Sein Wille geschehe (German Edition)
dich bestimmt .«
»Dann wird es Zeit für me hr « , erwiderte Jamie. Er löste sich aus
Lenas Umar mung und ging hinüber zum Tisch, um sein Laptop beiseite zu stellen. E in Pergament von mehreren Seiten Umfang kam zum Vorschein.
»Was ist das ?« , fragte Lena neugierig und beäugte das antik wirkende Papier.
» Ein Überein kunft oder e in Vertrag – ganz wie du magst« , antwortete Jamie.
Lena wirkte irritiert. »Ein Vertrag? Über was?«
» Über das, was uns von dem Zeitpunkt an verbinden wird, an dem du deine Unterschrift darunter geset zt hast. Lies ihn dir gut durch«, empfahl er, » und denke nochmal gründlich über alles nach, was du da rin festgelegt findest. U nd erschrick nicht über die vielen Regeln. Ich erwarte nicht, dass du sie von einem Tag auf de n anderen allesamt einhältst - im Gegenteil. Eine Sklavin, an der es nichts zu erziehen gibt , wird ihrem Herrn schnell langweilig werden. Also hoffe ich, dass du nur sehr langsam lernst und wir viel Zeit damit verbringen werden müssen, an deinem Gehorsam zu arbeiten .« Er reich te Lena das Pergament. » Wenn du ihn gelesen hast , komm zu mir, und wir w erden ihn beide unterschreiben .«
»Und dann ?«
Jamie umschloss ihr Gesicht mit seinen Hände n und küsste sie zärt lich auf den Mund. » Dann wird es Brief und Siegel darüber geben, dass du mein Eigentum bist .«
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Die alte Holzbank in der Nähe der archaischen Kochstelle knarrte geräuschvoll bei jeder Bewegung . Lena saß mit dem Rücken an die Wand gelehnt und hielt die Pergamente, die Jamie ihr gegeben hatte, vor sich in den Hände n. Sie war dicht ans Feuer gerutscht, um so viel Wärme wie möglich zu erhaschen. Die Küche war – außer der Halle, in der Jamie sich befand – im Augenblick der einzi ge Raum, der beheizt war. Henry, der es gewohnt zu sein schien, die vorzeitliche Feuerstelle statt eines elektrischen Herdes zum Kochen zu nutzen, saß etwas abseits von ihr und schälte schweigend Kartoffeln, die er dann in einen mit Salzwasser gefüllten Edelstahltopf plumpsen ließ. Auf einem alten Hackklotz in der Mitte des Raumes, der so dick war, dass man ihn nur mit den Armen zweier Personen hätte umfangen können, lagen mehrere blutig rote Steaks und warteten auf ihre Zubereitung.
Sklavenvertrag , las Lena lautlos das mit großer Sorgfalt und wunderschön verschnörkelten Buchs taben geschriebene Wort, bis auf Widerruf geschlossen zwischen dem Herrn James Kendrick MacAlister und der Sklavin Lena Stein. Ihr Blick wechselte in die nächste Zeile.
Hiermit bestätige ich, Lena Stein, im Vollbesitz all meiner geistigen Kräfte, mein bisheriges Leben hinter mir zu lassen, meine Selbstbestimmung als auch das Besitzrecht an meinem Körper aufzugeben und James Kendrick MacAlister zu übertragen, mit der für ihn damit verbundenen Pflicht, beides nach bestem Gewissen zu schützen und in jeder Situation Verantwortungsbewusstsein für das körperliche und seelische Wohl der ihm Anvertrauten zu zeigen.
Es folgten drei Seiten akribisch aufgeführter Regeln , die weder Fragen noch irgend ein kleines Schlupfloch offen ließen und Lena mehr als einmal eine Gänsehaut bescherten. Die Dinge, die Jamie von ihr verlangte, war nicht einfach zu erfüllen, was jedoch nicht an der Durchführung an sich sondern eher an der Komplexität seiner geforderten Regeln lag.
» Hast du auch einen solchen Vertrag mit ihm geschlossen ?« , fragte sie und schaute zu Henry hinüber .
Der junge Butler ließ eine dicke Kartoffel ins Wasser fallen , warf einen beiläufigen Blick auf das Pergament, das Lena ihm entgegen hielt und antwortete: »Ja.«
»War er genauso lang wie dieser?«
»Nein.« Henry wischte sich die nassen Hände an der Schürze ab, die er immer trug, wenn er in der Küche arbeitete, und stellte den gefüllten Topf auf ein mit Asche behaftetes Dreibein . Er erhob sich und fing an , sich den Steaks zu widmen . Offenbar schien er kein Verlangen zu verspüren , sich noch länger mit der neuen Favoritin seines Herrn zu unterhalten. Lena legte den Vertrag m it gerunzelter Stirn beiseite.
» Ich mag mich täuschen, aber aus irgendeinem Grund werde ich das Gefühl nicht los, dass du mich auf den Tod nicht ausste hen kannst .«
» Tja, so ist da s mit Menschen und Intuitionen« , entgegnete Henry kurz ange bunden , drehte die Steaks um und würzte sie von der anderen Seite . Anschließend begann er , scheinbar eifrig nach einer Pfanne zu suchen.
» Aus welchem Grund?
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