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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Nicko.
    Nicko!
    Nicko und der Jäger.
    »Wir müssen zurück«, sagte Jenna besorgt.
    Junge 412 nickte. Er wusste, dass sie nach oben mussten, ganz gleich, was sie dort erwartete. Er hatte es genossen, sich für eine Weile sicher zu fühlen.
    Aber ihm war klar, dass das nicht von Dauer sein konnte.

* 36 *
    36.  Tiefgefroren
     

    J u nge 412 hob die Falltür langsam ein paar Zentimeter an und spähte hinaus. Ein Schauer überfiel ihn. Die Tür zum Tränkeschrank stand weit offen, und sein Blick fiel direkt auf die schmutzigen braunen Stiefel des Jägers.
    Der Jäger stand nur ein paar Schritte entfernt mit dem Rücken zum Schrank, den grünen Umhang über den Schultern, die silberne Pistole schussbereit in der Hand. Er starrte auf die Küchentür, als ob er jeden Augenblick darauf zustürmen wollte.
    Junge 412 war gespannt, was er tun würde, doch der Mann tat nichts. Er schien auf etwas zu warten. Wahrscheinlich darauf, dass Tante Zelda aus der Küche kam.
    In der Hoffnung, dass Tante Zelda nicht kam, fasste Junge 412 nach unten und streckte die Hand nach Jennas Panzerkäfer aus.
    Jenna stand nervös auf der Leiter unter ihm. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte. Junge 412 war so angespannt und rührte sich nicht. Als er ihr die Hand entgegenstreckte, nahm sie den zusammengerollten Panzerkäfer aus der Tasche und reichte ihn Junge 412, wie sie es vorher abgesprochen hatten. Im Stillen wünschte sie dem Käfer viel Glück. Sie hatte ihn ins Herz geschlossen und trennte sich nur ungern von ihm.
    Junge 412 nahm ihr den Käfer vorsichtig ab und schob ihn langsam durch die offene Falltür. Er setzte die gepanzerte grüne Kugel auf den Boden, ließ sie aber nicht los und drehte sie in die richtige Richtung.
    In Richtung Jäger.
    Dann erst ließ er los. Sofort streckte sich der Käfer, richtete die durchdringenden grünen Augen auf den Jäger und zückte mit einem leisen Klirren sein Schwert. Bei dem Geräusch hielt Junge 412 den Atem an. Hoffentlich hatte der Jäger es nicht gehört. Doch der stämmige Mann in Grün rührte sich nicht. Junge 412 atmete langsam aus und gab dem Käfer einen leichten Stups mit dem Finger. Der Käfer stieg in die Luft und stürzte sich mit einem schrillen Schrei auf seinen Gegner.
    Der Jäger tat nichts.
    Er drehte sich nicht um, ja, er zuckte nicht einmal, als der Käfer auf seiner Schulter landete und das Schwert zum Hieb erhob. Junge 412 war beeindruckt. Er wusste, dass der Jäger ein harter Bursche war, aber das war mit Sicherheit nicht mehr normal.
    Und dann erschien Tante Zelda.
    »Achtung!«, schrie Junge 412. »Der Jäger!«
    Tante Zelda erschrak. Aber nicht vor dem Jäger, sondern weil sie Junge 412 noch nie sprechen gehört hatte und deshalb nicht wusste, wer gerufen hatte. Oder wo die fremde Stimme hergekommen war.
    Doch es kam noch merkwürdiger. Tante Zelda pflückte den Panzerkäfer von der Schulter des Jägers und gab ihm einen Klaps, damit er sich zusammenrollte.
    Und der Jäger tat noch immer nichts.
    Tante Zelda steckte den Käfer rasch in eine ihrer vielen Flickentaschen und sah sich um. Von wo war die Stimme nur hergekommen? Dann entdeckte sie Junge 412, der unter der Falltür hervorlugte.
    »Bist du das?«, stieß sie hervor. »Gott sei Dank ist dir nichts passiert. Wo ist Jenna?«
    »Hier«, antwortete Junge 412 zögerlich, da er fürchtete, der Jäger könnte ihn hören. Doch der Jäger hatte ihn anscheinend nicht gehört, und Tante Zelda schenkte ihm nicht mehr Beachtung als einem sperrigen Möbelstück. Sie umkurvte seine reglose Gestalt, hob die Falltür und half Junge 412 und Jenna heraus.
    »Wie schön, euch zu sehen«, rief sie fröhlich. »Ihr seid beide wohlauf. Ich habe mir solche Sorgen gemacht.«
    »Aber ... was ist mit ihm?« Junge 412 deutete auf den Jäger.
    »Eingefroren«, antwortete Tante Zelda mit zufriedener Miene. »Er ist eingefroren und bleibt es auch, bis ich weiß, was mit ihm geschehen soll.«
    »Wo ist Nicko? Ist er okay?«, fragte Jenna beim Herausklettern.
    »Es geht ihm gut«, antwortete Tante Zelda. »Er ist hinter dem Lehrling her.«
    Sie hatte den Satz kaum beendet, da flog krachend die Tür auf und der Lehrling taumelte triefnass ins Zimmer, gefolgt von einem ebenfalls triefnassen Nicko, der ihn am Kragen hatte.
    »Du Schwein«, fauchte Nicko und knallte die Tür zu. Er ließ den Jungen los und ging zum Kamin, um sich am Feuer zu trocknen.
    Der Lehrling stand traurig und triefend da und blickte Hilfe suchend zum Jäger. Und er wurde

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