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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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das Gefühl, dass ich vergaß, wer ich war und wo ich herkam. Dies hier war nicht meine Welt. Ich konnte mich hier nicht an irgendwas oder irgendjemanden binden.
    „Gebbie-“, begann Glenna.
    Sie hatte mich in eine verlegende Situation gebracht. Ich hätte schon vorher wissen müssen, dass William in mir nicht nur das komische Mädchen sah. Vielleicht wollte ich es einfach nicht wahrhaben. Vielleicht war ich nicht bereit dazu.
    „Gibt es da schon jemanden, dem du dein Herz geschenkt hast?“, fragte sie zärtlich.
    Sie wirkte fast betroffen. Unwillkürlich musste ich an alle Menschen denken, die ich liebte. An meine geliebte Familie, an Seth.
    Ich ging einen Schritt auf mein Bett zu. Der Gedanke daran zerriss mich beinahe.
    Wie es Seth wohl ging? Was er wohl Zuhause machte? Hatte er mich schon vielleicht vergessen?
    Ich wusste, dass er auch derjenige war, der ein Stück meines Herzens erobert hatte. Doch vor allem befand sich dort tief im Inneren ein Zauberer mit einem magischen Tattoo und eiskalten Mondaugen.
    „Ich habe den Menschen mein Herz geschenkt, die es gar nicht verdient hätten und mein Vertrauen in die gesetzt, die mich am Ende enttäuscht haben“
    Glenna tätschelte meine Hand.
    „Wenn du mit mir darüber reden willst, bin ich immer für dich da“
    Ich lächelte.
    „Danke, ich weiß es zu schätzen“
    Sie lächelte zurück.
    Plötzlich sah ich die Gelegenheit, mehr über diese Welt zu erfahren.
    „Hast du Clodagh gekannt, Glenna?“
    Sie sah mich verdutzt an.
    „Nein, ich war noch klein, als sie in die Zukunft verbannt wurde“
    Ich nickte leicht.
    „Hier hängen noch nicht einmal Bilder von ihr oder von Jade“, murmelte ich.
    „Richard war sehr verletzt. Er wollte damit abschließen, doch das hat er nie geschafft. Noch heute ist er nicht allzu gut auf das Thema zu sprechen“
    „Wenn du Clodagh nicht gekannt hast, wirst du wahrscheinlich auch nicht Jade oder Skar gekannt haben, oder?“
    Langsam kam ich dem näher, worauf ich hinauswollte.
    Glenna schüttelte den Kopf.
    „Nein, nicht wirklich. Du musst William fragen, er kann sich besser daran erinnern“
    Ich lächelte.
    „Ich glaube, er will nicht mit mir darüber reden“
    Sie legte den Kopf schräg.
    „William redet auch nicht gern darüber, aber zumindest du wärest eine Person, die ein bisschen Anspruch auf die Wahrheit hat“
    Ich zögerte einen Moment und merkte, dass Glenna dasselbe tat.
    „Welche Wahrheit, Glenna?“
    Innerlich musste ich schmunzeln. Sie hatte sich verplappert. Nun wurde ich noch neugieriger.
    Glenna drehte an einer ihrer großen Wellen.
    „Ach, weißt du, Jade ist tot. Clodagh wurde verbannt. Und Skar malt sich die Geschichte zu seinen Gunsten aus. Damals passierte in kurzen Abständen ein Unglück nach dem anderen, alle hängen zusammen und alle Beteiligten wurden zum Schweigen gebracht“
    „Da kann es schon einmal passieren, dass jeder die Geschichte etwas anders erzählt“, fügte sie noch hinzu.
    Sie seufzte. Ich wurde misstrauisch.
    „Eigentlich ist es unnötig, darüber zu diskutieren. Es ist passiert, man kann nichts mehr daran ändern. Skar wird uns irgendwann alle vernichten, wenn wir die Seite nicht wechseln werden. Jade wird nicht mehr wiederkommen und Clodagh auch nicht“
    Ich presste die Lippen aufeinander. Wieder wurde ich daran erinnert, dass ich die einzige war, die Clodagh dort herausholen konnte. Es hing so viel davon ab. Eine Welt hing davon ab.
    „Was ist mit Jades Sohn?“
    War Clodagh wirklich die letzte Hoffung für Tandera?
    Glenna sah zu mir auf. Dann zuckte sie mit den Schultern.
    „Hast du ihn gekannt?“
    Sie schüttelte leicht ihren Kopf.
    „William kannte ihn besser als ich“
    „Lebt er noch?“
    „Nein, Skar hat ihn getötet“
    Sie sagte das mit einer Kälte, die ich bei ihrer Stimme nie für möglich gehalten hätte.
    „Wenn er noch leben würde, würde er Tandera nicht beim Sterben zusehen. Schließlich ist es sein Königreich“
    „Aber was werdet ihr jetzt machen? Wie kann man ihn aufhalten?“
    Glenna lächelte.
    „ Wir können ihn nicht aufhalten, Gebbie. Wir nicht“
    Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare.
    „Aber William wird doch König! Er muss als König sein Land retten! Wie will er das machen?“
    Glenna schnaubte leicht.
    „Noch ist William kein König. Noch ist Richard König und solange er es bleibt, werden wir nicht angreifen können. Solange wird Skar das Schloss vollkommen in Ruhe lassen“
    Ich erstarrte.
    „Bis Richard stirbt, werdet

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