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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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hilfreich.
    »Sehen Sie? Da haben Sie’s!« Channing wandte sich wieder Biffy zu und kräuselte angewidert die wohlgeformten Lippen. Sein gut aussehendes Gesicht war auf unsympathische Weise verzerrt, und seine blauen Augen blickten eisig. »Also Sie können mir den Wolfkopf nicht zeigen? Dann kämpfen Sie mit mir um die Dominanz.« Der Gamma wollte sich tatsächlich gleich an Ort und Stelle die Kleider vom Leib reißen und sich in einen Wolf verwandeln, einfach nur um zu beweisen, dass Biffy log.
    »Denken Sie vielleicht, ich will diesen Status?« Biffy war entrüstet über die Anschuldigung, dass er sich eine solche Sache ausgedacht hätte. »Sehe ich vielleicht wie die Sorte Mann aus, die Alpha sein will ?«
    »Sie sehen überhaupt nicht wie ein Alpha aus!«
    »Ganz genau. Sehen Sie sich Lady Kingair und Lord Maccon an – Alpha zu sein ist eindeutig eine Katastrophe für die Garderobe!«
    Professor Lyall trat erneut dazwischen. »Hören Sie auf damit, alle beide! Channing, Sie werden mir einfach glauben müssen. Sie wissen, wie lange es dauert, bis man die Wolfgestalt kann. Geben Sie dem Welpen eine Chance.«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil ich es sage. Und weil Biffy vielleicht eines Tages Ihr Alpha ist.«
    »Als ob Lord Maccon irgendetwas Derartiges zulassen würde.«
    »Lord Maccon ist in Ägypten. Sie erhalten Ihre Befehle von mir.«
    Biffy hatte Lyall noch nie so energisch sprechen gehört. Es gefiel ihm. Außerdem funktionierte es, da Channing den Schwanz einzog. Er war zwar bereit, gegen Biffy zu kämpfen, aber nicht gegen Lyall, so viel war deutlich.
    »So ein unangenehmer Kerl, und dabei so attraktiv. Das macht es nur noch schlimmer«, meinte Biffy später in dieser Nacht zu Lyall.
    »Mach dir wegen Channing nur keine Sorgen. Irgendwann wirst du schon mit ihm fertig werden. Du findest ihn also attraktiv, ja?«
    »Auf keinen Fall so attraktiv wie dich.«
    »Richtige Antwort, mein kleiner Dandy. Richtige Antwort.«
    Jemand schrie.
    Es dauerte lange, bis Alexia bewusst wurde, dass sie selbst es war. Erst dann hörte sie damit auf, drehte sich um und stürzte quer durch den Ballonkorb auf Zayed zu.
    »Gehen Sie wieder runter! Wir müssen zu ihm zurück!«
    »Lady, wir können bei Tageslicht nicht landen.«
    Verzweifelt umklammerte Alexia seinen Arm. »Aber das müssen Sie! Bitte, Sie müssen!«
    Er schüttelte sie ab. »Es tut mir leid, Lady. Er ist ohnehin tot.«
    Alexia taumelte zurück, als hätte er sie geschlagen. »Bitte, sagen Sie so etwas nicht! Ich flehe Sie an!«
    Zayed bedachte sie mit einem ruhigen Blick. »Lady, niemand könnte so einen Sturz überleben. Suchen Sie sich einen neuen Mann. Sie sind noch jung. Sie können noch gut gebären.«
    »Er ist nicht einfach nur irgendein Mann! Bitte , kehren Sie um!«
    Madame Lefoux kam zu ihr und zog sie sanft von Zayed fort. »Kommen Sie, Alexia, bitte.«
    Alexia riss sich von Genevieve los und stolperte zum Rand des Korbs. Sie verrenkte sich den Hals, um etwas sehen zu können, doch sie stiegen zu schnell, und bald schon würden sie die Ätherströmungen erreichen, dann gab es kein Zurück mehr.
    Sie sah Conall im Sand liegen. Sie sah, wie der Gastropode seine Verfolgung des Ballons aufgab und neben ihrem Mann verharrte. Die Männer in Weiß sprangen ab und umringten seine zerschmetterte Gestalt.
    Alexia öffnete ihren Sonnenschirm. Wenn sie sprang, würde er vielleicht den Luftwiderstand einfangen und ihren Fall bremsen.
    Mit geöffnetem Schirm kletterte sie auf den Rand des Korbs.
    Madame Lefoux stürzte auf sie zu und riss sie gewaltsam wieder zurück in den Korb. »Seien Sie keine Närrin, Alexia!«
    »Jemand muss zu ihm zurück!« Verzweifelt kämpfte Alexia gegen ihre Freundin an.
    Zayed kam herbei. »Lady, sterben Sie nicht. Das würde Goldrute nicht gefallen.«
    Die Französin nahm Alexias Gesicht zwischen die Hände und zwang sie, ihr tief in die grünen Augen zu sehen. »Er ist tot. Selbst wenn ihn der Sturz nicht getötet hat, war er schwer verwundet, und da war auch noch dieser Schuss aus der Glattrohr-Elefantenbüchse. Kein Sterblicher könnte beides überleben. Selbst für einen Werwolf wäre es schwer, so etwas zu überstehen, und er war kein Werwolf mehr.«
    »Aber ich habe ihm nie gesagt, dass ich ihn liebe. Ich habe ihn immer nur angeschrien!«
    Die Französin legte die Arme um Alexia. »Für Sie beide war das Liebe.«
    Alexia weigerte sich zu glauben, dass er fort war.
    Nicht ihr großer, starker Berg von einem Mann. Nicht ihr

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