Sex im Urlaub!
voller Pracht bewundern konnte. Sie schlug ihre langen braunen Beine übereinander und schlürfte weiter genüsslich ihren Kaffee. Wie zufällig zupfte sie an ihrem Bikini-Oberteil und strich sanft an ihren wogenden Brüsten entlang. Zufrieden stellte sie fest, dass sie sich selbst so attraktiv wie lange nicht mehr fand und der Junge nun immer öfter verstohlen zu ihr hinüberschaute.
Welcher Teufel ritt sie bloß?
Langsam schob sie sich den süßen Keks, der zum Kaffee gehörte in den Mund, als die italienische Witwengruppe anrückte und unter mediterranem Geschnatter den Tisch zwischen ihr und dem Jungen in Beschlag nahm. Sie landete unsanft in der Realität, packte ihre Badesachen, erhob sich und ging zum Strand.
Hier ließ er sich den ganzen Tag lang nicht blicken.
Abends saß er dann mit seinem obligatorischen Buch an der Hotelbar. Lisa hatte für den letzten Abend ihr liebstes einteiliges, hellgraues Seidenkleid angelegt, das in aller Schlichtheit ihre Figur perfekt umspielte und ihre vollen Brüste wunderbar zur Geltung brachte. Sie wollte sich ihm ein letztes Mal zeigen, wollte ein letztes Mal einen verstohlenen begehrlichen Blick von ihm spüren. Hätte sie ernsthaft darüber nachgedacht, hätte sie sich wahrscheinlich selbst einen Vogel gezeigt. Aber das Blitzen in seinen Augen, das sie am Vormittag auf der Terrasse bemerkt hatte, hatte ihr so unendlich gut getan. Leider bemerkte er davon nichts, denn er hatte dem Raum den Rücken zugewandt und war auf einem Barhocker in seinen Wälzer vertieft. Sie setzte sich auf einen Sessel und blätterte gedankenverloren in einer portugiesischen Frauenzeitschrift. Und obwohl sie sich die beste Mühe gab, den Anblick des nackten Jungen in der Mittagssonne und den angedeuteten Flirt auf der Hotelterrasse aus ihrem Gedächtnis zu verbannen, die Bilder drängten sich ihr immer wieder auf. Zwei Martinis gelangten nacheinander an ihren Tisch. Zwei Martinis lang ärgerte sie sich über sich selbst. Sie wusste nichts mit sich und dem angebrochenen Abend anzufangen. Ihre Unschlüssigkeit machte sie nur noch hilfloser.
Aber zu was sollte sie sich denn überhaupt entschließen?
Was machte sie hier überhaupt?
Sie kam sich wie ein dummes Huhn vor. Schließlich verwarf sie den Gedanken, den sie eigentlich noch gar nicht gedacht hatte, erhob sich und wollte hinaus auf die Terrasse. Sie ging an ihm vorbei, drehte sich auf dem Absatz um. Ohne Plan und Vorsatz sprach sie ihn an.
Sie konnte sich später nicht mehr ins Gedächtnis zurückrufen, worüber genau sie eigentlich gesprochen hatten. Es war schlicht und ergreifend die ehrlichste Unterhaltung gewesen, die sie seit Langem geführt hatte.
Nur eines wusste sie noch genau: Sie hatte ihm nicht ihr Leid geklagt und ihm nicht auf die Nase gebunden, wie sie zu diesem unfreiwilligen Single-Urlaub gekommen war. Zunächst etwas erstaunt, hatte er offen und ohne Scheu von sich erzählt. Das hätte sie niemals erwartet. Seine unbefangene Art im Gespräch stand im krassen Gegensatz zu seinem verschüchterten Verhalten beim Flirt auf der Terrasse, was ihn für Lisa nur noch anziehender machte. Ihre Vermutung hatte sich als richtig erwiesen: er stand tatsächlich kurz vor dem Abitur. Ohne jedes pubertäre Gehabe plauderte er über seine Pläne und über den Urlaub.
Lisa spürte, wie ihr Herz schneller schlug, ihre Beine weich wurden.
Sie war wie verliebt.
Verliebt?
Das konnte doch nicht sein!
Sie kannte den Jungen erst seit wenigen Minuten.
Der Rest des Abends verging wie im Flug. Die Bar war ohnehin nur spärlich besucht und seit einer Weile waren sie die einzigen Gäste. Da dämpfte man langsam das Licht, um die letzten Besucher dezent darauf hinzuweisen, dass die Bar nun schließen würde.
Lisa räusperte sich leicht verlegen.
„Also, ich würde mich sehr freuen, wenn du vielleicht einmal..."
Sie stockte. Eigentlich hätte das jetzt eine etwas steife Verabschiedung werden sollen. Eine kleine Ewigkeit sagte keiner der beiden etwas. Und dann kam es ihr so vor, als hörte sie sich selbst aus weiter Ferne, als sie ihre Hand sanft auf seinen Oberschenkel legte und leise sagte:
„Ich möchte, dass du mit mir auf mein Zimmer kommst."
Die Stufen der Treppe flogen ihr wie im Traum entgegen.
Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, noch unmittelbar in dem kleinen Gang, der in das vom Mondlicht erhellte Zimmer führte, war er überall an ihr, sie überall an ihm. Er roch so wunderbar nach Sonne und Jugend, er schmeckte so herrlich
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