Sevenheart-2
schon wieder innerhalb kürzester Zeit verändert hatte. Mich durchfuhren wieder die Gedanken an die Zauberer, ich fragte mich, ob sie mich wohl gerade suchten, was Ciaran wohl machte.
Es war nicht zu leugnen, dass er für mich immer noch ein skrupelloses Arschloch war. Der Mann, der mich fast um meinen Verstand gebracht hatte. Und es geschah wieder. Ich wurde aus dem Zimmer gerissen, hinein in seine Erinnerung geschleudert.
Ich befinde mich in einem großen, dunklen Saal. Die Wände sind hoch und braun gestrichen. Am anderen Ende des Raumes lodert ein Feuer in einem Kamin. In der Mitte steht ein langer, schwarzer Edelholztisch, um in herum befinden sich schwarze Stühle mit hohen Rückenlehnen und darauf geschnitzte Raben. Mehrere Männer in schwarzer Kleidung sitzen auf ihnen. Auch Ciaran sitzt zwischen den Männern.
Ich gehe mehrere Schritte auf sie zu, um mehr von ihrer Konversation zu hören. Mir ist noch immer nicht ganz geheuer, dass sie mich nicht sehen können.
Ich sehe Ciaran an. Er muss etwa siebzehn Jahre alt sein. Die restlichen Männer sind um einiges älter.
„Der König ist keine Gefahr mehr für uns. Er ist ein nutzloser, alter Bastard, der nicht im Stande ist, für sein Königreich zu kämpfen. Wir müssen für ihn den Krieg führen!“, sagt einer der Männer.
Ich sehe, wie Ciarans Züge sich verspannen. Seine behandschuhte Faust zuckt leicht.
„Es wird keinen Krieg geben. Noch nicht“, sagt er.
Leises Gemurmel geht als Reaktion durch die Reihen, bis einer der Männer mit der Faust auf den Tisch schlägt.
„Tandera bereitet sich auf einen Krieg vor! Skars Armee wird in nächster Zeit angreifen!“
Ciaran bleibt ruhig und sieht zu dem Mann.
„Skar wird nicht angreifen“, sagt er beschwichtigend, „er wird warten, bis einer von uns den Fehler macht“
„Ich stimme dem zu. Skar wird seinen militärischen Stand geschickt nutzen, wenn wir ihn angreifen werden. Es ist fast unmöglich, unversehrt durch die Eiswüste zu gelangen. Solange er dort ist, wird er unverwundbar sein“, sagt ein anderer.
Wieder ein leises Murmeln. Ciarans Tischnachbar nickt.
„Und auch der König wird unverwundbar sein, solange er das Schloss nicht verlässt“
Ich gehe noch einen Schritt auf Ciaran zu. Nun stehe ich wenige Zentimeter hinter seinem Stuhl.
Am liebsten hätte ich ihn angefasst oder wenigstens seine Augen gesehen.
Mein Blick fällt wieder in die Runde.
So, wie die Männer gekleidet sind, schließe ich, dass es sich nicht um normale Leute handelt. Jedoch kann ich auch noch nicht feststellen, ob es Zauberer sind. Ich sehe, dass Ciarans Blick plötzlich nach oben gleitet. Er scheint als einziger zu bemerken, dass der gewaltige Kronleuchter an der Decke zu wackeln anfängt. Ciaran schiebt gelassen seinen Stuhl zurück. Ich trete schnell einen Schritt nach hinten.
„Entschuldigt mich, Gentlemen“
Er steht auf und begibt sich mit schnellen Schritten zur Tür am anderen Ende des Saales. Ich laufe ihm hinterher und merke, dass auch die Männer ihm nachsehen. Gerade, als Ciaran den Raum verlässt, stürzt der Kronleuchter mit einem gewaltigen Ruck auf den Tisch und zertrümmert ihn und einige Männer. Ich sehe dem geschockt zu, unentschlossen, ob ich Ciaran wirklich folgen sollte. Ein Mann befreit sich aus den Trümmern und versucht, aufzustehen.
Seine Hose ist aufgerissen und sein Bein blutet stark. Er humpelt schnell auf die Tür zu und folgt Ciaran.
Ich eile an dem humpelten Mann vorbei und versuche, Ciaran zu finden. Nun fange ich an zu rennen, das Labyrinth aus Steinen wird immer dunkler. Doch dann sehe ich ihn.
„ Apertum !“
Die Steinwand vor ihm wird nach hinten geschleudert und zerfällt in einzelne Stücke. Er tritt in den Raum, streckt seine Hand aus.
„ Ostendo torquis “, flüstert er.
In seine Hand fliegt plötzlich eine silberne Kette.
Als Anhänger trägt sie einen dunkelgrünen, ovalen Stein, der sich zu bewegen scheint.
Ich kann es von meiner Position nicht gut erkennen, aber auf dem Stein sind unzählig viele, feine Sachen aufgemalt. Sie bewegen sich ebenfalls. Ab und zu verschwind etwas und dann taucht es wieder auf.
Ciaran hängt sich die Kette schnell um.
Abrupt erscheit der verletzte Mann hinter mir. In seiner Handfläche formt sich ein blaues Feuer zu einem Ball. Dann feuert er es auf Ciaran ab. Dieser duckt sich und katapultiert den Mann mit einer einzigen Handbewegung gegen die Wand.
Der Mann rappelt sich schmerzhaft auf.
„Sucht Ihr
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