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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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zu, wie Jenna und Beetle vorsichtig Platz nahmen. Er ließ sie keine Sekunde aus den Augen. »Nun, Euer Gnaden ...«
    »Bitte nennen Sie mich Jenna«, unterbrach ihn Jenna.
    »Das erscheint mir etwas zu vertraulich. Prinzessin Jenna, wenn Sie erlauben?«
    Jenna nickte.
    »Nun, Prinzessin Jenna, hätte mir jemand anders diese Frage gestellt, müsste ich ihn in Gewahrsam nehmen, bis der Zauberer vom Dienst hier eintrifft. Aber bei Ihnen ist es natürlich etwas anderes. Es würde mir nicht im Traum einfallen, Sie gegen Ihren Willen hier festzuhalten.« Igor war in höchstem Maße peinlich berührt.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Jenna.
    »Tja, so ist es nun mal, was soll man machen? Wir besitzen eine Liste mit meldepflichtigen schwarzmagischen Utensilien, Tränken, Zaubermitteln, Formeln und so weiter. Ganz oben auf der Liste steht der doppelgesichtige Ring. Er ist, wie Marcus schon sagte, ein Notruf-Fall. Wenn jemand nach einem Gegenstand fragt, der auf der Liste steht, haben wir unverzüglich den Zaubererturm zu benachrichtigen.«
    »Aber warum denn?«, fragte Jenna.
    Igor zuckte mit den Schultern. »Was weiß ich. Der Zaubererturm sagt uns nicht alles. Aber wenn jemand von der Existenz solcher Dinge weiß und Kopien davon will, dann zeugt das von Kenntnissen der schwarzen Magie, die wohl als verdächtig gelten. Vielleicht sogar als gefährlich.« Und eilends fügte er hinzu: »Was selbstverständlich nicht für Sie gilt, Prinzessin. Sie haben natürlich das Recht, sich für alles zu interessieren. Das versteht sich ja wohl von selbst.«
    »Wie also lautet Ihre Antwort?«, fragte Jenna. »Ja oder nein?«
    »Was ja oder nein?« Igor blickte sie verwirrt an.
    »Haben Sie jemals Kopien des besagten Rings verkauft?«
    Igor machte ein entsetztes Gesicht. »Bei allen guten Geistern, nein! Natürlich nicht. Wofür halten Sie uns?«
    »Verzeihen Sie«, sagte Jenna. »Ich ... wir haben es nicht böse gemeint. Wir mussten es einfach nur wissen.«
    Igor senkte die Stimme. »Forschen Sie nicht weiter nach. Halten Sie diesen Ring aus Ihren Gedanken. Seien Sie auf der Hut, Prinzessin Jenna. Mischen Sie sich nicht in diese Sache ein. Erwähnen Sie den Ring nie wieder.« Er starrte auf einen Punkt einen Meter über Jennas Kopf und legte die Stirn in Falten. »Sehen Sie sich vor, Prinzessin. Wer mit dem Finsteren reist, reist nie allein.« Er stand auf und verbeugte sich ernst. »Ihre Reisegefährten könnten möglicherweise von anderer Art sein, als Sie es sich wünschen würden. Marcus wird Sie hinausbegleiten.«
    Immer noch mit dem Gefühl, etwas Falsches getan zu haben, folgten sie Marcus – oder war es Matt? – schweigend zurück durch das Labyrinth. Als sie an einem großen Glas mit Gragull-Zähnen vorbeikamen, blieb Jenna stehen und nahm sich einen Satz.
    »Was kosten die?«, fragte sie.
    »Für dich nichts«, grinste Matt – oder war es Marcus?
    »Oh, herzlichen Dank«, sagte Jenna mit einem Lächeln.
    Der Junge führte sie aus dem Irrgarten und öffnete ihnen die Tür.
    »Entschuldigung«, fragte Jenna neugierig, »aber heißt du jetzt Marcus oder Matt?«
    Der Junge grinste: »Matt.«
    »Warum nennt dich Igor dann Marcus?«
    »Marcus ist mein Bruder. Wir sind eineiige Zwillinge. Igor glaubt, dass wir uns einen Spaß mit ihm machen und ständig die Rollen tauschen, dabei tun wir das gar nicht – das wäre uns zu albern. Aber Igor hält sich für schlau, und wenn wir ihm sagen, wer wir sind, nennt er uns immer beim Namen des anderen.« Matt zuckte mit den Schultern. »So ist das hier. Einfach sonderbar.«
    »Wirklich sonderbar«, stimmte Jenna zu.
    Begleitet vom Brüllen des Türmonsters, traten Beetle und Jenna hinaus in den Wind, der durch die Kurze Schauergasse pfiff. Die Haare wehten Beetle in die Augen, und er blinzelte im Graupelregen, als er sich Jenna zuwandte und sagte: »Dann hat Foxy also recht gehabt. Merrin ist im Besitz des echten Rings. Das ist eine ernste Sache – wir müssen sofort Marcia benachrichtigen.«
    Jenna schlang den Mantel eng um den Leib und zog den Pelzbesatz bis unters Kinn, um sich vor dem Regen zu schützen. »Ich weiß«, sagte sie traurig. »Mom wird außer sich sein. Sie freut sich schon seit einer Ewigkeit auf den heutigen Abend. Es ist das erste Mal überhaupt, dass Sep und ich gemeinsam unseren Geburtstag bei ihr feiern.«
    Sie gingen schweigend durch die Kurze Schauergasse zurück und steuerten auf einen großen Wegweiser zu, auf dem ZUM ZAUBERERTURM stand. Über ihnen flog der

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