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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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euch geworden sind. Selbst Laurina, die, wie ich weiß, bei deinen Freunden war. Außerdem dürfte es selbst euch schwerfallen, einen Dschinn zu töten.«
    »Dschinn?« David blickte zu den Schattenwesen. »Das sind sie also!«
    »Ja, und sie sind ein höchst fruchtbringendes Bündnis mit mir eingegangen. Sie haben mir nicht nur zu einem zweiten Körper verholfen, sie werden zudem euren Bund vernichten, wenn ihr nicht bereit seid, zu mir zurückzukommen und mir die Lamie zu überlassen.«
    Davids Miene verfinsterte sich. Wir hätten ihn töten sollen, als wir die Gelegenheit dazu hatten. Verflucht sei der Ehrenkodex, nach dem ein Bruder den anderen nicht töten darf.
    »Laurina wird nicht in deine Dienste treten, ebenso wenig Sayd und die anderen. Wenn es sein muss, kämpfen sie bis zum Tod.«
    Das schien Malkuths zweites Ich nicht zu beeindrucken. »Sag mir, wo ich sie finden kann!«
    »Das weiß ich nicht.«
    Der Rothaarige packte ihn so hart am Schopf, dass er glaubte, er würde ihm die Kopfhaut abreißen. »Wo reisen sie hin? Sag es, sonst hole ich das Kind, und dann kannst du zusehen, wie ich es töte!«
    David schauderte. Sie werden schon längst fort sein , sagte er sich, dann antwortete er: »Ich weiß nur, dass sie nach Qal’at Garnata wollten.«
    »Die Stadt im Al-Andalus?«
    »Es gibt wohl keine zweite dieses Namens.«
    »Was wollten sie dort?«
    »Ein Volk finden, das Sayd in einer seiner Visionen gesehen hatte. Mehr ist mir darüber nicht bekannt; wie du weißt, redet Sayd nicht viel.«
    Der Rothaarige funkelte ihn an, ließ ihn aber los.
    »Ein Volk, sagst du? In Al-Andalus?«
    »Ich sagte doch, ich weiß nicht mehr.«
    Der Krieger wandte sich um und schnarrte seinen Gefolgsleuten etwas Unverständliches zu.
    »Vielleicht wird die Anwesenheit des Kindes dein Gedächtnis noch ein bisschen auffrischen.«
    David funkelte den Rothaarigen an. »Dafür wirst du büßen, Malkuth, hörst du mich? Sobald ich wieder frei bin, werde ich dich zur Hölle schicken. Und zwar beide Teile von dir!«
    Der Krieger lachte auf und wandte sich dem Mädchen zu, das auf den Armen eines der Dschinn hereinschwebte. Als er den Dolch an seinem Gürtel zog, schrie David entsetzt auf.
    »Sag mir, was ich wissen will, nur so kannst du die Kleine vor dem Tod bewahren«, schnarrte der Rothaarige.
    David wand sich in seinen Ketten. Er wollte Sayd und Laurina nicht verraten, aber das Kind dem sicheren Tod überlassen wollte er auch nicht. »Das Volk lebt im Frankenreich und hängt einem anderen Glauben an«, presste er schließlich hervor.
    Das Mädchen wimmerte, als die Klinge seine Haut ritzte.
    »Du weißt noch mehr!«
    David zerrte an seinen Fesseln. »Du Sohn einer Hündin, lass sie endlich los!«
    »Erst wenn du mir sagst, was ich wissen will.«
    David stieß ein verzweifeltes Schluchzen aus. »Sie haben einen Ritus, der sich Consolamentum nennt. Das ist wirklich alles, ich schwöre es!«
    Das rote Auge glühte ihn an. Für einen bangen Moment war David davon überzeugt, dass er das Kind jetzt töten würde. Doch er nahm das Messer weg.
    »Bringt das Mädchen nach oben und gebt gut auf es acht«, sagte er dann zu seinen Gefährten. »Sie ist wertvoller als alles andere hier.«
    Schluchzend ließ David sich in seine Ketten sinken.
    Wieder schnalzte der Rothaarige mit der Zunge, dann sagte er eisig: »Nun gräm dich nicht, David. Dafür, dass du mir geholfen hast, werde ich dir ebenfalls helfen.«
    Der Schmied hörte nicht hin. Schmerz, Scham und Wut tobten in ihm. Er hätte nichts von alledem sagen sollen, doch er hatte es getan. Er hatte Laurina und seine Kameraden verraten. Doch was war ihm anderes übrig geblieben? Malkuths zweites Ich hätte die Kleine gewiss getötet.
    Aber vielleicht war es auch gut so. Wenn er bei Sayd und Laurina auftaucht, wird ihm das Lachen schon vergehen.
    »... beschlossen, die Gegenstände für dich zum Papst zu bringen. Vielleicht erkennt er den Heiligen Gral.«
    Der letzte Teil der Worte riss David aus seinem Selbstmitleid fort. Hatte er richtig gehört? Malkuth wollte die Gefäße dem Papst bringen?
    »Freust du dich denn gar nicht?«, fragte der Rothaarige höhnisch. »Auch wenn ich zugeben muss, dass ich aus Eigennutz handele, tue ich dir einen Gefallen.«
    David antwortete nicht darauf. Natürlich hatte er gewollt, dass die Gegenstände zum Anführer der Christen gelangen, doch nicht auf diese Weise. Wer weiß, welches Unheil Malkuth damit anrichtete?
    Mehr noch beunruhigte ihn, dass unter den

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