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Sex Im Busch 1-3 Sammelband

Sex Im Busch 1-3 Sammelband

Titel: Sex Im Busch 1-3 Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhino Valentino
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Während dem Trinken waren seine Augen zu sehen, die die Besucher über den Rand des Bechers hinweg musterten; aufmerksam, aber ohne den Ausdruck einer Gefühlsregung. In der Hängematte lag auf Bauchhöhe neben ihm ein mittelgroßer Tonkrug.
    Barnabas stand mit dem
Babalawo
im Eingangsbereich der Hütte. Sie warteten ab, bis Mulugleo ausgetrunken hatte. Der Häuptling wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab und rülpste. Es klang beinahe wie das Quaken eines gigantischen Frosches.
    „Der Geist des Maniok ist aus meinem Bauch herausgefahren“, informierte er sie. „Wenn ich zu schnell trinke, wird der Geist im Getränk die Kehle hinuntergeschluckt, weil er nicht aufpasst. Dann muss er sich befreien und schwebt in einer Wolke aus meinem Mund.“
    Barnabas nickte verständnisvoll. Er vermutete, dass der „Geist des Maniok“ ein gern und häufig gesehener Gast im Hause des Stammesoberhauptes war. Nicht nur bei Festen, sondern auch privat und sogar schon am Vormittag, wie sich jetzt herausstellte. Gab es einen besonderen, schwerwiegenden Anlass für das morgendliche Trinkgelage?
    Als hätte er die stummen Fragen des Missionars gehört, winkte Mulugleo jetzt dem
Babalawo
zu. „Ich spreche alleine mit ihm. Dann wird er etwas unbefangener sein“, sagte er. Der Stammespriester deutete eine leichte Verbeugung an und antwortete: „Gut, ich warte draußen.“ Lautlos war er von einem Augenblick auf den anderen verschwunden.
    Barnabas´ Kehle schnürte sich zu. Was gab es zu besprechen? Die Sache schien wirklich ernst zu sein.
    Mulugleo musterte ihn. Er griff unbeholfen nach dem Tonkrug neben sich. Die Hängematte schaukelte bei seinen Bewegungen hin und her. Vorsichtig, ohne etwas von dem Maniok-Bier zu verschütten, goss er sich wieder den Becher voll. Als er gefüllt war, sah er hinein und lenkte seinen Blick dann auf den Missionar.
    „Willst du Bier?“ fragte er, weder freundlich noch abweisend.
    Barnabas schüttelte den Kopf und deutete eine Verbeugung an, so wie er es eben beim
Babalawo
gesehen hatte. „Nein danke, großer Häuptling Mulugleo“, erwiderte er höflich. „Am frühen Tage bei Sonnenlicht bekommt es mir nicht so gut.“
    Mulugleo nahm einen langsamen Schluck und fixierte den Gast mit unbeirrtem, nachdenklichem Blick. „Gefällt es dir hier bei uns?“ wollte er wissen.
    „Oh ja!“ beteuerte Barnabas eifrig.
    „Geht es dir inzwischen besser?“
    „Wie... wie meinst du das, großer Häuptling?“
    „Wegen dem Verlust deiner Eier!“
    Barnabas stockte der Atem. Der Häuptling erkannte die Irritation seines Gastes und ergänzte: „Ich meine die Eier der Sternenmutter.“
    „Nun... Ich habe den Verlust verkraftet. Mir ist ja klar, dass ich sie einem würdigen Stamm weitergegeben habe. Und zuhause, in meiner Heimat, werde ich mir neue besorgen können.“
    Der Häuptling schwieg respektvoll. Dann fuhr er fort: „Wir sind sehr froh, die kostbaren Eier zu besitzen. Dennoch können sie uns nicht bei allen Problemen helfen, die wir haben. Vielleicht erst, wenn sie geschlüpft sind... Womöglich auch gar nie, weil unsere Probleme der großwürdigen Sternenmutter als zu gering und unbedeutend erscheinen mögen.“ Mit geschlossenen Augen nahm er einen tiefen Zug aus dem Becher.
    „Was sind denn das für Probleme, die ihr habt?“ wagte Barnabas leise zu fragen.
    Der Häuptling hielt die Augen weiter geschlossen und schnalzte mit der Zunge, als wolle er die Reste der vergorenen Maniok-Brühe in seinem Gaumen auskosten. „Wenn du das wissen willst, mein lieber Gast, so sehe dich vor! Als Mitwisser gehst du eine tiefere Verbindung mit den Muluglus ein. Ich könnte dich mit einbeziehen in die Lösung der Probleme!“
    Barnabas zuckte hilflos mit seinen runden Schultern. „So sprich doch!“ forderte er den Häuptling auf.
    Dieser süffelte noch etwas von dem Bier, bevor er hervorstieß: „Raubtiere! Zwei davon sind es, die mir den Schlaf rauben!“
    Barnabas wurde hellhörig. „Löwen?“ hakte er nach.
    „Nein. Ein schwarzgefleckter Gelber. Das, was du in deinem Land vermutlich
Leopard
nennst. Groß, ausgewachsen, gefährlich. Ein Einzelgänger.“
    „Ist er hier im Dorf aufgetaucht?“
    „Noch nicht. Er wurde zwei- oder dreimal gesehen von Frauen, die Wasser holten und auch von Männern auf der Jagd. Bisher war das kein besonderer Grund zur Aufregung. Schon öfters gab es vereinzelt Raubtiere, die in der Nähe unseres Dorfes gesichtet wurden und wieder verschwanden. Dieses Tier aber...“

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