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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Darf ich sie mit nach Hause nehmen und auskochen? Ich hätte gern ihr Skelett.«
    »Nein, Petunia.«
    »Aber ich habe noch kein Rattenskelett, Ma.«
    »Und du wirst auch keins bekommen. Komm jetzt weiter.«
    Hätte mich Petunia doch nur mit nach Hause genommen, dachte Stanley bei sich. Gegen ein Bad in einem Topf mit siedendem Wasser hätte er nichts einzuwenden gehabt. Wenigstens wäre ihm dabei etwas wärmer geworden.
    Als er sich schließlich aufrappelte und die Hafentreppe hinaufschleppte, war ihm klar, dass er zuerst ein warmes Plätzchen und etwas Essbares finden musste, ehe er die Reise fortsetzen konnte. Seine Nase führte ihn zu einer Bäckerei. Er schlich hinein, legte sich schlotternd neben den Backofen und wärmte sich. Ein Schrei der Bäckersfrau und ein kräftiger Hieb mit einem Besen setzten seinem Aufenthalt ein jähes Ende, aber erst nachdem er fast einen ganzen Donut mit Marmelade verdrückt und Löcher in mindestens drei Brote und eine Sahnetorte geknabbert hatte.
    So gestärkt tat er sich nach einer Fahrgelegenheit zu den Marram-Marschen um. Das war nicht leicht. Zwar feierte kaum ein Bewohner von Port das Mittwinterfest, doch viele nahmen es zum Anlass, sich mittags den Bauch voll zu schlagen und den halben Nachmittag zu verschlafen. Die Stadt war wie ausgestorben. Der kalte Nordwind brachte Schneeschauer, und wer nicht unbedingt vor die Tür musste, blieb zu Hause. Stanley kamen Zweifel, ob überhaupt ein Dummer zu finden war, der in die Marschen reiste.
    Dann fand er den verrückten Jack, genannt Mad Jack, und seinen Eselskarren.
    Mad Jack lebte in einer Hütte am Rand der Marram-Marschen. Er verdiente seinen Lebensunterhalt mit dem Schneiden von Schilf, das man in Port zum Dachdecken brauchte. Soeben hatte er die letzte Lieferung für heute abgeladen und wollte nach Hause fahren, als er Stanley zwischen Mülltonnen entdeckte, der im eisigen Wind bibberte. Jacks Stimmung stieg. Er liebte Ratten und träumte von dem Tag, an dem ihm jemand durch eine Botenratte eine Nachricht zukommen ließ. Doch es war nicht die Nachricht, wovon Mad Jack träumte, sondern die Ratte.
    Er hielt mit seiner Eselskarre neben den Mülltonnen an.
    »He, Ratty, soll ich dich mitnehmen? Auf meinem Wagen ist es schön warm, ich fahr bis zum Rand der Marschen.«
    Stanley traute seinen Ohren nicht. Wunschdenken, tadelte er sich streng. Hör auf damit.
    »Nicht so schüchtern, Junge. Hüpf rauf.«
    Stanley zögerte nur eine Sekunde, ehe er raufhüpfte.
    »Komm, setz dich neben mich, Ratty.« Mad Jack gluckste. »He, du kannst dich in die Decke da wickeln. Hält dir die Kälte vom Pelz.«
    Mad Jack packte Stanley in eine Decke, die streng nach Esel roch, und fuhr weiter. Der Esel legte die langen Ohren an und schleppte sich durchs Schneegestöber. Den Weg zu der Hütte, die Mad Jack mit ihm teilte, kannte er auswendig. Als sie ankamen, hatte sich Stanley aufgewärmt und war Jack sehr dankbar.
    »Da wären wir. Endlich zu Hause«, sagte Jack vergnügt, spannte den Esel aus und führte ihn in die Hütte. Stanley blieb auf dem Bock sitzen. Er kroch nur ungern unter der warmen Decke hervor, aber ihm war klar, dass es sein musste.
    »Du kannst ruhig reinkommen und eine Weile hier bleiben«, bot ihm Mad Jack an. »Ich habe gern eine Ratte um mich. Macht alles gleich ein bisschen freundlicher. Ein bisschen Gesellschaft. Verstehst du, was ich meine?«
    Stanley schüttelte mit größtem Bedauern den Kopf. Er hatte eine Botschaft zu überbringen, und er nahm seine Pflichten nach wie vor ernst, auch wenn sie ihm den Vertrauensstatus entzogen hatten.
    »Ach so, du bist wohl eine von denen.« Dabei senkte Mad Jack die Stimme und schaute sich um, wie um sich zu vergewissern, dass niemand lauschte. »Du bist wohl eine von diesen Botenratten. Ich weiß, die meisten Leute glauben nicht an sie, aber ich schon. Es war mir ein Vergnügen, deine Bekanntschaft zu machen.« Mad Jack kniete nieder und streckte Stanley zum Abschied die Hand hin, und Stanley konnte es sich nicht verkneifen, ihm seinerseits die Pfote hinzuhalten. Jack schüttelte sie.
    »Du bist eine, stimmt’s?«, flüsterte er. »Du bist eine Botenratte.«
    Stanley nickte, und dann ging alles so schnell, dass er nicht wusste, wie ihm geschah. Jack quetschte seine Pfote zusammen, warf ihm die Eselsdecke über, wickelte ihn so fest darin ein, dass jede Gegenwehr zwecklos war, und trug ihn in die Hütte.
    Es schepperte laut, und Stanley fiel in den bereitstehenden Käfig. Die Tür

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