv engagiert hatte, um ihren Mann überwachen zu lassen, dann musste doch etwas dahinter stecken. Was?, fragte Münster sich.
Was?
Vielleicht hatte sie geahnt, dass etwas im Busche war. Das musste doch so sein, oder? Vielleicht hatte sie Angst, dass ihr Mann irgendwie hinter ihr her sein könnte. Auf jeden Fall müsste dieser Verlangen irgendwelche Informationen darüber haben.
    Und der Kommissar lief grübelnd herum. Münster hatte inzwischen gelernt, dass Van Veeterens Ahnungen und intuitive Einfälle nicht zu verachten waren. Vor drei Jahren – als er gerade frisch bei der Kripo angefangen hatte – war es ihm noch schwer gefallen, sich nicht von den vielen schrägen und bizarren Ideen des Kommissars irritieren zu lassen, aber mit der Zeit war der Zweifel in Respekt umgeschlagen.
    Respekt und eine gewisse widerwillige Bewunderung.
    Darüber, dass der Kommissar sich fast nie irrte. Bei einer Ermittlung nach der anderen war es Van Veeteren immer wieder geglückt – mit schlafwandlerischer Sicherheit –, die richtigen Fäden zu ziehen. Genau die richtige Person für ein erneutes Verhör auszusuchen oder eine sorgfältige Überprüfung dessen anzuordnen, was Herr X, Frau Y oder Fräulein Z an dem Mittwochabend der vergangenen Woche unternommen hatten. In diesem Wirrwarr von Informationen und Desinformationen, die sich bei jedem neuen Fall schneller anhäufen, als ein Schwein zwinkern kann.
    Intuition, wie man es nannte. Man musste einfach zugeben, dass Van Veeteren in Besitz dieser strittigen, aber doch äußerst geschätzten Eigenschaft war. Und zwar in hohem Maße.
    Und ebenso gut konnte er zugeben, überlegte Münster weiter, während er von der Hauptstraße abbog und

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