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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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nickte mit tief gesenktem Haupt und verschwand wieder. Die Türe zum Nebenraum ließ sie leicht geöffnet. Avaleas Rolle in dieser Kolonie schien nicht gerade eine unwichtige zu sein. Ich sah sie gedankenvoll an, versuchte sie einzuordnen, einzuschätzen, ihr einen für mich nachvollziehbaren Platz zuzuweisen. Doch blieb sie ein Rätsel. Ich bemerkte, noch immer keinen Ton mit ihr gesprochen zu haben, empfand mein Schweigen als unangenehm und ergriff das Wort.
    „Vielen Dank für deine Hilfe“, sagte ich, nach einem geeigneten Anfang suchend. „Ich nehme an, dein Trank hat mich wieder geheilt. Ich hoffe, wir können uns dafür irgendwann erkenntlich zeigen.“ Krister und Luke nickten zustimmend, offensichtlich froh darüber, die Konversation nicht selbst anzukurbeln zu müssen.
    „Oh, das könnt ihr ganz bestimmt“, kam die prompte Antwort. Sie nahm meine Manierlichkeiten augenscheinlich für bare Münze. „Mich würde interessieren, was euch in unsere Siedlung verschlägt. Mein Name ist übrigens Avalea.“
    Ich kannte ihren Namen bereits, rief mir ins Gedächtnis, ihn aus Kristers Mund vernommen zu haben, als er mich soeben auf den neuesten Stand der Dinge gebracht hatte. Wie unhöflich, mich nicht vorgestellt zu haben! Aber Namen waren für mich schon immer Schall und Rauch gewesen, ohne jegliche Bedeutung.
    „Ich bin Jack.“ Ich reichte ihr die Hand. Zu Kristers Überraschung ergriff sie sie. Ich drückte sanft zu, eine Geste, die sie nicht erwiderte. Sie nickte dafür beinahe unmerklich, als sich unsere Hände wieder lösten.
    „Wie ich schon sagte, würde ich sehr gerne wissen, was euch nach Basturin verschlagen hat. Viele Jahre sieht und hört man nichts von dem sagenhaften Volk aus dem Norden und dann gebt ihr euch im Abstand weniger Tage gleich zweimal die Ehre.“
    Wir drei Männer sahen sie mit ähnlich verdutzten Gesichtern an. Avalea lächelte, vielleicht angetan von der Reaktion, die sie nicht sonderlich erstaunen konnte.
    „Ja, ihr habt richtig gehört. Und ich bin mir recht sicher in der Annahme, dass dies kein Zufall ist.“
    Ein Rausch der Vorfreude überkam mich, den ich nur schwer zu bändigen in der Lage sah.
    „Rob“, flüsterte ich erwartungsvoll.
    „Ja, so nannte er sich.“ Avaleas wenig verwunderter Blick fand den meinen. Dann sah sie Krister an und zuletzt Luke. „Ihr sucht ihn, nicht wahr? Ihr seid einige Tage zu spät. Er ist nicht mehr hier.“
    „Aber er war hier.“ Meine Stimme klang heiser. „Wohin wollte er? Sprachst du mit ihm?“
    „Ich weiß, ihr werdet viele Fragen haben und vielleicht gibt es auf die eine oder andere auch befriedigende Antwort. Aber das wird noch ein wenig warten müssen. Wirklich wichtige Gespräche werden in Basturin traditionsgemäß erst nach dem Essen geführt.“
    Sie klatschte zweimal in die Hände. Auf dieses Kommando hin erschien Gali. Mit beiden Händen trug sie ein hölzernes Tablett, auf dem sich eine gläserne Karaffe mit blutfarbenem Wein befand.
    Ich stutzte. Irgendetwas in Avaleas letzten Worten wollte keinen Sinn ergeben. Was hatte sie gesagt?
    Traditionsgemäß…
    Ein Volk, das die alltäglichen Regeln des Anstandes nicht kannte, dem allem Anschein nach schon die Artikulation von Dank fremd war und das dennoch über kulturell ausgeprägte Brauchtümer wie Tischregeln oder gar Traditionen verfügen sollte... irgendetwas in mir wehrte sich, das alles als gegeben hinzunehmen. Aber es kümmerte mich herzlich wenig. Rob war hier gewesen. Und allem Anschein nach erst vor kurzem. Mein Herz hüpfte vor Freude. Wir waren ihm also dicht auf den Fersen!
    Gali füllte vier bereitstehende Gläser mit Wein, deutete eine kurze Verbeugung an (die sie widerwillig zu vollführen schien) und zog sich wieder zurück.
    Wir blickten einander an. Auf meiner Zunge brannten tausend Fragen, die ich nur schwer zurückhalten konnte. Aber ich hielt mein Temperament im Zaum. Gut, wenn Avalea auf ihren Traditionen bestand, sollte sie auch etwas von unseren mitbekommen. Ich überließ ihr als Gastgeberin das Recht über die komplette Gestaltung des weiteren Abends.
    Avalea ergriff das Glas. „Auf unsere Besucher aus dem Norden. Mögen unsere beiden Völker künftig mehr voneinander erfahren und lernen. Ich bitte euch, dies nach der Rückkehr in eure Heimat euren Führern mitzuteilen. Die Bande zwischen Laurussia und Aotearoa sollten wieder geknüpft werden. Sie waren lange genug getrennt.“
    „Darauf trinken wir.“ Ich nahm mein Glas hoch, Luke und

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