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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Magnetstörfeldsender. Einige Teile des Gastropoden mussten aus Eisen bestehen, da der Motor ausging, sehr zur Verwunderung des schreienden Fahrers.
    Diese Verwirrung nutzten Alexia und Conall, indem sie aufsprangen und den Hügel hochrannten, auf den Ballon zu, wobei der Earl seine Frau vor sich herschob.
    Sie hatten die Kuppe des Hügels beinahe erreicht. Der Ballon stand nun höher, und Alexia konnte die lange Strickleiter erkennen, die herunterhing und durch den Sand auf sie zuschleifte. Sie rannte darauf zu, schneller, als sie es je für möglich gehalten hätte. Der abstoßende Druck setzte ihr gewaltig zu, da auf der Kuppe des Hügels viel mehr Mumien lagen. Ihr wurde schwarz vor Augen – zu viele tote Außernatürliche, die gegen ihren Schädel drückten.
    Ich darf nicht wieder ohnmächtig werden. Das ist jetzt kein günstiger Zeitpunkt, ermahnte sie sich.
    Conall hielt kurz an, drehte sich um und feuerte. Die Schnecke hatte sich wieder in Bewegung gesetzt, da die Wirkung des Magnetfelds nachgelassen hatte, doch ein paar der Männer hatten nicht so lange gewartet und die Verfolgung bereits aufgenommen. Als Conall stehen blieb, um zu schießen, taten sie dies ebenfalls.
    Alexia hörte ihren Mann aufschreien, dann fiel er rückwärts gegen sie. Ihr war, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen, als sie ihn panisch umdrehte und nach der neuen Wunde suchte. Ein roter Klecks erblühte auf seinen Rippen und befleckte das Hemd. Er trug keine Weste.
    »Conall Maccon«, schrie sie. »Ich verbiete dir zu sterben!«
    »Sei nicht albern, Weib. Es geht mir ausgezeichnet«, antwortete er, während er Ethel fallen ließ und sich die Seite umklammerte, keuchend und schrecklich blass unter seinem Bart.
    Alexia bückte sich, um die Waffe aufzuheben.
    »Lass sie liegen. Wir haben keine Munition mehr.«
    »Aber …!«
    Conall kletterte schon wieder den Hügel hinauf, vor Schmerz heftig zusammengekrümmt.
    Alexia wollte ihm folgen, doch da wurde sie von einem der weiß gekleideten Feinde um die Taille gepackt. Mit einem Wutschrei riss sie den Sonnenschirm hoch und stieß damit hart nach hinten, womit sie den Kopf des Mannes traf.
    Er ließ sie los.
    Sie hatte zwar keine Betäubungspfeile mehr, aber ihre Accessoires hatten ja noch mehr auf Lager. Also tastete sie nach dem Knopf, der der Bespannung am nächsten war, und hoffte, dass sie die richtige Richtung für die richtige Flüssigkeit erwischte. Sowohl die Säure für Vampire als auch das Silbernitrit für Werwölfe wirkten auch bei Menschen, aber die Säure war schlimmer.
    Alexia begegnete dem Blick des Mannes über den Rand des Schirmes hinweg, und ein jähes Gefühl des Wiedererkennens durchzuckte sie. Sie hatte ihn schon einmal gesehen, zu Hause in England, im Zug nach Woolsey.
    Verblüfft zögerte sie kurz. Dann erinnerte sie sich an die Verletzungen ihres Ehemannes und löste den Sprühnebel aus.
    Der Mann, der ebenso verblüfft war wie sie, sprang rückwärts aus der Gefahrenzone, stolperte über sein langes Gewand und kullerte den Hügel hinunter, bevor er wieder auf die Beine kam. Doch anstatt seine Verfolgung wieder aufzunehmen, wirbelte er herum und rannte wild mit den Armen wedelnd zurück zu dem Gastropoden.
    Alexia konnte kein Wort von dem verstehen, was er sagte, bis auf eines. Er wiederholte immer wieder etwas, das italienisch klang, nicht arabisch: »Panettone.«
    Die anderen weiß gekleideten Männer feuerten trotz seines Gestikulierens weiter. Ein oder zwei rannten an ihrem Kumpanen vorbei und setzten Alexia nach.
    Conall, der die Strickleiter erreicht hatte und sie festhielt, hatte sich bei Alexias Schrei umgedreht. Er sah noch bleicher aus, und es lief eine ganze Menge mehr Blut an seiner Seite herunter.
    Die Welt um sie herum wurde immer dunkler. Es war, als befände sie sich in einem schwarzen Tunnel, und obwohl sie sich zusammenriss, kostete es sie übermenschliche Anstrengung, sich das letzte Stück bis zu ihrem Mann zu schleppen. Doch dann hatte sie ihn erreicht, und Conall drückte ihr die Strickleiter in die Hand.
    »Los!«, brüllte er und schob gegen ihre Tournüre, als wollte er sie in die Luft hieven. Er war in seinem gegenwärtigen Zustand nicht annähernd stark genug dafür.
    Alexia stopfte sich den Stoff ihres Schirms in den Mund, hielt ihn mit den Zähnen fest und begann zu klettern. Auf halber Strecke hielt sie inne, um einen Blick nach unten zu werfen und sich zu vergewissern, dass ihr Mann ihr folgte.
    Das tat er auch, aber

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