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Sevenheart-3

Sevenheart-3

Titel: Sevenheart-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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waren, verwandelte ich mich in einen Spatz und suchte mit meinem Geist die Burg ab. Ich fand Sunny in einem kleinen Raum, nicht weit entfernt. Sie saß auf einem kleinen Bett und hatte die Hände auf dem Schoß zusammengefaltet.
    In Spatzengestalt flog ich zu ihrem Zimmer, verwandelte mich dort wieder in einen Mensch.
    Ich drückte die Klinke ihres Zimmers herunter, doch es war abgeschlossen.
    „ Apertum !“, murmelte ich leise und berührte das Schloss.
    Die Tür sprang auf und Sunny fiel mir in die Arme.
    Wir hatten keine Zeit für Tränen oder sonst irgendetwas.
    „Geht es dir gut?“, fragte ich hastig und musterte ihr schönes, zartblaues Engelskleid.
    Sunny küsste mich auf beide Wangen.
    „Mein Gott! Ich habe dich so vermisst!“
    Ich lächelte als Reaktion auf ihre Worte.
    Mein Lächeln erstarb aber sofort, als ich Männerrufe hörte. Sie kamen uns beängstigend nahe. Ich sah hastig zu Sunny.
    „Weißt du, wo die Verließe sind?“
    Sie nickte. Ich tat es ebenfalls.
    „Dann halt dich gut fest und zeig mir den Weg!“
    Eine Sekunde später war ich wieder der große Adler. Sunny stieg auf mich und dann flogen wir gemeinsam durch die engen Gänge.
    Ich war viel zu groß und auffällig, aber ich war schnell und Sunny kampfbereit.
    Zusammen brachten wir jeden in die Knie, der uns im Weg stand, denn meistens bemerkten sie uns viel zu spät und dann konnte ihnen Sunny mühelos einen Schlag verpassen. Sie war nicht umsonst die beste Schwertkämpferin, die ich kannte.
    Doch der Kerker machte es uns alles andere als leicht, Nekira zu finden. Die gefühlten tausend arme Seelen, die dort gefangen waren, gingen nicht zu ende. Sie schrien nach uns und baten um Vergebung, doch wir konnten sie nicht alle retten, so sehr wir auch wollten. Jedoch schafften wir es, fast alle Käfige zu öffnen, an denen wir vorbeiflogen und die Gefangenen freizulassen. Bei keiner der Zellen war Nekira dabei.
    Narig und seine Bewaffneten stürmten bald in den Kerker, doch zu unserem Glück mussten sie sich erst an den Freigelassenen vorbeischlagen, was nicht einfach war, da die verrückt gewordenen Menschen nach Rache dürsteten.
    Ich nahm meine wahre Gestalt an, hing mir die Tasche um, spannte meinen geliebten Bogen und rannte mit wachsamen Augen Sunny hinterher.
    Am Ende des Ganges versperrte uns ein rothaariger Junge den Weg.
    Er war in denselben Farben gekleidet wie Skars Männer und hielt ein Schwert in der Hand.
    „Halt!“, rief er und schlug sein Schwert auf uns zu.
    Sunny wehrte seinen Schlag mit meinem Dolch ab und begann einen Kampf mit dem Jungen. Sie schlug haarscharf an ihm vorbei und hätte ihn getroffen, wenn er ihr nicht ausgewichen wäre. Doch sie streifte nur seinen Helm, und ich erkannte seine Augen. Nekiras Augen.
    „Niniel?“
    Der Junge hielt in der Bewegung inne und sah mich an. Doch Sunny hatte schon zum letzten, tödlichen Schlag ausgeholt.
    Ich stürzte mich auf den jungen Mann und fiel zusammen mit ihm zu Boden, sodass uns mein eigener Dolch nur um ein Haar verfehlte.
    „Sunny!“, rief ich, „das ist Nekiras Bruder!“
    Sunny sah ihn entschuldigend an. Ich rappelte mich in Windeseile auf und half dem Jungen hoch.
    „Wo ist sie?“
    Ich klang schon verzweifelt. Doch der Junge konnte sein Glück selbst kaum fassen.
    „Wer? Woher wisst Ihr meinen Namen?“
    Hoffnungslos verdrehte ich die Augen, warf Sunny einen Blick zu und stürmte in die nächsten Zellen.
    „ Apertum !“, brüllte ich erneut.
    Die Zellen öffneten sich und ich stolperte hinein.
    „Nekira!“
    Von hinten hörte ich Narigs Stimme. Sie brüllten von allen Seiten und waren uns beängstigend nahe. Doch dann sah ich sie.
    Es war fast so, wie bei unserer ersten Begegnung.
    Das Fuchsmädchen saß in der hinteren Ecke ihres Gefängnisses und sah mich mit ihren orangenen Augen an. Wie beim ersten Mal war sie faszinierend und schön zugleich, doch ihre gebrandmarkte Haut zerriss mir das Herz.
    „Komm, kleiner Fuchs, wir sind frei!“
    Ich streckte die Hand nach ihr aus. Doch Nekira hatte keine Kraft mehr zum Aufstehen. Sie konnte sich nicht rühren, sie konnte nichts machen als in Tränen ausbrechen.
    Sunny und Niniel stießen zu uns.
    „Gebbie, sie kommen! Wir müssen weg!“
    Ich beachtete Sunny nicht und ging zu Nekira vor.
    Irgendetwas sagte mir, dass meine unverzichtbare Begleiterin und Freundin am Ende ihrer Kräfte war.
     „He, Nekira. Ich bin gekommen, um dich zu retten, so, wie das erste Mal, erinnerst du dich?“
Mir kullerte eine

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