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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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sollte“
    Oss tat den Eindruck, als ob er dies gar nicht sagen wollte.
    Ich konnte nichts anderes machen als schweigen, denn ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Es war wirklich unverantwortlich von mir, denn es ging nicht nur um mich, sondern auch um andere, die dafür geradestehen mussten.
    Ich nickte und begab mich in Richtung Vorhang.
    „Gute Nacht, Oss“, murmelte ich.
    „Gebbie?“
    Ich hielt inne.
    „Solange der Hauptmann nichts davon erfährt, bleibt alles so, wie es war. Ich gehe davon aus, dass Ihr Euch das nächste Mal ein wenig weiser verhaltet“
    Ich lächelte.
    „Danke“
    „Gute Nacht“
    Ich ging in meinen Teil des Zimmers, zog meine nassen Sachen aus und hängte sie zum Trocknen über das Balkongeländer. Meine band zu einem Knoten im Nacken zusammen. Zu müde, um etwas anderes zu machen, stieg ich in Unterwäsche in mein Bett und war sofort im Schlaf versunken, ohne über irgendetwas nachgedacht zu haben.
     
     
    Am nächsten Morgen erwachte ich von einem leisen Gekicher.
    Wenig später spürte ich etwas Schweres auf meinen Beinen. Dann öffnete ich meine Augen.
    Glenna saß auf meinen Füßen und starrte mich aufgeregt mit ihren riesigen Eulenaugen an.
    Ich verspürte sofort den Drang, die Augen zu schließen und wieder weiterzuschlafen. Nicht, dass sie mir noch irgendwelche Fragen stellen würde.
    „Guten Morgen, du Verrückte!“, trällerte sie gut gelaunt.
    Ich verdrehte die Augen und versuchte die Bettdecke höher zu ziehen.
    „Das sagst gerade du“, murmelte ich verschlafen.
    Glenna kicherte und krabbelte weiter höher, bis sie sich über mich beugen konnte.
    „Eine kleine Fee hat mir heute morgen ins Ohr geflüstert, dass du dich gestern Nacht mit meinem Bruder getroffen hast“
    Kurz, nachdem sie den Satz ausgesprochen hatte, konnte sie sich nicht mehr zurückhalten und fing wieder an zu kichern.
    „Schön, dass sich das schon herumgesprochen hat. Hat dir die Fee auch gesagt, warum wir uns dort getroffen haben?“, fragte ich mit hoch gezogener Augenbraue.
    „Nein! Warum denn?“, fragte sie aufgeregt.
    „Frag die Fee !“
    Glenna schnalzte mit der Zunge.
    „Och, Gebbie! Ich denke, dass ihr euch dort verabredet habt. Ganz heimlich. Das ist so romantisch!“
    Ich rappelte mich langsam hoch und sah sie an.
    „Oh, nein, nein. Ich war dort, um wie eine Verrückte im Regen zu tanzen. Er hatte eine heimliche Verabredung mit der Tochter vom Hauptmann. Dummerweise bin ich dazwischen gekommen und habe die romantische Atmosphäre zerstört. Das ist die Geschichte!“
    Sie sah mich einen Moment lang unglaubwürdig an. Dann hob sie eine Augenbraue.
    „Du bist komisch, Gebbie“, lachte sie, „ich glaube dir nicht“
    Ich verdrehte die Augen und stieg aus dem Bett.
    „War nicht anders zu erwarten“, murmelte ich.
    „William erwidert Praidanas Liebe nicht. Gebbie, ich bin mir ziemlich sicher, dass er-“
    „Es ist mir wirklich egal! Ich will nur nicht, dass die Geschichte anders erzählt wird“
    Ich holte mir ein Kleid aus dem Schrank und zog es an.
    „Denkst du, dass Praidana ihrem Vater etwas über meinen nächtlichen Ausflug erzählt hat? Ich meine, sodass Oss dadurch Ärger bekommen könnte?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Nein, das denke ich nicht. Sie hätte sich selbst verraten müssen, wenn sie bezeugen würde, dass sie dich gesehen hat“
    „Aber sie ist eine falsche Schlange. Ich konnte sie noch nie leiden“, murmelte Glenna verärgert.
    Ich kicherte.
    „Da bist du nicht die einzige. Vielleicht ersticht sie mich irgendwann einmal im Schlaf“
    Glenna zuckte mit den Schultern.
    „Ich würde es ihr nicht zutrauen. Bei dir aber könnte ich mir alles vorstellen“, lachte sie.
    „Gut zu wissen, dass ich einen solchen positiven Eindruck auf dich habe. Der Ruf des komischen Mädchens steht also immer noch“
    „Oh, ich glaube, der wird immer stehen. Zumindest bei mir. Du wirst immer meine Verrückte bleiben“
    Sie nahm mich in den Arm, drückte mir einen leichten Kuss auf die Haare.
    „Bis dann. Torc wartet“, flüsterte sie noch und verschwand hinter dem Vorhang.

Ein guter Fang
     
     
     
    Nachdem ich gut gefrühstückt und Enroe mich angekleidet hatte, fand ich meine Tasche in dem Kleiderschrank.
    Ich nahm sie heraus.
    Dort befanden sich immer noch mein selbstgeschnitztes Messer von Cormarck, ein Umhang und eine Wasserfalsche, die noch immer vom Wasser des verbotenen Waldes gefüllt war. Unwillkürlich musste ich dran denken, wie sehr sich mein Leben

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